Asthmaanfälle und Schimmel: Risiken und Präventionsmaßnahmen

Kann Schimmel Asthmaanfälle auslösen oder verschlimmern?

Ja, Schimmel kann Asthmaanfälle sowohl auslösen als auch verschlimmern. Schimmelsporen und die von ihnen produzierten Mykotoxine sind bekannte Allergene und Reizstoffe, die die Atemwege empfindlicher Menschen stark beeinträchtigen können. Insbesondere Asthmatiker sind gefährdet, da ihre Atemwege ohnehin entzündet und empfindlich sind.

Wie Schimmel Asthma beeinflusst

  1. Allergische Reaktionen: Schimmelsporen können allergische Reaktionen auslösen, die sich in Form von Niesen, Husten, juckenden Augen und Hautausschlägen äußern. Bei Asthmatikern können diese Reaktionen die Atemwege weiter reizen und Asthmaanfälle auslösen.
  2. Entzündungen der Atemwege: Schimmelsporen und Mykotoxine können die Atemwege direkt entzünden, was zu einer Verengung der Bronchien und damit zu Atemnot führen kann. Dies verschlimmert die Symptome von Asthma und erhöht die Häufigkeit und Schwere von Asthmaanfällen.
  3. Immunsystemreaktionen: Langfristige Exposition gegenüber Schimmel kann das Immunsystem überreizen und chronische Atemwegserkrankungen wie Asthma verschlimmern.

Sorgen von Asthmatikern

Viele Asthmatiker machen sich berechtigte Sorgen darüber, dass Schimmel ihre Symptome verschlimmern könnte. Eine häufige Frage lautet:

„Wie kann ich mein Zuhause schimmelfrei halten, um Asthmaanfälle zu verhindern?“

Maßnahmen zur Schimmelprävention für Asthmatiker

  1. Regelmäßiges Lüften:
    • Stoßlüften: Mehrmals täglich für einige Minuten stoßlüften, um die Feuchtigkeit aus den Räumen zu entfernen. Besonders wichtig ist dies nach dem Duschen, Kochen und Wäschetrocknen.
    • Lüftungssysteme: Der Einsatz von Lüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung kann helfen, die Luftqualität zu verbessern und Feuchtigkeit effektiv abzuleiten.
  2. Luftfeuchtigkeit kontrollieren:
    • Hygrometer: Ein Hygrometer hilft, die relative Luftfeuchtigkeit im Auge zu behalten. Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 60 %.
    • Luftentfeuchter: In besonders feuchten Räumen können Luftentfeuchter eingesetzt werden, um die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren.
  3. Feuchtigkeitsquellen beseitigen:
    • Reparaturen: Undichte Stellen in der Bausubstanz, wie undichte Dächer, Fenster oder Wasserleitungen, müssen umgehend repariert werden.
    • Trocknen: Nasse oder feuchte Stellen sollten sofort getrocknet werden. Bei größeren Wasserschäden sollten Trocknungsgeräte eingesetzt werden.
  4. Gute Isolierung:
    • Kältebrücken vermeiden: Eine gute Wärmedämmung der Gebäudehülle verhindert die Entstehung von Kältebrücken, an denen Feuchtigkeit kondensieren kann.
    • Möblierung: Möbel sollten nicht direkt an Außenwänden stehen, um die Luftzirkulation zu gewährleisten und Kondensation zu vermeiden.
  5. Regelmäßige Inspektionen:
    • Visuelle Inspektion: Regelmäßige Inspektionen auf sichtbare Schimmelstellen oder feuchte Flecken können helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
    • Professionelle Inspektionen: Bei Verdacht auf versteckten Schimmel kann eine professionelle Inspektion sinnvoll sein, um potenzielle Problemstellen zu identifizieren.
  6. Bauliche Maßnahmen:
    • Dampfsperren: Beim Bau oder der Renovierung von Gebäuden können Dampfsperren helfen, das Eindringen von Feuchtigkeit in die Gebäudestruktur zu verhindern.
    • Abdichtungen: Keller und andere erdberührte Bereiche sollten gut abgedichtet sein, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.

Beispiel: Schimmelfreies Zuhause für Asthmatiker

Frau Müller, eine Asthmatikerin, stellt fest, dass sich ihre Symptome verschlimmern, wenn sie sich in ihrem Schlafzimmer aufhält. Nach einer Inspektion entdeckt sie Schimmel hinter einem Schrank an einer Außenwand. Sie lüftet das Schlafzimmer regelmäßig, entfernt den Schimmel mit einem speziellen Reinigungsmittel und stellt sicher, dass der Schrank nicht direkt an der Wand steht, um eine bessere Luftzirkulation zu ermöglichen. Zusätzlich lässt sie eine professionelle Abdichtung der Außenwand durchführen, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.

Fazit

Schimmel kann Asthmaanfälle auslösen und verschlimmern, daher ist es für Asthmatiker besonders wichtig, ihr Zuhause schimmelfrei zu halten. Durch regelmäßiges Lüften, Kontrolle der Luftfeuchtigkeit, Beseitigung von Feuchtigkeitsquellen und gute Isolierung können viele Schimmelprobleme vermieden werden. Bei bestehenden Schimmelproblemen sollte schnell gehandelt und bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.

Falls Sie von Schimmelbefall betroffen sind oder Fragen zur Prävention und Sanierung haben, nehmen Sie Kontakt mit uns auf:

Sachverständigenbüro Charles Knepper
Kirchweg 4
06295 Lutherstadt Eisleben
Funk: 0177 – 4007130
E-Mail: gutachter-knepper@online.de

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Schimmelhilfe24
Holzschutz Gutachten24
Gutachter Knepper
Bauschaden24

Quellen:

  1. RKI Schimmelpilze
  2. Schimmelpilzsanierung Handlungsempfehlung
  3. Netzwerkschimmel Richtlinie 2022
  4. WTA Merkblatt E-4-12
  5. UBA Schimmel 2017
  6. Schimmelpilze in Innenräumen LGA 2001
  7. UBA Kohlendioxid 2008
  8. Schimmelpilze in Innenräumen

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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