Schimmelpilzgefahr in unbelüfteten, feuchten und kalten Kellerräumen: Eine unsichtbare Bedrohung für Ihre Gesundheit und Ihr Eigentum

Feuchte, kalte und unbelüftete Kellerräume sind ideale Brutstätten für Schimmelpilze. Diese Mikroorganismen gedeihen besonders gut in dunklen und feuchten Umgebungen, in denen es kaum Luftzirkulation gibt. Für Eigentümer und Mieter stellen solche Kellerräume ein erhebliches Risiko dar, denn Schimmel kann nicht nur die Gesundheit gefährden, sondern auch viele der dort gelagerten Materialien dauerhaft beschädigen. Schimmelsporen setzen sich besonders schnell auf sorptionsfähigen Materialien ab, die Feuchtigkeit speichern können – wie etwa Papier, Leder, Pappe und Textilien. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Schimmel in solchen Kellerräumen so schnell wächst, welche Materialien besonders gefährdet sind und welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um Schäden zu verhindern.

Warum feuchte Kellerräume ideal für Schimmelpilze sind

Kellerräume zeichnen sich oft durch eine hohe Feuchtigkeit und kühle Temperaturen aus. Diese Bedingungen entstehen durch eine unzureichende Belüftung und mangelnde Dämmung der Wände und Böden. Besonders in Altbauten ist dieses Problem häufig anzutreffen. Schimmel benötigt drei grundlegende Faktoren, um zu wachsen:

  1. Feuchtigkeit: Schimmel gedeiht besonders gut bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von über 60 %. In Kellern ist die Luftfeuchtigkeit häufig höher, da die kühlen Wände und Böden die Feuchtigkeit aus der Luft kondensieren lassen. Dadurch bleibt das Mauerwerk oft feucht und schafft optimale Wachstumsbedingungen für Schimmelpilze.
  2. Nährstoffe: Schimmelpilze benötigen organisches Material, um zu wachsen. In Kellerräumen finden sie reichlich Nährstoffe in Form von Staub, Holz, Papier und anderen organischen Materialien, die dort gelagert werden.
  3. Temperatur: Auch bei kühlen Temperaturen zwischen 5 und 15 Grad Celsius können Schimmelpilze gedeihen. In Kellerräumen ist es oft genau diese Temperatur, die in Kombination mit der hohen Luftfeuchtigkeit ideale Wachstumsbedingungen schafft.

Welche Materialien sind besonders anfällig für Schimmel?

Schimmelpilze greifen in erster Linie organische Materialien an. Besonders gefährdet sind deshalb sorptionsfähige Materialien, die Feuchtigkeit aufnehmen und speichern können. Dazu gehören:

1. Papier

Papier ist eines der empfindlichsten Materialien, wenn es um Schimmelbefall geht. Die Fasern im Papier absorbieren Feuchtigkeit sehr schnell, wodurch das Material aufquillt und sich eine ideale Umgebung für Schimmelsporen bildet. Bücher, Akten, Fotos und andere Papiere, die in feuchten Kellern gelagert werden, können innerhalb kürzester Zeit von Schimmel befallen sein. Der Schaden ist oft irreversibel, da Schimmel tief in die Papierstruktur eindringt und die Dokumente oder Bücher unbrauchbar macht.

Schaden:

  • Schimmel auf Papier führt zu Verfärbungen und Flecken.
  • Der Zersetzungsprozess schwächt die Papierfasern, sodass sie brüchig werden.
  • Wichtige Dokumente oder Bücher können dauerhaft zerstört werden.

2. Leder

Leder ist ein weiteres Material, das sehr empfindlich auf Feuchtigkeit und Schimmel reagiert. Besonders Lederschuhe, Taschen oder Möbel, die in Kellern gelagert werden, sind anfällig für Schimmelbefall. Leder absorbiert nicht nur Feuchtigkeit, sondern bietet durch seine organische Struktur auch hervorragende Nährstoffe für Schimmelpilze.

Schaden:

  • Schimmel verursacht Flecken auf dem Leder, die schwer zu entfernen sind.
  • Das Leder wird spröde und rissig, wenn der Schimmel die Struktur angreift.
  • Der Schimmelgeruch bleibt oft tief im Material und ist nur schwer zu beseitigen.

3. Pappe

Ähnlich wie Papier ist auch Pappe ein sehr sorptionsfähiges Material, das leicht Feuchtigkeit aufnimmt. In vielen Haushalten werden Kartons im Keller gelagert, um verschiedene Gegenstände zu verstauen. Sobald die Pappe jedoch feucht wird, ist sie ein perfekter Nährboden für Schimmel. Oft bleibt der Schimmelbefall auf der Pappe unbemerkt, bis der Karton geöffnet wird.

Schaden:

  • Die Pappe verliert durch Feuchtigkeit ihre Festigkeit und zerfällt leicht.
  • Schimmel kann auf die im Karton gelagerten Gegenstände übergreifen.
  • Bei längerem Schimmelbefall wird der Karton unbrauchbar.

4. Textilien

Viele Menschen nutzen den Keller als Lagerplatz für Kleidung, Decken oder Vorhänge, die saisonal nicht benötigt werden. Textilien sind aufgrund ihrer Struktur und ihrer Fähigkeit, Feuchtigkeit zu speichern, sehr anfällig für Schimmel. Der Schimmel setzt sich leicht in den Fasern fest und kann dort nicht nur zu Flecken führen, sondern auch einen muffigen Geruch verursachen.

Schaden:

  • Schimmelflecken auf Textilien sind oft schwer oder gar nicht mehr zu entfernen.
  • Der unangenehme Schimmelgeruch bleibt selbst nach mehrfachen Waschvorgängen bestehen.
  • Schimmel kann die Fasern angreifen und sie schwächen, wodurch das Material spröde wird.

5. Holz

In vielen Kellern befinden sich auch Holzregale oder andere Möbelstücke aus Holz. Schimmel kann auch auf diesen Oberflächen gedeihen, besonders wenn das Holz unbehandelt ist. Feuchtigkeit dringt tief in das Holz ein, wodurch Schimmel sich schnell ausbreitet.

Schaden:

  • Schimmel befällt die Holzstruktur und verursacht Verfärbungen.
  • Das Holz kann im Laufe der Zeit faulen oder brüchig werden.
  • Schimmel kann sich durch die Holzfasern fressen und so das gesamte Möbelstück unbrauchbar machen.

Gesundheitsrisiken durch Schimmel in Kellern

Neben den materiellen Schäden stellt Schimmel in Kellerräumen auch eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar. Schimmelsporen können durch offene Treppenhäuser oder Lüftungssysteme in andere Teile des Hauses gelangen und sich in der Raumluft verteilen. Besonders gefährlich ist dies für Menschen mit empfindlichen Atemwegen, Allergien oder geschwächtem Immunsystem.

Typische gesundheitliche Beschwerden durch Schimmelsporen sind:

  • Atemwegsbeschwerden wie Husten, Niesen oder Kurzatmigkeit
  • Allergische Reaktionen wie Juckreiz, Hautausschläge oder Augenreizungen
  • Kopfschmerzen und Müdigkeit durch anhaltenden Kontakt mit Schimmel
  • In schweren Fällen kann eine langfristige Schimmelbelastung zu chronischen Atemwegserkrankungen oder Asthma führen.

Maßnahmen zur Vermeidung von Schimmel in Kellerräumen

Es ist wichtig, feuchte und schlecht belüftete Kellerräume proaktiv zu schützen, um Schimmelbildung zu verhindern. Hier sind einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können:

1. Luftzirkulation verbessern

Eine der effektivsten Methoden zur Vermeidung von Schimmel ist die Verbesserung der Luftzirkulation. Installieren Sie Lüftungssysteme oder nutzen Sie regelmäßig Fenster, um frische Luft hereinzulassen. Ein Luftentfeuchter kann ebenfalls helfen, die Feuchtigkeit zu reduzieren.

2. Feuchtigkeit kontrollieren

Überwachen Sie regelmäßig die Luftfeuchtigkeit im Keller. Ideal ist eine relative Luftfeuchtigkeit von unter 60 %. Mit einem Hygrometer können Sie die Feuchtigkeit messen und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen ergreifen.

3. Richtige Lagerung

Vermeiden Sie es, empfindliche Materialien wie Papier, Pappe oder Textilien direkt auf den Kellerboden zu legen. Lagern Sie diese Materialien in Kunststoffbehältern, die dicht verschlossen sind, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen.

4. Regelmäßige Inspektionen

Überprüfen Sie regelmäßig die Ecken und Wände des Kellers auf Anzeichen von Schimmel. Sollten Sie feuchte Stellen oder Verfärbungen entdecken, ist es wichtig, sofort zu handeln, um größeren Schaden zu verhindern.

5. Professionelle Trocknung nach Wasserschäden

Wenn es zu einem Wasserschaden im Keller kommt, ist schnelles Handeln entscheidend. Lassen Sie den Keller professionell trocknen und desinfizieren, um sicherzustellen, dass sich kein Schimmel bilden kann.

Fazit: Schützen Sie Ihren Keller und Ihre Gesundheit

Feuchte, kalte und unbelüftete Kellerräume sind ein Paradies für Schimmelpilze und eine Gefahr für gelagerte Gegenstände sowie die Gesundheit der Bewohner. Die wichtigsten Schritte zur Schimmelprävention sind die Kontrolle der Feuchtigkeit und eine gute Belüftung. Besonders empfindliche Materialien wie Papier, Leder, Pappe und Textilien sollten gut geschützt und nicht direkt der feuchten Kellerluft ausgesetzt werden. Indem Sie diese einfachen Maßnahmen befolgen, können Sie nicht nur Ihre Besitztümer vor Schimmelbefall schützen, sondern auch Ihre Gesundheit bewahren.

Falls Sie bereits einen Schimmelbefall in Ihrem Keller bemerkt haben oder unsicher sind, wie Sie am besten vorgehen sollen, stehen wir Ihnen als erfahrene Schimmelpilzsachverständige gerne zur Verfügung. Nehmen Sie Kontakt zu uns auf:

Sachverständigenbüro Charles Knepper
Kirchweg 4, 06295 Lutherstadt Eisleben
Tel: 0177 – 4007130
E-Mail: gutachter-knepper@online.de

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

Schreibe einen Kommentar