Militärische Schutzräume und Bunker sind essenzielle Bestandteile der Verteidigungsstrategie vieler Länder. Sie dienen dem Schutz von Soldaten, Kommandostrukturen, Waffenlagern und kritischer Infrastruktur vor Angriffen, insbesondere vor nuklearen, biologischen und chemischen (ABC)-Bedrohungen.

1. Arten militärischer Schutzräume und Bunker
1.1. Kommando- und Regierungsbunker
Diese Bunker sind für die politische und militärische Führung vorgesehen, um im Ernstfall die Kontrolle über das Militär und die Staatsfunktionen aufrechtzuerhalten.
- Regierungsbunker Deutschland (Ahrweiler): Geheimer Bunker für die Bundesregierung in der BRD während des Kalten Krieges.
- NORAD Cheyenne Mountain (USA): Eines der bekanntesten unterirdischen Kommandozentren für die US-Luftabwehr, geschützt vor Atomschlägen.
- Ural-Bunker (Russland): Vermutete unterirdische Bunkeranlage für die russische Regierung in den Bergen des Urals.
1.2. Militärische Kommandobunker und Befehlszentralen
- Dugway Proving Ground (USA): Geheimer US-Testbunker für biologische und chemische Kriegsführung.
- Bunker in Prenden (DDR): Schutzanlage für das DDR-Verteidigungsministerium und das Politbüro.
- NATO-Bunker (Europa): Zahlreiche geheime NATO-Bunker in Ländern wie Deutschland, Frankreich, Großbritannien.
1.3. Schutzbunker für Truppen und Ausrüstung
- Unterirdische Militärbasen: Viele Streitkräfte betreiben geheime unterirdische Basen für Truppen, z. B. die Schweiz mit ihrem System von Festungen und Bunkern in den Alpen.
- Bunker für Nuklearwaffen: Hochgeschützte Anlagen zur Lagerung von Atomwaffen, z. B. in den USA, Russland oder Frankreich.
1.4. Flugzeug- und Raketenabwehrbunker
- Silo-Bunker für Interkontinentalraketen: Diese extrem geschützten Raketenstellungen befinden sich oft unter der Erde. Beispiele sind die US-Minuteman-Silos oder russische Topol-M-Basen.
- Unterirdische Flugzeughangars: In Ländern wie China, Nordkorea und der Schweiz existieren unterirdische Flugzeugbasen, in denen Jets vor Luftangriffen geschützt werden.
1.5. Festungsanlagen und Kasematten
- Maginot-Linie (Frankreich): Eine der berühmtesten Verteidigungslinien des 20. Jahrhunderts mit massiven Betonbunkern.
- Westwall (Deutschland): Eine deutsche Verteidigungslinie mit zahlreichen Bunkeranlagen aus dem Zweiten Weltkrieg.
- Schweizer Reduit-Bunker: Die Schweiz unterhält ein weitreichendes Netz von versteckten Bunkeranlagen in den Alpen.
2. Schutzmaßnahmen militärischer Bunker
Militärische Schutzräume sind mit modernsten Verteidigungstechniken ausgestattet:
- Strahlen- und Explosionsschutz: Massiver Beton und Stahl, oft tief in Bergen oder unterirdisch.
- ABC-Filteranlagen: Spezielle Belüftungssysteme schützen vor Atom-, Bio- und Chemiewaffen.
- Autarke Versorgung: Eigene Wasserquellen, Lebensmittelvorräte und Notstromaggregate.
- Getarnte Eingänge: Viele moderne Bunker sind von außen kaum erkennbar, um Luftschläge zu überstehen.
3. Moderne Entwicklungen – Geheime Bunker heute
Nach dem Ende des Kalten Krieges wurden viele militärische Bunker stillgelegt. Doch angesichts neuer geopolitischer Bedrohungen werden sie wieder verstärkt modernisiert und gebaut:
- Russlands „Dead Hand“-Bunker: Geheime Nuklearbunker mit automatisierten Vergeltungssystemen.
- China und Nordkorea: Große unterirdische Anlagen für Raketen und Kommandozentralen.
- USA und NATO: Erweiterung und Modernisierung alter Kommando- und Schutzanlagen.
