Welche Schimmelpilze müssen als besonders problematisch eingestuft werden?

Schimmelpilze sind allgegenwärtige Mikroorganismen, die in unserer Umgebungsluft und auf vielen Oberflächen vorhanden sind. Während einige Schimmelarten harmlos sind, gibt es bestimmte Arten, die als besonders problematisch für die Gesundheit eingestuft werden müssen. Diese Schimmelpilze können Allergien, Infektionen und toxische Reaktionen hervorrufen. In diesem Blogartikel werden wir uns die Schimmelpilze genauer ansehen, die als besonders problematisch betrachtet werden müssen und warum sie für unsere Gesundheit gefährlich sind.

1. Schimmelpilze und Allergien

Schimmelpilze produzieren eine Vielzahl von Sporen, die sich leicht in der Luft verbreiten. Für Allergiker sind diese Sporen besonders problematisch, da sie zu allergischen Reaktionen führen können. Schimmelpilze mit einer ausgeprägten Sporenbildung gelten daher als besonders gefährlich. Zu diesen Pilzen zählen unter anderem:

  • Aspergillus
  • Cladosporium
  • Penicillium
  • Alternaria

Diese Schimmelpilze setzen große Mengen an Sporen frei, die nicht nur allergische Reaktionen in den Atemwegen auslösen können, sondern auch in Staubpartikeln gebunden sein können. Besonders problematisch ist, dass auch abgestorbene Schimmelpilze oder deren Zerfallsprodukte weiterhin Allergene freisetzen, die in die Raumluft gelangen und zu Beschwerden führen können.

Typische allergische Reaktionen auf Schimmelsporen umfassen:

  • Niesen
  • Augenreizungen
  • Atemnot
  • Husten
  • Verschlimmerung von Asthma

Für Menschen mit bereits bestehenden Allergien oder Asthma ist der Kontakt mit diesen Schimmelpilzsporen besonders riskant, da sie ihre Symptome verschlimmern und chronische Atemwegserkrankungen begünstigen können.

2. Schimmelpilze und Infektionen: Risikogruppe 2 und 3

Neben allergischen Reaktionen können einige Schimmelpilze auch schwerwiegende Infektionen verursachen. Besonders problematisch sind hier Schimmelpilze, die in die Risikogruppe 2 und 3 nach der Technischen Regel für Biologische Arbeitsstoffe (TRBA 460) eingestuft werden. Diese Schimmelpilze sind in der Lage, in den menschlichen Körper einzudringen und dort Infektionen hervorzurufen, die insbesondere für immungeschwächte Personen gefährlich sind.

Zu den Schimmelpilzen, die als besonders infektiös gelten, gehört vor allem der Aspergillus fumigatus. Dieser Schimmelpilz ist der wichtigste Verursacher von Mykosen, also Schimmelpilzinfektionen, beim Menschen. Besonders Menschen mit geschwächtem Immunsystem, wie etwa Krebspatienten, Organtransplantierte oder HIV-Infizierte, sind durch Aspergillus-Infektionen gefährdet. Die Infektionen können die Lungen befallen und zu lebensbedrohlichen Zuständen wie der invasiven Aspergillose führen, bei der der Pilz tief in das Lungengewebe eindringt.

Andere Schimmelpilze aus der Risikogruppe, die Infektionen verursachen können, sind:

  • Aspergillus flavus
  • Aspergillus niger
  • Aspergillus terreus

Die Behandlung solcher Infektionen ist oft langwierig und schwierig, da systemische Antimykotika eingesetzt werden müssen, die mit starken Nebenwirkungen verbunden sein können.

3. Schimmelpilze und Mykotoxine: Die Gefahr durch Toxine

Ein weiteres großes Problem bei bestimmten Schimmelpilzen ist die Produktion von Mykotoxinen, also giftigen Substanzen, die von einigen Schimmelarten produziert werden. Diese Mykotoxine können beim Menschen zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen, insbesondere dann, wenn sie krebserregend sind.

Schimmelpilze, die als Mykotoxinbildner bekannt sind, umfassen unter anderem:

  • Aspergillus flavus
  • Aspergillus parasiticus
  • Aspergillus nomius
  • Stachybotrys chartarum

Die Mykotoxine, die von diesen Schimmelpilzen produziert werden, können je nach Art unterschiedlich wirken. Ein bekanntes Mykotoxin ist das Aflatoxin, das von Aspergillus flavus und Aspergillus parasiticus produziert wird und stark krebserregend ist. Allerdings müssen für die Bildung von Mykotoxinen oft hohe Konzentrationen von Schimmelpilzen vorhanden sein, damit diese Toxine in gesundheitsgefährdenden Mengen freigesetzt werden.

4. Besonders problematische Schimmelpilze: Stachybotrys chartarum und Aspergillus-Arten

Von allen Schimmelpilzen ist Stachybotrys chartarum besonders hervorzuheben. Dieser Schimmelpilz gilt als äußerst gefährlich, da er bereits bei geringen Sporenbelastungen giftige Mykotoxine freisetzt, die in der Raumluft nachweisbar sind. Bei längerem Kontakt können diese Mykotoxine zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen, darunter:

  • Reizungen der Atemwege
  • Hautentzündungen
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • In schweren Fällen sogar Schäden an den inneren Organen.

Aufgrund seiner hohen Toxizität ist Stachybotrys chartarum einer der gefährlichsten Schimmelpilze, und seine Anwesenheit in Innenräumen sollte sofort behoben werden.

Zusätzlich zu Stachybotrys chartarum müssen auch bestimmte Arten von Aspergillus als problematisch eingestuft werden, insbesondere:

  • Aspergillus fumigatus
  • Aspergillus flavus
  • Aspergillus parasiticus
  • Aspergillus nomius

Diese Arten sind nicht nur potentielle Mykotoxinproduzenten, sondern können auch schwerwiegende Infektionen verursachen. Daher sollten diese Schimmelpilze nur in extrem geringen Konzentrationen in Innenräumen toleriert werden.

Fazit: Schimmelpilze – Eine unterschätzte Gefahr für die Gesundheit

Schimmelpilze sind ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko, das viele Menschen unterschätzen. Besonders problematische Schimmelpilze wie Aspergillus fumigatus und Stachybotrys chartarum können nicht nur Allergien und Atemwegsreizungen verursachen, sondern auch zu lebensbedrohlichen Infektionen und toxischen Reaktionen führen. Daher ist es wichtig, Schimmelbefall frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen, um die Gesundheit der Betroffenen zu schützen.

Wenn Sie Schimmel in Ihrem Zuhause bemerken oder den Verdacht haben, dass Schimmelsporen Ihre Gesundheit beeinträchtigen, sollten Sie nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

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Quellen:

  • Technische Regel für Biologische Arbeitsstoffe (TRBA 460)​
  • Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz 2007​
  • Umweltbundesamt, Schimmelleitfaden 2024​

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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