Beurteilung und Sanierung von Fäkalschäden in Gebäuden: Ein umfassender Leitfaden für Betroffene

Fäkalschäden in Gebäuden gehören zu den gravierendsten Problemen, die in Innenräumen auftreten können. Diese Art von Schäden entsteht durch den Austritt von Schwarzwasser, das Fäkalien enthält, und kann sowohl durch defekte Abwasserrohre als auch durch Überschwemmungen verursacht werden. Die Sanierung solcher Schäden erfordert ein systematisches Vorgehen, um gesundheitliche Risiken zu minimieren und eine vollständige Wiederherstellung der betroffenen Bereiche zu gewährleisten. In diesem Blogartikel fassen wir die wesentlichen Inhalte des VDB-Leitfadens zur Beurteilung und Sanierung von Fäkalschäden zusammen und erklären, was betroffene Personen beachten müssen.

1. Was sind Fäkalschäden?

Fäkalschäden entstehen durch das Austreten von Schwarzwasser aus Abwassersystemen, das mit Fäkalien kontaminiert ist. Dieses Wasser kann durch Rohrbrüche, Rückstau aus Abwassersystemen oder Überschwemmungen in Gebäude gelangen. Schwarzwasser ist stark mit organischen Stoffen und Krankheitserregern belastet, was erhebliche Gesundheitsrisiken für die Bewohner und Sanierungsarbeiter bedeutet.

Unterscheidung der Abwasserarten:

  • Grauwasser: Relativ sauberes Abwasser, z.B. aus Waschmaschinen oder Duschen, das in der Regel keine Fäkalien enthält.
  • Schwarzwasser: Stark verschmutztes Abwasser aus Toiletten, das Fäkalien und Urin enthält. Dieses Wasser stellt die Hauptquelle für Fäkalschäden dar.

2. Gefahren durch Fäkalschäden

Fäkalschäden stellen erhebliche biologische Gefahren dar, da sie eine Vielzahl von Krankheitserregern enthalten können. Dazu gehören Bakterien wie Escherichia coli und Salmonellen, Viren wie das Hepatitis-A-Virus und Noroviren, sowie parasitäre Einzeller und Wurmeier. Der Kontakt mit diesen Erregern kann zu schweren Erkrankungen führen, insbesondere durch Schmierinfektionen, Aerosole oder direkten Hautkontakt mit kontaminierten Materialien.

Wichtige Krankheitserreger:

  • Escherichia coli (E. coli): Häufiger Indikator für fäkale Verunreinigungen, kann zu Durchfall und schweren Infektionen führen.
  • Noroviren: Verursachen heftige Magen-Darm-Erkrankungen, die besonders ansteckend sind.
  • Clostridium tetani: Der Erreger des Wundstarrkrampfs, der durch Verletzungen in den Körper gelangen kann.

3. Vorbereitung der Sanierung

Bevor mit der Sanierung begonnen wird, ist eine umfassende Gefährdungsbeurteilung erforderlich. Diese Beurteilung muss alle möglichen Risiken abdecken und geeignete Schutzmaßnahmen festlegen. Zu den wichtigsten vorbereitenden Schritten gehören:

  • Sofortige Belüftung: Die betroffenen Räume sollten sofort gut belüftet werden, um die Konzentration von Schadstoffen in der Luft zu reduzieren.
  • Absicherung des Schadensbereichs: Der Zugang zum Schadensbereich sollte strikt kontrolliert und auf autorisierte Personen beschränkt werden. Hierzu gehören auch die Einrichtung von Schleusen für Personen und Materialien.
  • Persönliche Schutzausrüstung: Alle Personen, die mit der Sanierung beauftragt sind, müssen geeignete Schutzkleidung tragen, um den Kontakt mit kontaminierten Materialien zu vermeiden. Dies umfasst FFP-3-Masken, Handschuhe, Schutzbrillen und Schutzanzüge.

4. Durchführung der Sanierung

Die Sanierung von Fäkalschäden umfasst mehrere wichtige Schritte, die sorgfältig geplant und ausgeführt werden müssen, um eine vollständige Beseitigung der Kontamination zu gewährleisten:

  • Abpumpen und Reinigung: Das freie Wasser wird abgepumpt, und alle Oberflächen werden gründlich gereinigt, um sichtbare Verunreinigungen zu entfernen.
  • Rückbau betroffener Materialien: Durchfeuchtete und kontaminierte Baumaterialien wie Bodenbeläge, Putz und Dämmstoffe müssen entfernt und fachgerecht entsorgt werden.
  • Technische Trocknung: Nach der Entfernung der kontaminierten Materialien werden die verbleibenden Oberflächen technisch getrocknet, um Restfeuchte zu beseitigen und Schimmelbildung zu verhindern.
  • Feinreinigung und Desinfektion: Nach dem Rückbau erfolgt eine Feinreinigung aller freigelegten Oberflächen. Anschließend werden diese Oberflächen desinfiziert, um sicherzustellen, dass alle Krankheitserreger abgetötet wurden.

5. Kontrolle und Abschluss der Sanierung

Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten ist es unerlässlich, den Erfolg der Maßnahmen zu überprüfen. Dies kann durch mikrobiologische Tests und eine abschließende Inspektion der sanierten Bereiche geschehen. Ziel ist es, sicherzustellen, dass keine gesundheitlichen Risiken mehr bestehen und die betroffenen Bereiche wieder uneingeschränkt genutzt werden können.

Wichtige Maßnahmen zur Kontrolle:

  • Oberflächen- und Luftproben: Diese Proben werden entnommen, um sicherzustellen, dass keine gefährlichen Mikroorganismen mehr vorhanden sind.
  • Dokumentation: Alle Schritte der Sanierung sollten sorgfältig dokumentiert werden, um im Falle von späteren Problemen nachvollziehbare Belege zu haben.

Fazit: Die Bedeutung professioneller Sanierung bei Fäkalschäden

Fäkalschäden in Gebäuden stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit dar und erfordern eine professionelle und systematische Sanierung. Durch eine sorgfältige Gefährdungsbeurteilung, den Einsatz von Fachleuten und die Einhaltung aller vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen kann das Risiko für Bewohner und Sanierungsarbeiter minimiert werden. Es ist entscheidend, dass betroffene Personen unverzüglich handeln und sich an Experten wenden, um den Schaden vollständig und sicher zu beheben.

Wenn Sie von einem Fäkalschaden betroffen sind oder Unterstützung bei der Sanierung benötigen, steht Ihnen unser Sachverständigenbüro gerne zur Verfügung:

Sachverständigenbüro Charles Knepper
Kirchweg 4
06295 Lutherstadt Eisleben
Funk: 0177 – 4007130
E-Mail: gutachter-knepper@online.de
Webseiten: Schimmelhilfe24.de, Holzschutz-Gutachten24.de, Gutachter-Knepper.de, Bauschaden24.eu

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

Schreibe einen Kommentar