Schimmel oder „Salpeter“ – Oft verwechselt: Die Unterschiede verstehen und die Phänomene erkennen

Feuchte Flecken an Wänden, eine weiße, pulverige Schicht oder schwarzer Belag – viele Hausbesitzer und Mieter stoßen auf solche Erscheinungen und fragen sich: Handelt es sich um Schimmel oder Salpeter? Die beiden Phänomene werden oft verwechselt, obwohl sie auf sehr unterschiedliche Probleme hinweisen und unterschiedlich behandelt werden müssen. In diesem Blogartikel klären wir, worin der Unterschied zwischen Schimmel und Salpeter besteht, wie man sie erkennen kann und was in beiden Fällen zu tun ist.

Was ist Schimmel?

Schimmel ist ein Oberbegriff für verschiedene Pilze, die sich durch mikroskopisch kleine Sporen in der Luft verbreiten. Schimmelpilze gedeihen besonders gut in feuchten und warmen Umgebungen. Sie wachsen auf organischen Materialien wie Holz, Tapeten oder Teppichen, und sie können gesundheitsschädliche Mykotoxine freisetzen, die Atemwegserkrankungen, Allergien und andere gesundheitliche Beschwerden verursachen können​​.

Häufige Anzeichen von Schimmel:

  • Schwarze, grüne oder weiße Flecken: Diese Verfärbungen treten häufig an Wänden, Decken oder in Ecken auf, insbesondere in feuchten Räumen wie Badezimmern oder Kellern.
  • Modriger Geruch: Schimmelpilze erzeugen einen charakteristischen muffigen Geruch.
  • Feuchte Umgebung: Schimmel wächst in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit (über 60 %) oder dort, wo es Wasserschäden oder Kondensation gibt.

Schimmel bildet sich, wenn Feuchtigkeit vorhanden ist und die Belüftung unzureichend ist. Typische Ursachen sind schlechte Isolierung, undichte Dächer oder Fenster, oder auch das falsche Lüftungsverhalten im Haushalt. Je nach Art des Schimmels kann er verschiedene Farben und Texturen annehmen, aber in allen Fällen ist Schimmel ein ernsthaftes Problem, das schnell beseitigt werden muss.

Was ist Salpeter?

Salpeter (auch bekannt als Ausblühungen oder Effloreszenzen) ist ein mineralisches Phänomen, das in feuchten Umgebungen auftritt, insbesondere auf Mauerwerk. Es handelt sich um Salze, die im Boden oder in Baumaterialien enthalten sind. Wenn Wasser durch das Mauerwerk aufsteigt, löst es diese Salze, die dann an der Oberfläche austreten und sich als weiße, kristalline Ablagerungen absetzen​.

Häufige Anzeichen von Salpeter:

  • Weiße oder gelbliche kristalline Ablagerungen: Salpeter erscheint als eine pulverige oder körnige Schicht auf Wänden oder Böden.
  • Trockene, poröse Textur: Anders als Schimmel ist Salpeter trocken und bröckelig.
  • Feuchte Wände, besonders im Kellerbereich: Salpeter tritt typischerweise in feuchten Kellern oder an Außenmauern auf, die im Kontakt mit feuchtem Erdreich stehen.

Salpeter entsteht durch aufsteigende Feuchtigkeit im Mauerwerk (Kapillarwirkung) oder durch das Eindringen von Regenwasser. Es ist ein Anzeichen für Feuchtigkeitsprobleme im Bauwerk, jedoch nicht gesundheitsschädlich für den Menschen, wie es bei Schimmel der Fall ist.

Die wesentlichen Unterschiede zwischen Schimmel und Salpeter

Es ist wichtig, Schimmel und Salpeter voneinander zu unterscheiden, um die richtigen Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Hier die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick:

MerkmalSchimmelSalpeter
AussehenSchwarz, grün, weiß oder grau, oft fleckigWeiß oder gelblich, kristallin und pulverig
TexturFeucht, oft schleimig oder samtigTrocken, porös, bröckelig
GeruchMuffig, modrigGeruchlos
UrsacheFeuchtigkeit und organisches MaterialAufsteigende Feuchtigkeit im Mauerwerk
GesundheitsrisikoJa, kann Allergien und Atemwegserkrankungen verursachenNein, nicht gesundheitsschädlich, aber schädlich für die Bausubstanz
Ort des AuftretensInnenräume, besonders feuchte Stellen wie Badezimmer oder KüchenKellerwände, Außenwände, feuchte Mauerwerke

Wie erkennt man Schimmel und Salpeter sicher?

Um sicher zu bestimmen, ob es sich um Schimmel oder Salpeter handelt, können Sie einige einfache Tests durchführen:

  1. Feuchttest: Schimmel ist oft feucht oder klebrig, während Salpeter trocken und bröselig ist. Reiben Sie vorsichtig über die betroffene Stelle – bleibt Ihre Hand trocken und hinterlässt die Substanz einen pulverigen Rückstand, handelt es sich wahrscheinlich um Salpeter.
  2. Geruchstest: Schimmel verströmt einen deutlichen modrigen Geruch, während Salpeter geruchlos ist. Besonders in geschlossenen Räumen kann der Geruch von Schimmel ein wichtiges Indiz sein.
  3. Wasserlöslichkeit: Wenn Sie etwas Wasser auf Salpeter streuen, löst sich der weiße Belag meist auf. Bei Schimmel verändert sich die Substanz durch Wasser nicht.

Falls Unsicherheit besteht, kann ein Fachmann hinzugezogen werden, der Proben nimmt und im Labor analysiert, um festzustellen, ob es sich um Schimmel oder Salpeter handelt. Dies ist besonders ratsam, wenn es um die Gesundheit von Menschen im Haushalt geht.

Die richtige Vorgehensweise bei Schimmel und Salpeter

Schimmel entfernen und vermeiden

Bei Schimmelbefall ist schnelles Handeln geboten, da Schimmel gesundheitsschädlich sein kann. Kleinere Schimmelstellen können mit speziellen Schimmelentfernern beseitigt werden. Wichtig ist, dabei Handschuhe und Atemschutz zu tragen, um den direkten Kontakt mit den Sporen zu vermeiden.

Zur Vermeidung von Schimmel ist es wichtig, die Ursachen der Feuchtigkeit zu beheben:

  • Regelmäßiges Lüften: Besonders in feuchten Räumen sollte häufig gelüftet werden, um die Luftfeuchtigkeit zu senken.
  • Feuchtigkeitsquellen beseitigen: Reparieren Sie undichte Stellen, wie zum Beispiel undichte Dächer, Fenster oder Rohre, und beheben Sie Wasserschäden umgehend.
  • Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit regulieren: Ein Hygrometer kann helfen, die Luftfeuchtigkeit im Auge zu behalten. In Wohnräumen sollte sie nicht über 60 % steigen.

Salpeter bekämpfen

Salpeter selbst ist nicht gesundheitsschädlich, aber er deutet auf ein zugrunde liegendes Feuchtigkeitsproblem im Mauerwerk hin, das langfristig die Bausubstanz schädigen kann. Bei Salpeter sollten Sie Maßnahmen ergreifen, um die Feuchtigkeit im Mauerwerk zu reduzieren:

  • Abdichtung des Mauerwerks: Bei aufsteigender Feuchtigkeit kann eine Mauerwerksabdichtung erforderlich sein, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.
  • Drainagesysteme und Außenisolierung: Wenn das Problem durch Wasser von außen entsteht, kann eine Drainage oder eine nachträgliche Außenisolierung helfen.
  • Mauertrocknung: In schwereren Fällen kann eine Mauertrocknung notwendig sein, um die Feuchtigkeit vollständig zu entfernen.

Fazit: Schimmel und Salpeter erkennen und richtig handeln

Obwohl Schimmel und Salpeter oft verwechselt werden, handelt es sich um sehr unterschiedliche Probleme. Während Schimmel ein gesundheitliches Risiko darstellt und sofort beseitigt werden sollte, ist Salpeter eher ein Zeichen für bauliche Feuchtigkeitsprobleme, die die Substanz des Gebäudes langfristig schädigen können. Beide Phänomene erfordern unterschiedliche Maßnahmen und sollten ernst genommen werden, um die Gesundheit der Bewohner und die Integrität des Gebäudes zu schützen.

Wenn Sie Schimmel oder Salpeter in Ihrem Haus entdecken und unsicher sind, wie Sie vorgehen sollen, zögern Sie nicht, einen Fachmann hinzuzuziehen. Eine gründliche Analyse und die richtige Behandlung können helfen, das Problem dauerhaft zu beheben.


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Quellen:

  • Schimmelpilze in Innenräumen – Nachweis, Bewertung, Qualitätsmanagement​​​​
  • Umweltbundesamt – Leitfaden zur Sanierung und Beseitigung von Feuchteschäden in Gebäuden​

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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