Schimmel im Winter: Ursachen, Prävention und Maßnahmen

Einleitung

Die Winterzeit bringt oft ein erhöhtes Risiko für Schimmelbildung in Wohnräumen mit sich. Die Kombination aus kalten Außentemperaturen, erhöhter Luftfeuchtigkeit im Inneren und unzureichender Belüftung schafft ideale Bedingungen für das Wachstum von Schimmelpilzen. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Schimmel im Winter häufiger auftritt und wie Sie effektive Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung ergreifen können.

Warum Schimmel im Winter häufiger auftritt

  1. Erhöhte Luftfeuchtigkeit in Innenräumen: Im Winter neigen wir dazu, Fenster und Türen geschlossen zu halten, um die Wärme im Haus zu behalten. Dies führt jedoch dazu, dass sich Feuchtigkeit, die beim Kochen, Duschen oder sogar durch Atemluft entsteht, im Innenraum ansammelt.
  2. Kalte Oberflächen: Kalte Außenwände und Fensteroberflächen führen dazu, dass sich warme, feuchte Luft an diesen kälteren Oberflächen absetzt und kondensiert. Diese Kondenswasserbildung ist ein Nährboden für Schimmelpilze.
  3. Ungenügende Belüftung: In vielen Haushalten wird im Winter weniger gelüftet, um Wärmeverlust zu vermeiden. Dies führt jedoch zu einer Ansammlung von Feuchtigkeit und erhöht das Risiko für Schimmelbildung.
  4. Wärmebrücken: Bauliche Mängel wie Wärmebrücken, bei denen Wärme durch bestimmte Gebäudeteile schneller nach außen abgeführt wird, können ebenfalls zu Kondenswasserbildung und somit zu Schimmel führen.

Anzeichen von Schimmel im Winter

  • Beschlagene Fenster: Regelmäßig beschlagene Fenster sind ein klares Zeichen für hohe Luftfeuchtigkeit im Raum, die das Risiko für Schimmelbildung erhöht.
  • Kondenswasser an Wänden: Kondenswasserbildung an kalten Außenwänden oder Ecken kann auf ein Feuchtigkeitsproblem hinweisen.
  • Modriger Geruch: Ein anhaltender, modriger Geruch ist oft ein Hinweis auf Schimmel, auch wenn dieser noch nicht sichtbar ist.
  • Gesundheitliche Beschwerden: Symptome wie Husten, Atembeschwerden oder Hautreizungen können durch Schimmelsporen in der Luft verursacht werden.

Präventionsmaßnahmen

  1. Richtiges Lüften:
    • Stoßlüften: Öffnen Sie mehrmals täglich die Fenster für 5-10 Minuten vollständig, um die feuchte Luft gegen trockene Außenluft auszutauschen.
    • Querlüften: Schaffen Sie Durchzug, indem Sie gegenüberliegende Fenster und Türen öffnen. Dies sorgt für einen schnellen Luftaustausch.
  2. Heiz- und Lüftungsverhalten anpassen:
    • Halten Sie eine gleichmäßige Raumtemperatur, um die Entstehung von kalten Oberflächen zu vermeiden.
    • Vermeiden Sie das vollständige Abschalten der Heizung in ungenutzten Räumen. Stattdessen sollten diese Räume auf einem Mindestmaß beheizt werden, um Kondensation zu verhindern.
  3. Feuchtigkeitsquellen minimieren:
    • Verwenden Sie beim Kochen und Duschen Abluftventilatoren oder öffnen Sie Fenster, um die Feuchtigkeit schnell abzuführen.
    • Vermeiden Sie das Trocknen von Wäsche in Innenräumen. Falls dies unvermeidbar ist, sorgen Sie für ausreichende Belüftung.
  4. Wärmebrücken identifizieren und beheben:
    • Lassen Sie Ihr Haus auf mögliche Wärmebrücken überprüfen und diese gegebenenfalls durch einen Fachmann beheben.
  5. Raumentfeuchter einsetzen:
    • In besonders feuchten Räumen können elektrische Raumentfeuchter helfen, die Luftfeuchtigkeit zu kontrollieren.
  6. Regelmäßige Kontrolle:
    • Überprüfen Sie regelmäßig Ecken, Kanten und schwer zugängliche Stellen in Ihrem Haus auf Feuchtigkeit und Schimmelbefall.

Maßnahmen zur Bekämpfung von Schimmel

Falls trotz Präventionsmaßnahmen Schimmel auftritt, sollten folgende Schritte unternommen werden:

  1. Ursachenforschung:
    • Finden Sie die Ursache der Feuchtigkeit und beheben Sie diese dauerhaft, sei es durch Reparaturen oder durch Änderungen im Lüftungs- und Heizverhalten.
  2. Fachgerechte Reinigung:
    • Kleinere Schimmelflächen (bis zu 0,5 m²) können mit Alkohol (70-80%) oder speziellen Schimmelentfernern gereinigt werden. Tragen Sie dabei Schutzhandschuhe und eine Atemmaske.
    • Bei größeren Flächen oder starkem Befall sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen.
  3. Sanierung:
    • Entfernen Sie befallene Tapeten, Putz oder andere Baumaterialien, die nicht mehr zu reinigen sind. Lassen Sie die betroffenen Bereiche gründlich trocknen, bevor Sie neu tapezieren oder verputzen.

Fazit

Schimmel im Winter ist ein häufiges Problem, das durch eine Kombination aus erhöhter Luftfeuchtigkeit, kalten Oberflächen und unzureichender Belüftung entsteht. Durch präventive Maßnahmen wie regelmäßiges Stoß- und Querlüften, das Minimieren von Feuchtigkeitsquellen und das Beheben von Wärmebrücken kann das Risiko deutlich reduziert werden. Sollten Sie dennoch Schimmel feststellen, ist eine schnelle und fachgerechte Bekämpfung entscheidend, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.

Falls Sie Hilfe bei der Schimmelprävention oder -beseitigung benötigen, stehen wir Ihnen mit unserem Fachwissen zur Verfügung. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren:

Sachverständigenbüro Charles Knepper Kirchweg 4, 06295 Lutherstadt Eisleben
Funk: 0177 – 4007130
E-Mail: gutachter-knepper@online.de
Websites: Schimmelhilfe24, Holzschutz Gutachten24, Gutachter Knepper, Bauschaden24

Quellen

  • Robert Koch-Institut (RKI): Schimmelpilze
  • Handlungsempfehlung zur Schimmelpilzsanierung (12)
  • Netzwerkschimmel Richtlinie (13)
  • WTA Merkblatt (14)
  • Umweltbundesamt (UBA): Schimmel
  • Schimmelpilze in Innenräumen LGA (16)
  • Umweltbundesamt (UBA): Kohlendioxid
  • Schimmelpilze in Innenräumen (18)

Durch eine gezielte Anwendung dieser Maßnahmen können Sie dazu beitragen, Schimmelbildung im Winter zu verhindern und ein gesundes Wohnklima zu gewährleisten.

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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