Ökologische Schimmelprävention: Untergründe, die Schimmelwachstum mindern oder verhindern

Schimmelpilze sind in der Natur weit verbreitet und können bei günstigen Bedingungen auf nahezu jeder Oberfläche wachsen. Dabei spielen die Eigenschaften des Untergrunds eine entscheidende Rolle, ob Schimmelpilze sich ansiedeln und ausbreiten können. Für eine effektive, ökologische Schimmelsanierung ohne den Einsatz von Fungiziden und Giftstoffen ist es wichtig, Untergründe so zu behandeln oder auszuwählen, dass sie Schimmelwachstum von vornherein unattraktiv machen. In diesem Blogartikel erfahren Sie, welche Untergründe Schimmelpilzwachstum mindern oder verhindern können und wie Sie diese Bedingungen schaffen.

Eigenschaften von schimmelresistenten Untergründen

Untergründe, die das Wachstum von Schimmelpilzen mindern oder verhindern, zeichnen sich durch bestimmte Eigenschaften aus:

  1. Geringe Feuchtigkeitsaufnahme:
    • Schimmelpilze benötigen Feuchtigkeit, um zu wachsen. Materialien, die wenig Feuchtigkeit aufnehmen und schnell wieder abgeben, sind weniger anfällig für Schimmelbefall. Diese Untergründe bleiben auch in feuchten Umgebungen weitgehend trocken.
  2. Alkalischer pH-Wert:
    • Schimmelpilze bevorzugen meist neutrale bis leicht saure pH-Werte. Materialien mit einem alkalischen pH-Wert (pH > 7) bieten daher eine unwirtliche Umgebung für Schimmel. Diese Oberflächen können das Wachstum von Schimmelpilzen deutlich hemmen.
  3. Atmungsaktivität (Diffusionsoffenheit):
    • Materialien, die atmungsaktiv sind, ermöglichen den Feuchtigkeitstransport aus dem Inneren der Wand nach außen. Dies verhindert, dass sich Feuchtigkeit staut und Schimmelbildung fördert. Diffusionsoffene Untergründe unterstützen ein gesundes Raumklima, indem sie Feuchtigkeit regulieren.
  4. Feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften:
    • Einige Materialien können Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben, ohne dabei dauerhaft feucht zu bleiben. Diese feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften tragen dazu bei, dass die Luftfeuchtigkeit in einem Raum stabil bleibt und keine günstigen Bedingungen für Schimmel entstehen.
  5. Glatt und fugenlos:
    • Glatte, fugenlose Oberflächen sind weniger anfällig für Schimmelbefall, da sie keine organischen Rückstände aufnehmen und sich leichter reinigen lassen. Ohne Nischen und Ritzen, in denen sich Schimmelsporen festsetzen können, wird das Wachstum erheblich erschwert.

Schimmelresistente Untergründe und Materialien

Hier sind einige Materialien und Untergründe, die sich aufgrund ihrer Eigenschaften besonders gut zur Vermeidung von Schimmelwachstum eignen:

  1. Kalkputz und Kalkfarben:
    • Kalk ist von Natur aus alkalisch und besitzt eine stark schimmelhemmende Wirkung. Kalkputze und -farben regulieren die Luftfeuchtigkeit und lassen die Wände „atmen“, indem sie Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben, ohne dabei zu durchfeuchten. Kalkputz eignet sich besonders für Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit, wie Badezimmer und Küchen.
  2. Lehmputz:
    • Lehmputz ist ein weiteres diffusionsoffenes Material, das Feuchtigkeit gut reguliert. Er nimmt überschüssige Luftfeuchtigkeit auf und gibt sie bei trockener Luft wieder ab. Lehm ist zudem rein natürlich und enthält keine Schadstoffe, was ihn ideal für eine ökologische Schimmelsanierung macht.
  3. Mineralische Baustoffe:
    • Mineralische Baustoffe wie Silikatfarben und -putze bieten ebenfalls eine alkalische Oberfläche, die Schimmelwuchs hemmt. Sie sind atmungsaktiv und diffusionsoffen, wodurch sie das Raumklima positiv beeinflussen und Schimmelbildung verhindern können.
  4. Keramische Fliesen:
    • Keramische Fliesen sind von Natur aus feuchtigkeitsabweisend und lassen sich leicht reinigen. In Bereichen, die häufig feucht werden, wie Badezimmer und Küchen, sind sie eine gute Wahl, um Schimmelbildung zu verhindern. Wichtig ist, dass auch die Fugen regelmäßig gereinigt und gegebenenfalls mit schimmelresistenten Materialien behandelt werden.
  5. Holz mit Oberflächenbehandlung:
    • Holz kann schimmelresistent gemacht werden, indem es mit natürlichen Ölen oder Wachsen behandelt wird, die die Feuchtigkeitsaufnahme reduzieren. Diese Oberflächenbehandlungen schützen das Holz, ohne die Atmungsaktivität zu beeinträchtigen. Gleichzeitig sollte Holz nur in gut belüfteten Räumen verwendet werden, um Staunässe zu vermeiden.

Maßnahmen zur Schaffung schimmelresistenter Untergründe

Neben der Auswahl geeigneter Materialien können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um die Schimmelresistenz von Untergründen zu erhöhen:

  1. Verwendung von diffusionsoffenen Beschichtungen:
    • Wände sollten mit diffusionsoffenen Beschichtungen wie Kalk- oder Silikatfarben behandelt werden, die die Feuchtigkeitsregulierung unterstützen und Schimmelbildung verhindern.
  2. Vermeidung von Tapeten und Textilien an problematischen Stellen:
    • An feuchteempfindlichen Stellen, wie in Badezimmern oder schlecht belüfteten Räumen, sollten möglichst keine Tapeten oder textilen Wandbeläge verwendet werden. Diese Materialien sind oft organisch und können bei Feuchtigkeit schnell Schimmel bilden.
  3. Feuchtigkeitsschutz bei der Installation:
    • Beim Einbau von Dämmungen oder Verkleidungen sollte darauf geachtet werden, dass keine Feuchtigkeitsbrücken entstehen. Eine fachgerechte Abdichtung und die Vermeidung von Kältebrücken sind essenziell, um Schimmelbildung zu verhindern.
  4. Regelmäßige Pflege und Reinigung:
    • Oberflächen sollten regelmäßig gereinigt werden, um organische Rückstände zu entfernen, die als Nährboden für Schimmel dienen könnten. Insbesondere in Feuchträumen sollten Reinigungsmittel ohne aggressive Chemikalien verwendet werden, um die natürlichen schimmelhemmenden Eigenschaften der Untergründe zu erhalten.
  5. Verbesserung der Belüftung:
    • Eine gute Belüftung ist entscheidend, um die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen zu regulieren. In Räumen, die zu Schimmelbildung neigen, sollte regelmäßig stoßgelüftet werden. In besonders feuchten Bereichen können Entfeuchter oder kontrollierte Wohnraumlüftungssysteme (KWL) eingesetzt werden, um die Luftfeuchtigkeit konstant zu halten.

Fazit

Schimmelpilze finden in vielen Innenräumen ideale Bedingungen vor, um sich zu verbreiten. Durch die bewusste Wahl und Behandlung von Untergründen können diese Bedingungen jedoch deutlich verschlechtert und Schimmelwachstum wirksam verhindert werden. Ökologische Baustoffe wie Kalk- und Lehmputz, mineralische Farben und behandelte Hölzer bieten natürliche Schimmelresistenz ohne den Einsatz von Fungiziden oder anderen chemischen Zusätzen. Durch zusätzliche Maßnahmen wie die Verbesserung der Belüftung und die Vermeidung von organischen Materialien an feuchteempfindlichen Stellen können Sie das Risiko einer Schimmelbildung weiter reduzieren und ein gesundes, nachhaltiges Raumklima schaffen.

Wenn Sie Unterstützung bei der Auswahl geeigneter Materialien oder bei der Sanierung von schimmelbefallenen Bereichen benötigen, steht Ihnen unser Sachverständigenbüro mit umfassender Beratung und ökologisch nachhaltigen Lösungen zur Seite:

Sachverständigenbüro Charles Knepper
Kirchweg 4
06295 Lutherstadt Eisleben
Funk: 0177 – 4007130
E-Mail: gutachter-knepper@online.de
Webseiten: Schimmelhilfe24.de, Holzschutz-Gutachten24.de, Gutachter-Knepper.de, Bauschaden24.eu

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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