Die Ozonbehandlung ist eine viel diskutierte Methode zur Bekämpfung von Schimmel, unangenehmen Gerüchen und technischen flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) in Innenräumen. Vor allem bei hartnäckigen Geruchsquellen wie in Raucherwohnungen oder sogenannten „Messiwohnungen“ wird Ozon häufig eingesetzt. Doch wie wirksam und sinnvoll ist diese Methode wirklich?

Funktionsweise der Ozonbehandlung

Ozon (O₃) ist ein Molekül, das aus drei Sauerstoffatomen besteht. Es ist hochreaktiv und oxidiert organische Verbindungen, darunter Gerüche, Schimmelsporen und Schadstoffe wie VOCs. Diese oxidative Wirkung kann helfen, Geruchsmoleküle und mikrobielle Kontaminationen zu zerstören, was die Behandlung besonders für stark belastete Innenräume attraktiv macht.

Die Ozonbehandlung erfolgt in der Regel mithilfe eines Ozon-Generators, der Ozon in hoher Konzentration freisetzt. Diese Behandlung dauert mehrere Stunden und der betroffene Raum muss währenddessen vollständig abgeriegelt sein, da Ozon gesundheitsschädlich für Menschen, Tiere und Pflanzen ist.

Anwendungsgebiete

Ozon wird in verschiedenen Szenarien eingesetzt, unter anderem:

  1. Schimmelbekämpfung: Die oxidative Wirkung des Ozons kann Schimmelsporen abtöten, indem es die Zellwände der Pilze zerstört. Allerdings kann Ozon den Schimmel nicht tief aus porösen Materialien (z.B. Wände oder Möbel) entfernen, sondern nur die Oberflächen behandeln. Daher ist es eher eine ergänzende Maßnahme und keine dauerhafte Lösung.
  2. Geruchsneutralisation: In stark belasteten Wohnungen, wie Raucherwohnungen oder Messiwohnungen, werden Gerüche oft durch organische Stoffe verursacht, die tief in Wände, Böden und Möbel eingedrungen sind. Ozon kann helfen, diese Stoffe zu oxidieren und die Geruchsquelle zu beseitigen. Besonders in Messiwohnungen, wo organische Rückstände häufig vorkommen, zeigt sich Ozon als wirksames Mittel zur Geruchsneutralisation​​.
  3. Entfernung von VOCs: In technischen Bereichen, in denen flüchtige organische Verbindungen (VOCs) eine Rolle spielen, wird Ozon ebenfalls eingesetzt. VOCs stammen häufig aus Farben, Lacken oder chemischen Reinigungsmitteln und können gesundheitsschädlich sein. Ozon kann diese Moleküle aufspalten und so die Luftqualität verbessern.

Vorteile der Ozonbehandlung

  1. Effektive Geruchsbeseitigung: Ozon greift Gerüche an der Quelle an und kann auch hartnäckige Geruchsquellen neutralisieren, die durch klassische Reinigungsmethoden nicht beseitigt werden können.
  2. Keimtötende Wirkung: Ozon kann Bakterien, Viren und Pilzsporen effektiv abtöten, was es zu einem hilfreichen Instrument bei der Desinfektion von belasteten Innenräumen macht.
  3. Rückstandsfreie Methode: Da Ozon ein Gas ist, hinterlässt es keine chemischen Rückstände im Raum, im Gegensatz zu chemischen Reinigungsmitteln.

Nachteile und Risiken der Ozonbehandlung

  1. Gesundheitsgefährdung: Ozon ist ein starkes Reizmittel für die Atemwege und kann bei hohen Konzentrationen Atembeschwerden, Husten und Reizungen verursachen. Daher ist es während der Behandlung unerlässlich, dass der Raum nicht betreten wird​. Auch nach der Behandlung sollten Räume gut durchgelüftet werden, um mögliche Ozonreste zu entfernen.
  2. Beschränkte Wirksamkeit bei Schimmel: Ozon kann zwar Schimmelsporen abtöten, aber es dringt nicht tief genug in poröse Materialien ein, um den Schimmel vollständig zu entfernen. Deshalb sollte eine Ozonbehandlung immer in Kombination mit einer mechanischen Reinigung oder einer grundlegenden Schimmelsanierung durchgeführt werden​.
  3. Materialschäden: Die starke Oxidationskraft des Ozons kann bei empfindlichen Materialien Schäden verursachen. Textilien, Gummidichtungen und bestimmte Kunststoffe können durch die Behandlung spröde werden oder ihren Farbton verändern​.

Anwendungsrichtlinien und Vorsichtsmaßnahmen

Bei der Anwendung von Ozon zur Schimmel- und Geruchsbeseitigung müssen strikte Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Dazu gehören:

  • Vollständige Raumversiegelung: Während der Ozonbehandlung muss der Raum versiegelt sein, um eine unbeabsichtigte Exposition zu verhindern.
  • Ausreichende Belüftung: Nach Abschluss der Behandlung sollte der Raum gut belüftet werden, um restliches Ozon zu entfernen.
  • Kontrollierte Dauer und Dosierung: Zu hohe Ozonkonzentrationen oder eine zu lange Behandlung können nicht nur Menschen schaden, sondern auch die behandelten Oberflächen beschädigen.

Fazit

Die Ozonbehandlung kann bei der Geruchsneutralisation in Raucher- und Messiwohnungen sowie bei der Bekämpfung von Schimmel und VOCs ein wertvolles Instrument sein. Sie sollte jedoch immer als Teil eines umfassenderen Sanierungskonzepts betrachtet werden. Bei Schimmelproblemen allein ist Ozon nicht die ideale Lösung, da es die tiefsitzenden Ursachen des Schimmelwachstums nicht beheben kann. Stattdessen muss eine gründliche Entfernung des Schimmels, inklusive der Behebung der Feuchtigkeitsursache, Priorität haben.

Für komplexere Fälle oder stark belastete Räume ist es ratsam, sich an einen Fachmann zu wenden. Unser Sachverständigenbüro Charles Knepper bietet professionelle Beratung und Hilfe bei Schimmelproblemen, Geruchsbelastungen und Schadstoffsanierungen an. Kontaktieren Sie uns unter:

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