Hochbunker waren spezielle Luftschutzbauten des Zweiten Weltkriegs, die zum Schutz der Bevölkerung und wichtiger Einrichtungen vor Bombenangriffen errichtet wurden. Anders als Tiefbunker oder Luftschutzkeller befanden sich Hochbunker über der Erde und waren meist massive Betonbauten mit verstärkten Wänden und Decken.

A sketch-style depiction of a high-rise bunker (Hochbunker) in Germany during 1942. The image shows a massive concrete structure with thick reinforced walls, small ventilation openings, and an entrance with a heavy steel door. The exterior has air raid sirens mounted on top, and the design is stark and utilitarian, reflecting wartime architecture. Inside, civilians, including families and soldiers, take shelter in dimly lit rooms with rows of benches and emergency supplies such as gas masks, water canisters, and rationed food. The sketch has a rough, hand-drawn quality, resembling an architectural draft or historical wartime illustration.

1. Merkmale von Hochbunkern

Bauweise und Materialien

  • Hochbunker bestanden aus dicken Stahlbetonwänden (bis zu 3,5 Meter stark).
  • Sie waren so konstruiert, dass sie Bombentreffer direkt überstehen oder abprallen lassen konnten.
  • Manche Hochbunker waren kubische Betonklötze, andere hatten runde oder kegelförmige Dächer, um Bomben besser abzuleiten.
  • Viele hatten mehrere Etagen mit Schutzräumen, Lagern und Belüftungssystemen.

Kapazität und Nutzung

  • Hochbunker konnten Hunderte bis Tausende von Menschen aufnehmen.
  • Sie dienten als Luftschutzräume für Zivilisten, aber auch für Militär, Verwaltung oder Rüstungsbetriebe.
  • Einige Hochbunker wurden als Krankenhäuser oder Kommandozentralen genutzt.
  • In größeren Städten gab es spezielle Mutter-Kind-Bunker mit Versorgungsräumen für Schwangere und Kleinkinder.

2. Bekannte Hochbunker in Deutschland

Während des Krieges wurden in fast allen deutschen Großstädten Hochbunker errichtet, vor allem in Gebieten mit schweren Luftangriffen. Einige sind heute noch erhalten.

NameStandortNutzung heute
Flakturm IVHamburgHeute umgebaut zum Medienbunker (Feldstraße)
Bunker am HeiligengeistfeldHamburgWird derzeit zu einem Kulturzentrum umgebaut
Hochbunker an der Berliner StraßeLeipzigHeute Lagerraum und teilweise zugänglich
Rundbunker BochumBochumDenkmalgeschützt, teilweise zugänglich
Hochbunker in FrankfurtFrankfurt am MainEinige umgebaut für Wohn- oder Gewerbenutzung
Hochbunker in MünchenMünchenTeilweise erhalten, einige abgerissen

Besonders Hamburg, Berlin, München und Köln hatten eine große Anzahl an Hochbunkern, da diese Städte besonders stark bombardiert wurden.


3. Hochbunker im Vergleich zu anderen Bunkertypen

BunkertypLageSchutzfunktionBeispiele
HochbunkerÜber der ErdeSchutz vor Bomben, leichter ZugangHamburg, München
TiefbunkerUnter der ErdeBesserer Schutz vor direkten TreffernU-Bahn-Bunker Berlin
FlaktürmeGroße Hochbunker mit Flak-GeschützenSchutz und LuftabwehrWien, Hamburg, Berlin
LuftschutzkellerGebäudeunterkellerungSchutz für ZivilistenÜberall in Deutschland

4. Hochbunker nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach Kriegsende standen viele Hochbunker nutzlos oder beschädigt in den Städten. Manche wurden gesprengt, andere umfunktioniert.

  • Abrissversuche: Viele Hochbunker erwiesen sich als extrem schwer zu sprengen, da sie massiv gebaut waren.
  • Nachnutzung: Einige wurden als Lagerhäuser, Museen, Wohngebäude oder Kulturzentren umgebaut.
  • Militärische Nutzung im Kalten Krieg: Manche Bunker wurden bis in die 1980er Jahre als Notfallbunker weitergenutzt.

5. Hochbunker heute – Denkmal oder Hindernis?

Viele erhaltene Hochbunker sind heute Denkmäler, die an den Zweiten Weltkrieg erinnern. In einigen Städten gibt es Führungen durch restaurierte Bunker. Andere Hochbunker sind jedoch problematische Altlasten, da sie oft mitten in Städten stehen und nicht einfach abgerissen werden können.

A sketch-style depiction of a high-rise bunker (Hochbunker) in Germany during 1942. The image shows a massive concrete structure with thick reinforced walls, small ventilation openings, and an entrance with a heavy steel door. The exterior has air raid sirens mounted on top, and the design is stark and utilitarian, reflecting wartime architecture. Inside, civilians, including families and soldiers, take shelter in dimly lit rooms with rows of benches and emergency supplies such as gas masks, water canisters, and rationed food. The sketch has a rough, hand-drawn quality, resembling an architectural draft or historical wartime illustration.