Einfache Maßnahmen für mehr Sicherheit
In Zeiten zunehmender Unsicherheit steigt das Interesse daran, bestehende Keller als Schutzräume zu ertüchtigen. Auch ohne teure Umbauten lassen sich einfache Maßnahmen umsetzen, um einen Keller sicherer gegen Explosionen, Strahlung und Giftstoffe zu machen. Hier erfährst du, wie du mit begrenztem Aufwand einen Luftschutzkeller einrichten kannst.

1. Grundvoraussetzungen für einen Schutzraum im Keller
Nicht jeder Keller eignet sich automatisch als Luftschutzbunker. Folgende Voraussetzungen sollten gegeben sein:
Massive Wände & Decken – Idealerweise aus Beton oder dickem Mauerwerk.
Stabile Zugänge – Möglichst wenige Fenster und Türen, um die Angriffsfläche zu minimieren.
Trockenheit & Belüftung – Ein Schutzraum muss gut belüftet, aber vor Feuchtigkeit geschützt sein.
Falls der Keller nicht alle Punkte erfüllt, kann mit einfachen Mitteln nachgerüstet werden.
2. Schutz gegen Druckwellen & Trümmer
Fenster & Türen verstärken
- Falls dein Keller Fenster hat, sollten diese mit Sandsäcken, Holz- oder Stahlplatten gesichert oder zugemauert werden.
- Türen können mit Stahlrahmen oder zusätzlichen Holzbalken verstärkt werden.
Zusätzlicher Schutz durch Möbel & Matratzen
- Schwere Regale oder Sandkästen an den Außenwänden erhöhen den Schutz.
- Matratzen oder Decken können als Splitter- und Wärmeschutz dienen.
Notausgang einplanen
- Falls es nur einen Zugang gibt, sollte ein zweiter Fluchtweg vorbereitet werden (z. B. eine Wand, die sich notfalls einreißen lässt).
3. Luft- und Strahlenschutz verbessern
Belüftung sicherstellen
- Eine manuelle Notbelüftung (z. B. Rohre mit Filter oder einfache Lüftungsschlitze) kann die Sauerstoffversorgung sichern.
- Aktivkohlefilter oder feuchte Tücher helfen gegen giftige Partikel in der Luft.
Staub- und Strahlenschutz
- Radioaktiver Fallout kann durch Plastikfolien über Türen & Lüftungen reduziert werden.
- Wände mit zusätzlichen Sandsäcken oder Erde abdichten verbessert den Schutz.
✔ Luftdichte Abdichtung bei chemischen Bedrohungen
- Spalten und Ritzen mit Klebeband oder Schaumstoff abdichten.
- Eine einfache Schleuse mit Plastiktüren kann den Schutz verbessern.
4. Notfallausrüstung & Vorräte einlagern
Lebensmittel & Wasser
- Mindestens 3–4 Liter Wasser pro Person pro Tag, für mindestens 10–14 Tage.
- Haltbare Lebensmittel wie Konserven, Trockenfrüchte, Nüsse, Energieriegel.
- Ein Campingkocher oder Gaskocher zum Erwärmen von Essen.
Medizinische Versorgung
- Erste-Hilfe-Kasten mit Verbandsmaterial.
- Medikamente & persönliche Notfallmedikamente.
- Atemschutzmasken oder einfache Stoffmasken gegen Staub & Rauch.
Beleuchtung & Kommunikation
- Batteriebetriebene oder solarbetriebene Lampen.
- Kurbelradio oder Funkgerät zur Informationsbeschaffung.
- Notfallstromversorgung (Powerbanks, Autobatterien mit Wechselrichter).
Toilette & Hygiene
- Eimer mit Deckel & Müllbeutel als Notfalltoilette.
- Hygienetücher, Seife & Desinfektionsmittel.
5. Sicherheitsmaßnahmen & Organisation
Familien- & Fluchtplan vorbereiten
- Einweisung aller Personen zur Nutzung des Schutzraums.
- Notfallkontakte & Treffpunkte außerhalb des Schutzbereichs festlegen.
Psychologische Vorbereitung
- Beschäftigungsmaterial (Bücher, Spiele) gegen Stress & Panik.
- Ausreichend Schlafmöglichkeiten (Feldbetten, Isomatten, Schlafsäcke).
6. Fazit – Einfache Mittel für mehr Sicherheit
Mit einfachen Maßnahmen kann ein Keller zu einem behelfsmäßigen Schutzraum umfunktioniert werden. Zwar ersetzt dies keinen professionellen Luftschutzbunker, aber bei Naturkatastrophen, Unruhen oder Angriffen kann ein solcher Raum Leben retten.
Wichtig: Regelmäßig Vorräte & Technik überprüfen und sich mit der Nutzung des Schutzraums vertraut machen!
In unvorhergesehenen Krisensituationen, wie Naturkatastrophen oder Versorgungsengpässen, ist es entscheidend, einen gut durchdachten Notvorrat zu Hause zu haben. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt, Vorräte für mindestens 10 Tage anzulegen, um die Grundversorgung sicherzustellen.
Empfohlene Vorratsmengen pro Person für 10 Tage:
- Getränke: Mindestens 20 Liter, hauptsächlich Wasser, ergänzt durch Fruchtsäfte.
- Getreideprodukte, Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis: Etwa 3,5 kg.
- Gemüse und Hülsenfrüchte: Ungefähr 4 kg, bevorzugt in Konservenform.
- Obst und Nüsse: Rund 2,5 kg, ebenfalls als Konserven oder Trockenfrüchte.
- Milch und Milchprodukte: Etwa 2,6 kg, z. B. H-Milch oder haltbarer Käse.
- Fleisch, Fisch, Eier oder Volleipulver: Circa 1,5 kg, in Dosen oder Gläsern.
- Fette und Öle: Etwa 0,5 kg, wie Pflanzenöl oder haltbare Butter.
Diese Mengen decken den durchschnittlichen Energiebedarf von 2.200 kcal pro Tag für einen Erwachsenen ab.
Tipps zur Lagerung und Pflege des Vorrats:
- Rotation: Verbrauchen Sie ältere Produkte zuerst und ersetzen Sie sie durch neue, um die Haltbarkeit zu gewährleisten.
- Lagerbedingungen: Bewahren Sie Lebensmittel kühl, trocken und dunkel auf.
- Individuelle Bedürfnisse: Berücksichtigen Sie Allergien, Unverträglichkeiten und besondere Ernährungsbedürfnisse.
Für eine detaillierte Planung bietet das BBK einen Vorratskalkulator an, mit dem Sie Ihren persönlichen Bedarf berechnen können.
Weitere umfassende Informationen finden Sie im „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ des BBK.
Ein durchdachter Notvorrat stellt sicher, dass Sie und Ihre Familie in Krisenzeiten bestens versorgt sind.