Unspezifische Symptome durch Schimmelpilze in Innenräumen: Sick-Building-Syndrom und seine Auswirkungen auf die Gesundheit

Schimmelpilze in Innenräumen sind eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit, die weit über die typischen allergischen Reaktionen hinausgeht. Viele Menschen, die sich über längere Zeit in schimmelbelasteten Gebäuden aufhalten, leiden unter unspezifischen Symptomen, die oft schwer zu diagnostizieren sind. Diese Symptome, die vom sogenannten Sick-Building-Syndrom (SBS) herrühren, umfassen Beschwerden wie verstopfte Nasen, juckende Augen, Kopfschmerzen, chronische Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein.

In diesem Blogbeitrag werfen wir einen umfassenden Blick auf die unspezifischen Symptome, die durch Schimmelpilze in Innenräumen verursacht werden, und erklären, warum sie oft schwer zu diagnostizieren sind. Zudem gehen wir auf die verschiedenen Schimmelpilzarten ein, die diese Symptome auslösen können, und wie du dich vor den gesundheitlichen Folgen schützen kannst.

Was ist das Sick-Building-Syndrom (SBS)?

Das Sick-Building-Syndrom (SBS) beschreibt eine Situation, in der Menschen in einem bestimmten Gebäude über gesundheitliche Beschwerden klagen, die keine spezifische Ursache haben. Diese Symptome treten vor allem in schlecht belüfteten, feuchten oder schimmelbelasteten Gebäuden auf. Schimmelpilze sind eine der Hauptursachen für SBS, da sie durch ihre Sporen und flüchtigen organischen Verbindungen (MVOCs) die Luftqualität beeinträchtigen und eine Vielzahl von Beschwerden auslösen.

Betroffen sind nicht nur Wohngebäude, sondern auch Bürokomplexe, Schulen und andere öffentliche Einrichtungen, in denen Menschen über längere Zeiträume verbringen und regelmäßig den in der Luft befindlichen Schimmelsporen ausgesetzt sind.

Unspezifische Symptome des Sick-Building-Syndroms

Die Symptome des Sick-Building-Syndroms sind oft unspezifisch und variieren stark von Person zu Person. Da sie häufig auch mit anderen Krankheiten oder Umwelteinflüssen in Verbindung gebracht werden können, ist es schwer, Schimmelpilze als Ursache eindeutig zu identifizieren. Hier sind die häufigsten unspezifischen Symptome, die durch eine Schimmelbelastung in Innenräumen hervorgerufen werden können:

1. Verstopfte Nase und Atemwegsbeschwerden

Schimmelsporen in der Luft reizen die Schleimhäute der Atemwege. Eine verstopfte Nase, Niesen und Husten sind häufige Symptome, die durch eine längere Exposition gegenüber Schimmelpilzen verursacht werden. Diese Symptome können sich insbesondere nachts oder am Morgen verschlimmern, da in vielen Gebäuden die Luftzirkulation über Nacht abnimmt und sich Schimmelsporen in der Raumluft ansammeln.

2. Juckende und tränende Augen

Viele Menschen reagieren auf Schimmelsporen mit Augenreizungen. Symptome wie gerötete, juckende und tränende Augen treten oft in Verbindung mit allergischen Reaktionen auf, sind aber auch bei Menschen ohne bekannte Allergien zu beobachten. Schimmelpilzsporen und ihre Stoffwechselprodukte reizen die empfindlichen Schleimhäute der Augen und können das Sehen beeinträchtigen.

3. Kopfschmerzen und Schwindel

Kopfschmerzen und gelegentlich auch Schwindelgefühle sind häufige Begleiterscheinungen des Sick-Building-Syndroms. Diese Symptome können durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, darunter schlechte Luftqualität, erhöhte Konzentrationen von Schimmelsporen und flüchtigen organischen Verbindungen (MVOCs), die Schimmelpilze freisetzen. Kopfschmerzen können sich nach längerem Aufenthalt in schimmelbelasteten Räumen verstärken und oft nur durch Verlassen der Umgebung gelindert werden.

4. Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein

Chronische Müdigkeit, Erschöpfung und ein allgemeines Gefühl des Unwohlseins sind ebenfalls häufige Symptome bei Personen, die dem Sick-Building-Syndrom ausgesetzt sind. Viele Betroffene berichten von einer dauerhaften Erschöpfung, die auch nach ausreichendem Schlaf anhält. Dieses Gefühl der Abgeschlagenheit kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und zu Konzentrationsschwierigkeiten und Leistungsabfall führen.

5. Atemwegsinfektionen

Längerer Kontakt mit Schimmelpilzsporen kann die Atemwege schwächen und zu wiederkehrenden Infektionen führen. Erkältungen, Bronchitis und in schweren Fällen sogar Lungenentzündungen können die Folge sein. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder bestehenden Atemwegserkrankungen wie Asthma sind besonders anfällig für solche Infektionen.

6. Hautausschläge und Reizungen

Schimmelsporen und die von ihnen freigesetzten Toxine können nicht nur die Atemwege und Schleimhäute reizen, sondern auch die Haut. Juckende Hautausschläge, trockene Haut und Ekzeme sind bei Betroffenen keine Seltenheit. Die Hautirritationen treten häufig an den Stellen auf, die regelmäßig in Kontakt mit den Schimmelsporen kommen, beispielsweise an den Händen, Armen oder im Gesicht.

Schimmelpilzarten, die unspezifische Symptome verursachen können

Viele verschiedene Schimmelpilzarten kommen in Innenräumen vor, insbesondere in feuchten oder schlecht belüfteten Bereichen. Zu den häufigsten Schimmelpilzarten, die unspezifische Symptome und das Sick-Building-Syndrom verursachen können, gehören:

1. Aspergillus

Aspergillus ist eine der am weitesten verbreiteten Schimmelpilzarten in Innenräumen. Er kommt oft in feuchten Bereichen wie Badezimmern, Küchen und feuchten Kellern vor. Aspergillus-Arten produzieren Sporen, die Allergien und Atemwegserkrankungen auslösen, aber auch Kopfschmerzen und Müdigkeit verursachen können.

2. Penicillium

Penicillium wächst oft auf feuchten Materialien wie Tapeten, Teppichen oder alten Büchern. Diese Schimmelpilzart ist ebenfalls ein häufiger Auslöser von unspezifischen Symptomen wie Atemwegsbeschwerden, Müdigkeit und Hautirritationen. Wie viele Schimmelpilze setzt Penicillium Sporen und flüchtige organische Verbindungen (MVOCs) frei, die die Luftqualität erheblich verschlechtern.

3. Stachybotrys (Schwarzer Schimmel)

Stachybotrys chartarum, auch als „schwarzer Schimmel“ bekannt, ist eine besonders gefährliche Schimmelart, die toxische Verbindungen produziert. Diese Schimmelpilze gedeihen in stark wasserbelasteten Bereichen, wie nach einem Wasserschaden oder in schlecht belüfteten Räumen. Neben typischen Symptomen wie verstopfter Nase, Kopfschmerzen und Hautausschlägen kann Stachybotrys auch zu schweren Atemwegserkrankungen führen.

4. Cladosporium

Cladosporium ist ein weiterer häufiger Schimmelpilz, der in Innenräumen vorkommt. Er wächst auf feuchten Wänden, Holz oder Isoliermaterialien. Die Sporen von Cladosporium können insbesondere bei Menschen mit empfindlichen Atemwegen unspezifische Symptome wie Husten, Augenreizungen und Kopfschmerzen auslösen.

Diagnostik und Erkennung des Sick-Building-Syndroms

Da die Symptome des Sick-Building-Syndroms unspezifisch sind, ist es oft schwierig, die genaue Ursache zu identifizieren. Viele Betroffene werden über längere Zeit behandelt, ohne dass die zugrunde liegende Schimmelbelastung erkannt wird. Daher ist es wichtig, auf folgende Anzeichen zu achten:

  • Symptome bessern sich außerhalb des Gebäudes: Ein typisches Merkmal des Sick-Building-Syndroms ist, dass sich die Symptome verbessern oder verschwinden, sobald der Betroffene das schimmelbelastete Gebäude verlässt.
  • Wiederkehrende Beschwerden: Wenn die Beschwerden nach Rückkehr in das betroffene Gebäude regelmäßig wiederkehren, ist eine Untersuchung auf Schimmelpilzbelastung angebracht.
  • Schimmelspuren sichtbar oder wahrnehmbar: Sichtbarer Schimmelbefall oder ein modriger Geruch in den betroffenen Räumen können Hinweise auf eine Schimmelbelastung geben.

Eine professionelle Raumluftanalyse oder Schimmeluntersuchung kann helfen, die Konzentration von Schimmelsporen in der Luft zu messen und festzustellen, welche Schimmelpilzarten vorhanden sind.

Prävention und Schutzmaßnahmen

Die beste Maßnahme zur Vermeidung des Sick-Building-Syndroms und der damit verbundenen unspezifischen Symptome ist die Beseitigung von Schimmelquellen und die Verbesserung der Luftqualität. Hier sind einige praktische Schritte zur Prävention:

  1. Regelmäßiges Lüften: Räume sollten regelmäßig gelüftet werden, um die Luftzirkulation zu verbessern und die Feuchtigkeit zu reduzieren. Dies gilt besonders für Badezimmer, Küchen und andere feuchte Bereiche.
  2. Feuchtigkeit kontrollieren: Verwende Luftentfeuchter, um die Luftfeuchtigkeit unter 50 % zu halten. Vermeide es, feuchte Kleidung in Wohnräumen zu trocknen, und beseitige Wasserschäden umgehend.
  3. Schimmelquellen beseitigen: Schimmel sollte umgehend entfernt werden, sobald er entdeckt wird. Bei großflächigem oder tiefsitzendem Schimmelbefall sollte ein Fachmann zur Beseitigung hinzugezogen werden.
  4. Bauliche Maßnahmen: Bei chronischen Feuchtigkeitsproblemen sollten bauliche Maßnahmen in Betracht gezogen werden, wie das Abdichten von Fenstern, das Ersetzen von Dämmmaterialien oder die Reparatur von Wasserschäden.

Fazit: Unspezifische Symptome und Schimmelpilzbelastung ernst nehmen

Das Sick-Building-Syndrom und die unspezifischen Symptome, die durch Schimmelpilzbelastungen verursacht werden, sind ein ernstzunehmendes Problem. Verstopfte Nasen, juckende Augen, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Atemwegsinfektionen sind weit verbreitete Beschwerden bei Menschen, die in schimmelbelasteten Gebäuden leben oder arbeiten. Die Identifizierung und Beseitigung von Schimmelquellen sowie eine Verbesserung der Luftqualität können helfen, diese Symptome zu lindern und langfristige gesundheitliche Schäden zu verhindern.

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Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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