Schimmelpilzinfektionen: Selten, aber gefährlich für immungeschwächte Personen

Schimmelpilze sind ein allgegenwärtiger Teil unserer Umwelt und kommen sowohl im Innen- als auch im Außenbereich vor. In der Regel stellen sie für gesunde Menschen kein großes Problem dar, außer in Fällen von Allergien oder einer längeren Exposition in schlecht belüfteten, feuchten Räumen. Schimmelpilzinfektionen, auch Mykosen genannt, sind dagegen seltener und betreffen in erster Linie Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr. Besonders der Schimmelpilz Aspergillus fumigatus ist als gefährlicher Erreger von Infektionen bekannt. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir, wie Schimmelpilzinfektionen entstehen, wer besonders gefährdet ist und wie man sich schützen kann.

1. Infektionen durch Schimmelpilze: Ein seltenes Phänomen

Infektionen durch Schimmelpilze sind insgesamt selten. Die meisten Menschen kommen im Alltag mit Schimmelpilzsporen in Berührung, sei es durch das Einatmen von Sporen in der Außenluft oder durch den Kontakt mit Schimmel in Innenräumen. Bei gesunden Menschen werden diese Sporen in der Regel durch das Immunsystem unschädlich gemacht, ohne dass eine Infektion entsteht. Schimmelpilzinfektionen treten vor allem bei Menschen auf, deren Immunsystem geschwächt ist, sei es durch eine Krankheit, bestimmte Medikamente oder medizinische Behandlungen wie Chemotherapie.

Die inhalative Aufnahme von Schimmelpilzsporen ist der häufigste Infektionsweg. Sobald die Sporen in die Atemwege gelangen, können sie sich in den Lungen festsetzen und dort zu einer Infektion führen. Je nach Schweregrad der Infektion kann dies von leichten Symptomen bis hin zu schweren, potenziell lebensbedrohlichen Zuständen führen, besonders bei immungeschwächten Personen.

2. Risikogruppen für Schimmelpilzinfektionen

Die Wahrscheinlichkeit, eine Schimmelpilzinfektion zu entwickeln, hängt stark vom Gesundheitszustand des betroffenen Individuums ab. Personen mit lokaler oder allgemeiner Abwehrschwäche sind besonders anfällig für Schimmelpilzinfektionen. Dazu gehören:

  • Krebspatienten: Insbesondere Patienten, die eine Chemotherapie oder Bestrahlung erhalten, haben ein geschwächtes Immunsystem und sind anfällig für opportunistische Infektionen wie Schimmelpilzmykosen.
  • Organtransplantierte: Menschen, die eine Organtransplantation erhalten haben, müssen Medikamente einnehmen, die ihr Immunsystem unterdrücken, um eine Abstoßung des neuen Organs zu verhindern. Diese Immunsuppressiva erhöhen jedoch das Risiko für Schimmelpilzinfektionen.
  • HIV/AIDS-Patienten: Aufgrund der geschwächten Immunabwehr sind auch Menschen mit HIV oder fortgeschrittenem AIDS besonders anfällig für Schimmelpilzinfektionen.
  • Chronische Lungenerkrankungen: Menschen mit bereits geschädigten Lungen, wie etwa bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) oder Mukoviszidose, haben ein erhöhtes Risiko, an einer Schimmelpilzinfektion zu erkranken, da ihre Lungen anfälliger für die Ansiedlung von Pilzen sind.

3. Aspergillus fumigatus: Der wichtigste Mykoseerreger

Von den vielen verschiedenen Schimmelpilzarten hat der Pilz Aspergillus fumigatus die größte Bedeutung als Mykoseerreger. Dieser Pilz wird nach der Technischen Regel für Biologische Arbeitsstoffe (TRBA 460) in die Risikogruppen 2 und 3 eingestuft, was bedeutet, dass er eine potenziell ernsthafte Gefahr für Menschen darstellen kann, insbesondere für immungeschwächte Personen.

Aspergillus fumigatus kommt in der Natur häufig vor, insbesondere in verrottenden organischen Materialien wie Komposthaufen, auf Baustellen oder in feuchten Umgebungen. Der Pilz produziert winzige Sporen, die leicht in die Luft gelangen und von dort aus eingeatmet werden können. Für gesunde Menschen stellt dies meist keine Gefahr dar, doch bei geschwächten Immunsystemen kann der Pilz in die Lungen gelangen und dort Infektionen verursachen.

Eine der schwerwiegendsten Formen der Infektion durch Aspergillus fumigatus ist die invasive Aspergillose, eine lebensbedrohliche Infektion, bei der der Pilz tief in das Lungengewebe eindringt und sich von dort aus weiter im Körper ausbreiten kann. Diese Infektion ist besonders gefährlich, da sie sich oft schnell entwickelt und schwer zu behandeln ist.

4. Andere Schimmelpilze mit Infektionsrisiko

Obwohl Aspergillus fumigatus der häufigste und gefährlichste Schimmelpilz in Bezug auf Mykosen ist, gibt es noch andere Schimmelpilze, die unter bestimmten Umständen ebenfalls Infektionen verursachen können. Dazu gehören:

  • Aspergillus flavus: Dieser Pilz ist ebenfalls in der Lage, Mykosen zu verursachen, insbesondere in Regionen mit warmem, trockenem Klima.
  • Aspergillus niger: Bekannt für seine Rolle bei der schwarzen Schimmelbildung, kann dieser Pilz ebenfalls Infektionen verursachen, wenn er eingeatmet wird, insbesondere bei Menschen mit Lungenerkrankungen.
  • Mucor und Rhizopus: Diese Schimmelpilze können eine seltene, aber schwerwiegende Infektion namens Mucormykose verursachen, die sich oft schnell ausbreitet und bei Nichtbehandlung tödlich verlaufen kann.

5. Symptome einer Schimmelpilzinfektion

Die Symptome einer Schimmelpilzinfektion hängen von der Art der Infektion und dem allgemeinen Gesundheitszustand der betroffenen Person ab. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Atembeschwerden: Husten, Kurzatmigkeit und Brustschmerzen sind häufige Anzeichen einer Schimmelpilzinfektion in den Lungen.
  • Fieber: Eine erhöhte Körpertemperatur kann ein Hinweis darauf sein, dass der Körper versucht, gegen eine Infektion zu kämpfen.
  • Gewichtsverlust und Erschöpfung: Chronische Schimmelpilzinfektionen können zu einem allgemeinen Gefühl der Erschöpfung und einem unerklärlichen Gewichtsverlust führen.
  • Blutiger Auswurf: Bei schweren Lungeninfektionen kann es zu blutigem Auswurf kommen, ein klares Anzeichen für eine tiefere Infektion des Lungengewebes.

6. Diagnose und Behandlung

Die Diagnose einer Schimmelpilzinfektion erfordert spezielle Tests, da die Symptome oft unspezifisch sind und leicht mit anderen Atemwegserkrankungen verwechselt werden können. Dazu gehören:

  • Röntgenaufnahmen oder CT-Scans: Diese Bildgebungsverfahren helfen, Veränderungen im Lungengewebe zu erkennen, die auf eine Infektion hindeuten können.
  • Bluttests: Blutuntersuchungen können Hinweise auf eine Pilzinfektion liefern, insbesondere durch den Nachweis von Antikörpern oder Pilzbestandteilen im Blut.
  • Lungenbiopsien: In einigen Fällen kann eine Biopsie des Lungengewebes erforderlich sein, um den genauen Erreger zu identifizieren.

Die Behandlung von Schimmelpilzinfektionen erfolgt in der Regel mit Antimykotika, also Medikamenten, die gegen Pilzinfektionen wirken. Bei schweren Infektionen, wie der invasiven Aspergillose, werden oft systemische Antimykotika eingesetzt, die über einen längeren Zeitraum eingenommen werden müssen. Die Behandlung ist oft langwierig und kann je nach Schweregrad der Infektion mehrere Wochen bis Monate dauern.

7. Vorbeugung von Schimmelpilzinfektionen

Für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem ist es besonders wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko einer Schimmelpilzinfektion zu minimieren. Dazu gehören:

  • Vermeidung von Schimmelquellen: Aufenthalte in Umgebungen mit einer hohen Konzentration an Schimmelsporen, wie Komposthaufen, Baustellen oder feuchten Kellern, sollten vermieden werden.
  • Luftfilter: In Innenräumen können spezielle Luftfilter, wie HEPA-Filter, dazu beitragen, die Konzentration von Schimmelsporen in der Luft zu reduzieren.
  • Regelmäßige medizinische Überwachung: Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollten regelmäßig ärztlich überwacht werden, um frühzeitig auf Anzeichen einer Infektion zu reagieren.

Fazit: Schimmelpilzinfektionen – Selten, aber ernst

Obwohl Schimmelpilzinfektionen selten sind, können sie insbesondere für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem gefährlich sein. Aspergillus fumigatus spielt hierbei die größte Rolle als Verursacher von Infektionen, insbesondere durch die inhalative Aufnahme von Sporen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Für immungeschwächte Personen ist es wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten.

Wenn Sie Bedenken hinsichtlich Schimmelpilzbelastungen in Ihrem Zuhause oder am Arbeitsplatz haben, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. Wir bieten professionelle Unterstützung bei der Schimmelpilzsanierung und der Vorbeugung von Schimmelproblemen.

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Quellen:

  • Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz 2007

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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