Strukturelle Schäden durch Schimmel: Ein unterschätztes Risiko für Gebäude

Schimmel in Innenräumen ist ein weit verbreitetes Problem, das nicht nur gesundheitliche, sondern auch schwerwiegende strukturelle Schäden an Gebäuden verursachen kann. Während viele Menschen Schimmel vor allem mit gesundheitlichen Problemen wie Atemwegsbeschwerden oder Allergien in Verbindung bringen, wird oft übersehen, dass Schimmel auch die Bausubstanz erheblich beeinträchtigen kann. Die zerstörerische Wirkung von Schimmel auf Baumaterialien kann langfristig zur Instabilität eines Gebäudes führen und teure Reparaturen notwendig machen.

In diesem Blogbeitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die verschiedenen Arten von strukturellen Schäden, die Schimmel verursachen kann, und zeigen, warum es so wichtig ist, Schimmelbefall frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

1. Verfärbung und Zersetzung von Baustoffen

Eines der ersten Anzeichen für Schimmelwachstum ist oft die Verfärbung von Oberflächen wie Wänden, Decken oder Böden. Schimmel hinterlässt nicht nur unschöne Flecken, sondern dringt in viele Baumaterialien ein und beginnt, diese zu zersetzen. Besonders betroffen sind poröse Materialien wie Holz, Trockenbau (Gipskartonplatten), Tapeten oder Mörtel.

Wenn Schimmel sich auf diesen Materialien ausbreitet, zerstört er ihre Struktur von innen heraus. Mit der Zeit kann dies die Festigkeit der betroffenen Bereiche stark verringern, was letztlich zu erheblichen baulichen Problemen führen kann.

Beispiel: In einem feuchten Keller, in dem Schimmel wächst, kann dieser Holzbalken und andere tragende Bauteile angreifen. Die Verfärbung der Balken mag zunächst nur ein kosmetisches Problem zu sein scheinen, doch wenn der Schimmel ungestört bleibt, zersetzt er das Holz. Dadurch verliert der Balken an Tragfähigkeit, was die Stabilität des gesamten Gebäudes gefährden kann.

Wie lässt sich das verhindern?

  • Feuchtigkeit kontrollieren: Keller, Badezimmer und andere feuchte Räume sollten regelmäßig überprüft werden. Es ist wichtig, undichte Stellen zu reparieren und die Luftfeuchtigkeit durch Lüftung oder Entfeuchter zu regulieren.
  • Baumaterialien überprüfen: Sichtbare Verfärbungen sollten ernst genommen werden. Hier ist eine frühzeitige Erkennung entscheidend, um die Baumaterialien vor irreversiblen Schäden zu schützen.

2. Beeinträchtigung der strukturellen Integrität

Schimmel kann sich nicht nur an der Oberfläche von Materialien ausbreiten, sondern auch tief in tragende Strukturen wie Wände, Balken oder Fundamente eindringen. Dies hat zur Folge, dass die strukturelle Integrität eines Gebäudes stark beeinträchtigt werden kann. Wenn Baustoffe zersetzt werden und Hohlräume entstehen, kann dies zu einer Schwächung des Materials und zu einer Instabilität des gesamten Gebäudes führen.

Beispiel: In einem Gebäude, in dem Schimmel in den Wänden wächst, kann dieser die Stabilität der Wände beeinträchtigen. Mit der Zeit können Risse und Verformungen entstehen, die letztlich dazu führen, dass die Wände ihre Tragfähigkeit verlieren. Im schlimmsten Fall könnte es sogar zu einem Einsturz kommen.

Was kann man tun?

  • Regelmäßige Inspektionen: Tragende Wände, Balken und Fundamente sollten regelmäßig auf Schimmelbefall und Feuchtigkeit überprüft werden. Sichtbare Risse oder Verformungen sind ein ernstzunehmendes Warnsignal.
  • Schnelle Maßnahmen bei Befall: Bei festgestelltem Schimmelbefall in tragenden Strukturen sollte sofort gehandelt werden. In vielen Fällen ist es ratsam, einen Fachmann hinzuzuziehen, um die Schwere des Schadens und die notwendigen Sanierungsmaßnahmen zu beurteilen.

3. Gefahr von Schimmelbefall in Hohlräumen

Besonders gefährlich ist Schimmel, der sich in Hohlräumen ausbreitet. Diese versteckten Schimmelherde, die oft in Zwischendecken, Dachböden oder in Hohlräumen von Wänden auftreten, sind schwer zu entdecken, können jedoch erheblichen Schaden anrichten. Schimmel in Hohlräumen wächst häufig über einen längeren Zeitraum unbemerkt und kann das Material zersetzen, bevor der Schaden sichtbar wird.

Beispiel: Ein undichtes Dach, das nicht sofort repariert wird, kann dazu führen, dass Feuchtigkeit in den Dachboden gelangt. Dort sammelt sich das Wasser in den Hohlräumen und fördert das Wachstum von Schimmel. Da der Dachboden selten genutzt oder inspiziert wird, bleibt der Schimmel oft lange unentdeckt. Erst wenn deutliche Anzeichen wie Durchfeuchtung der Decke oder ein modriger Geruch auftreten, wird das Problem sichtbar – zu diesem Zeitpunkt hat der Schimmel jedoch oft bereits erhebliche Schäden verursacht.

Vorbeugende Maßnahmen:

  • Regelmäßige Überprüfung von Dachböden und Hohlräumen: Es ist wichtig, auch selten genutzte Bereiche eines Gebäudes regelmäßig zu inspizieren, um sicherzustellen, dass keine Feuchtigkeit eindringt und Schimmel wächst.
  • Professionelle Hilfe bei Feuchtigkeitsschäden: Wenn Feuchtigkeit in Hohlräume gelangt, sollte ein Fachmann hinzugezogen werden, um den Bereich gründlich zu trocknen und den Schimmelbefall vollständig zu entfernen.

4. Langfristige Auswirkungen von Schimmel auf die Bausubstanz

Schimmelbefall, der nicht rechtzeitig erkannt und beseitigt wird, kann langfristig erhebliche Schäden an der Bausubstanz verursachen. Durch die ständige Durchfeuchtung und Zersetzung von Baumaterialien verlieren diese an Festigkeit und Stabilität. Dies kann dazu führen, dass Gebäude oder Gebäudeteile unbewohnbar werden oder teure Sanierungen erforderlich sind.

Im Extremfall kann Schimmel die Lebensdauer eines Gebäudes drastisch verkürzen und die Reparaturkosten in die Höhe treiben. Besonders problematisch ist dies bei älteren Gebäuden, die oft nicht ausreichend gegen Feuchtigkeit abgedichtet sind und daher anfälliger für Schimmelbefall sind.

Fazit: Schimmel frühzeitig erkennen und handeln

Schimmel ist nicht nur ein gesundheitliches Risiko, sondern stellt auch eine ernsthafte Bedrohung für die Bausubstanz von Gebäuden dar. Verfärbungen, Zersetzung von Baustoffen, Schwächung tragender Strukturen und versteckter Schimmelbefall in Hohlräumen sind die Hauptwege, auf denen Schimmel die strukturelle Integrität eines Gebäudes gefährdet.

Hausbesitzer sollten regelmäßig auf Anzeichen von Feuchtigkeit und Schimmel achten und bei ersten Anzeichen sofort Maßnahmen ergreifen. Durch frühzeitiges Handeln lassen sich größere Schäden vermeiden und die Kosten für Reparaturen minimieren. Bei schwerwiegendem Schimmelbefall oder Unsicherheiten ist es ratsam, einen Fachmann zu Rate zu ziehen, der die Situation professionell einschätzt und geeignete Sanierungsmaßnahmen empfiehlt.

Kontakt:

Sachverständigenbüro Charles Knepper
06295 Lutherstadt Eisleben
Kirchweg 4
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E-Mail: gutachter-knepper@online.de

Weitere Informationen finden Sie auch auf unseren Websites:
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Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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