Aspergillus (Gießkannenschimmel/Kolbenschimmel): Etwa 150
Arten. Kommt im Erdboden und vor allem im warmen Zonen vor, auf vie-
len landwirtschaftlichen Produkten und Futterarten. Er kann sich aber wie
fast alle Pilze an »ungünstige Lebensbedingungen« gewöhnen und in unse-
ren Breiten zu einer Gefahr werden.
Beim Menschen besiedelt diese Gattung vor allem das bronchopulmonale
Organsystem, sie überwindet dort die Schleimhautbarrieren mit ihren En-
zymen und findet – vor allem bei Menschen mit einer Vorschädigung – Im
warm-feuchten Milieu des Organismus ideale »Lebensbedingungen«. In
der Lunge können klumpenförmige Pilzkolonien entstehen, die Myzel-
ansammlungen mit einem Durchmesser bis zu 5 cm bilden, sogenannte
Aspergillome. Diese können sogar Bluthusten verursachen. Daneben kön-
nen auch Innenohr und äußerer Gehörgang, Arterien, Nasennebenhöhlen,
von dort aus selbst die Augen befallen werden.
Beispiel: In Regionen mit einer großen Anzahl von Geflügelställen sind
Menschen der engeren Umgebung erblindet, vermutlich durch die Bela-
stung von Pilzen, vor allem von Aspergillus-Arten, der Stallstäube und des
Geflügelmists, der getrocknet (lebensgefährlich!) oder als Flüssiggülle gela-
gert – und »entsorgt« – werden muß.
Aspergillus-Arten sind besonders »thermotolerant«, das heißt, sie
wachsen auch noch bei höheren Temperaturen, teilweise bis um 60°C.
Häufig findet sich der Pilz im Vogelkot! Aspergillen sind auch häufig auf
Substraten anzutreffen, die eine »Selbsterhitzung« entstehen lassen kön-
nen, wie zum Beispiel Heu, Kompost, Torf, Blumenerde und Müll. Silo-
futter und Importfuttermittel sind ebenfalls oft mit Aspergillus konta-
miniert.
Quelle: Schimmelpilze und Pilzinfekte – richtig vorbeugen, gezielt behandeln /Jutta Altmann-Brewe