Schimmel und Infektionen: Risiken und Vorbeugung

Kann Schimmel zu Infektionen führen?

Sorge: Menschen sind besorgt, dass Schimmel zu ernsthaften Infektionen führen kann, insbesondere bei geschwächtem Immunsystem.

Beispiel: „Welche Arten von Infektionen können durch Schimmel verursacht werden?“

Schimmel in Innenräumen stellt nicht nur ein ästhetisches Problem dar, sondern kann auch ernsthafte gesundheitliche Risiken bergen. Besonders besorgniserregend ist die Möglichkeit, dass Schimmel zu Infektionen führt, insbesondere bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Hier sind die wichtigsten Informationen zu den Risiken, Arten von Infektionen und Vorbeugungsmaßnahmen.

Risiken und Arten von Infektionen durch Schimmel

  1. Atemwegsinfektionen:
    • Bronchitis: Schimmelsporen können die Atemwege reizen und zu chronischer Bronchitis führen, besonders bei empfindlichen Personen.
    • Aspergillose: Eine Infektion durch Schimmel der Gattung Aspergillus kann zu schweren Atemwegsinfektionen führen, insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder bestehenden Lungenerkrankungen.
  2. Sinusitis:
    • Schimmelbedingte Sinusitis: Schimmelsporen können die Nasennebenhöhlen infizieren und zu chronischer Sinusitis führen, die schwer zu behandeln ist.
    • Symptome: Symptome können anhaltende Kopfschmerzen, verstopfte Nase, Schmerzen im Gesicht und gelber oder grüner Nasenausfluss sein.
  3. Hautinfektionen:
    • Kutane Mykosen: Direkter Kontakt mit Schimmel kann Hautinfektionen wie Dermatitis und kutane Mykosen verursachen. Diese Infektionen sind besonders häufig bei Personen mit offenen Wunden oder geschädigter Hautbarriere.
    • Symptome: Symptome können Hautausschläge, Juckreiz und Rötungen sein.
  4. Systemische Infektionen:
    • Invasive Aspergillose: Bei Menschen mit stark geschwächtem Immunsystem, wie Krebspatienten oder Transplantatempfängern, kann eine Aspergillose systemisch werden und lebensbedrohliche Organe wie das Herz, die Nieren oder das Zentralnervensystem befallen.
    • Symptome: Symptome können Fieber, Husten, Atembeschwerden und Brustschmerzen sein.

Vorbeugungsmaßnahmen gegen Schimmelinfektionen

  1. Schimmelvermeidung und -beseitigung:
    • Regelmäßige Inspektionen: Führen Sie regelmäßige Inspektionen in Ihrer Wohnung durch, um frühzeitig Anzeichen von Schimmelbildung zu erkennen.
    • Professionelle Schimmelbeseitigung: Lassen Sie Schimmel von Fachleuten beseitigen, um sicherzustellen, dass alle Sporen gründlich entfernt werden.
  2. Kontrolle der Luftfeuchtigkeit:
    • Luftentfeuchter verwenden: Nutzen Sie Luftentfeuchter, um die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung unter 60 % zu halten und Schimmelbildung zu verhindern.
    • Hygrometer: Überwachen Sie die Luftfeuchtigkeit mit Hygrometern und passen Sie bei Bedarf Maßnahmen zur Feuchtigkeitskontrolle an.
  3. Verbesserung der Belüftung:
    • Regelmäßiges Lüften: Lüften Sie regelmäßig durch Stoßlüften oder Querlüften, um die Luftzirkulation zu verbessern und die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren.
    • Ventilationssysteme: Installieren Sie mechanische Lüftungssysteme in feuchtigkeitsanfälligen Räumen wie Badezimmern und Küchen.
  4. Persönliche Schutzmaßnahmen:
    • Schutzausrüstung: Tragen Sie bei der Schimmelbeseitigung persönliche Schutzausrüstung wie Handschuhe, Atemschutzmasken und Schutzkleidung, um den direkten Kontakt mit Schimmelsporen zu vermeiden.
    • Hygienepraktiken: Waschen Sie Ihre Hände gründlich nach dem Kontakt mit potenziell kontaminierten Oberflächen und halten Sie Ihre Haut sauber und trocken.
  5. Medizinische Vorsorge:
    • Regelmäßige Arztbesuche: Lassen Sie sich regelmäßig ärztlich untersuchen, besonders wenn Sie zu den Risikogruppen gehören oder Symptome einer Infektion bemerken.
    • Frühzeitige Behandlung: Suchen Sie bei Verdacht auf eine Schimmelinfektion frühzeitig ärztlichen Rat, um eine schnelle und wirksame Behandlung zu gewährleisten.

Beispiel: Maßnahmen zur Vorbeugung von Schimmelinfektionen

Frau Müller hat ein geschwächtes Immunsystem und möchte sicherstellen, dass sie nicht durch Schimmel in ihrer Wohnung gefährdet wird. Sie ergreift folgende Maßnahmen:

  1. Regelmäßige Inspektionen: Frau Müller führt regelmäßige Inspektionen in ihrer Wohnung durch, um frühzeitig Anzeichen von Schimmelbildung zu erkennen.
  2. Kontrolle der Luftfeuchtigkeit: Sie nutzt Luftentfeuchter und überwacht die Luftfeuchtigkeit mit Hygrometern, um sie unter 60 % zu halten.
  3. Verbesserung der Belüftung: Frau Müller lüftet ihre Wohnung regelmäßig und installiert mechanische Lüftungssysteme in Badezimmer und Küche.
  4. Persönliche Schutzmaßnahmen: Bei der Reinigung und Schimmelbeseitigung trägt sie Schutzausrüstung und achtet auf strenge Hygienepraktiken.
  5. Medizinische Vorsorge: Sie lässt sich regelmäßig ärztlich untersuchen und sucht bei ersten Anzeichen einer Infektion sofort medizinischen Rat.

Fazit

Schimmel kann ernsthafte Infektionen verursachen, insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Durch regelmäßige Inspektionen, professionelle Schimmelbeseitigung, Kontrolle der Luftfeuchtigkeit, Verbesserung der Belüftung, persönliche Schutzmaßnahmen und medizinische Vorsorge können Sie das Risiko von Schimmelinfektionen minimieren und eine gesunde Wohnumgebung schaffen.

Falls Sie von Schimmelbefall betroffen sind oder Fragen zur Prävention und Sanierung haben, nehmen Sie Kontakt mit uns auf:

Sachverständigenbüro Charles Knepper
Kirchweg 4
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Schimmelhilfe24
Holzschutz Gutachten24
Gutachter Knepper
Bauschaden24

Quellen:

  1. RKI Schimmelpilze
  2. Schimmelpilzsanierung Handlungsempfehlung
  3. Netzwerkschimmel Richtlinie 2022
  4. WTA Merkblatt E-4-12
  5. UBA Schimmel 2017
  6. Schimmelpilze in Innenräumen LGA 2001
  7. UBA Kohlendioxid 2008
  8. Schimmelpilze in Innenräumen

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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