Neurologische Probleme durch Schimmelpilze: Symptome und Warnzeichen bei Mensch und Tier

Schimmelpilze sind nicht nur in der Lage, Atemwegsprobleme und allergische Reaktionen hervorzurufen – sie können auch das Nervensystem von Mensch und Tier angreifen. Immer häufiger zeigen Studien, dass bestimmte Schimmelpilzarten neurologische Probleme auslösen können, die sich in verschiedenen Symptomen äußern. Diese Symptome reichen von Kopfschmerzen und Verwirrtheit bis hin zu Krampfanfällen und Verhaltensänderungen. Besonders gefährlich sind Mykotoxine, die von einigen Schimmelpilzen produziert werden und über längere Zeit die Nervenfunktionen beeinträchtigen können.

In diesem Blogartikel betrachten wir die neurologischen Auffälligkeiten, die durch Schimmelpilzbelastungen entstehen können, und wie bestimmte Schimmelarten wie Stachybotrys, Aspergillus und Fusarium solche Symptome verursachen.


1. Neurologische Symptome durch Schimmelpilzbelastung bei Menschen

Mykotoxine, giftige Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen, können das zentrale Nervensystem beeinflussen und eine Vielzahl neurologischer Symptome hervorrufen:

  • Kopfschmerzen und Schwindel: Diese häufigen Symptome können durch Mykotoxine wie Ochratoxin und Aflatoxine ausgelöst werden, die oft von Schimmelpilzen wie Aspergillus und Penicillium produziert werden.
  • Gedächtnisstörungen und Verwirrtheit: Personen, die längere Zeit Schimmelsporen oder Mykotoxinen ausgesetzt sind, berichten häufig über Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisverlust und kognitive Störungen. Diese Symptome sind besonders bei chronischer Exposition gegenüber Stachybotrys chartarum (Schwarzer Schimmel) dokumentiert.
  • Angstzustände und Depression: Studien zeigen, dass langfristige Belastungen mit Schimmel und den daraus resultierenden Mykotoxinen auch psychische Symptome wie Angstzustände, Depressionen und Verhaltensveränderungen hervorrufen können.
  • Krampfanfälle und Nervenschäden: In schweren Fällen kann eine hohe Konzentration von Schimmelpilzsporen wie Fusarium oder Stachybotrys zu schweren neurologischen Störungen führen, einschließlich Krampfanfällen. Diese Symptome sind oft ein Hinweis auf eine ernsthafte Toxinbelastung und erfordern dringend medizinische Intervention.

2. Neurologische Probleme bei Haustieren durch Schimmelbelastung

Haustiere sind ebenfalls von den gesundheitlichen Folgen einer Schimmelbelastung betroffen. Da sie oft näher am Boden leben und kleinere Luftmengen einatmen, sind sie in Innenräumen besonders gefährdet. Zu den häufigsten neurologischen Auffälligkeiten bei Haustieren gehören:

  • Desorientierung und Verhaltensänderungen: Katzen und Hunde, die Schimmelsporen ausgesetzt sind, können plötzlich desorientiert wirken, Aggressionen zeigen oder ungewöhnlich lethargisch sein. Dies wird oft durch Schimmelarten wie Aspergillus und Cladosporium verursacht.
  • Muskelzittern und Krämpfe: Tiere können als Reaktion auf Mykotoxine Muskelzuckungen oder Krämpfe entwickeln, besonders bei hoher Exposition gegenüber Schimmelarten, die Toxine wie Fumonisine oder Trichothecene produzieren.
  • Verlust der Koordination: Ein weiteres häufiges Symptom bei Tieren ist der Verlust der motorischen Kontrolle. Dies kann sich in wackeligem Gang oder Schwierigkeiten beim Stehen äußern und deutet auf eine mögliche neurologische Belastung durch Schimmel hin.

3. Schimmelpilze, die neurologische Schäden verursachen können

Es gibt zahlreiche Schimmelpilzarten, die neurologische Symptome verursachen können. Hier sind einige der bedeutendsten:

  • Stachybotrys chartarum (Schwarzer Schimmel): Bekannt für die Produktion von Trichothecenen, einem Mykotoxin, das schwerwiegende neurologische Symptome wie Gedächtnisverlust, kognitive Beeinträchtigungen und Krampfanfälle auslösen kann. Dieser Schimmel wächst besonders gut in feuchten, wasserbeschädigten Gebäuden.
  • Aspergillus fumigatus: Dieser Schimmelpilz ist weltweit verbreitet und kann neben Atemwegserkrankungen auch neurologische Schäden verursachen, insbesondere durch die Produktion von Aflatoxinen. Diese Mykotoxine können das Nervensystem angreifen und zu schwerwiegenden Schäden führen.
  • Fusarium: Fusarium-Arten produzieren Mykotoxine wie Fumonisine, die bei längerer Exposition zu neurologischen Störungen führen können, sowohl bei Menschen als auch bei Tieren. Symptome reichen von Muskelschwäche bis hin zu Krampfanfällen.

4. Hinweise für Betroffene: Was tun bei neurologischen Auffälligkeiten?

Wenn Sie bei sich selbst, Ihren Familienmitgliedern oder Haustieren neurologische Auffälligkeiten bemerken, die auf eine Schimmelpilzbelastung hindeuten könnten, sollten Sie die folgenden Schritte in Betracht ziehen:

  • Raumluft untersuchen lassen: Eine professionelle Analyse der Raumluft und Oberflächenproben kann Aufschluss darüber geben, ob eine Schimmelbelastung vorliegt und welche Schimmelarten präsent sind.
  • Medizinische Beratung suchen: Sollten Sie oder Ihre Haustiere neurologische Symptome entwickeln, die sich nicht anderweitig erklären lassen, ist es wichtig, sofort einen Arzt oder Tierarzt aufzusuchen, um die Symptome abzuklären und mögliche Behandlungen zu besprechen.
  • Feuchtigkeitsprobleme im Haus beheben: Da Schimmel am häufigsten in feuchten Umgebungen gedeiht, sollten Lecks und Feuchtigkeitsschäden umgehend beseitigt werden, um weiteres Schimmelwachstum zu verhindern.

Fazit

Neurologische Probleme bei Menschen und Tieren können auf eine Belastung mit Schimmelpilzen zurückzuführen sein, insbesondere bei längerer Exposition gegenüber Mykotoxinen. Symptome wie Kopfschmerzen, Gedächtnisstörungen, Krampfanfälle und Verhaltensänderungen sollten ernst genommen und in Zusammenhang mit einer möglichen Schimmelbelastung betrachtet werden. Die frühzeitige Identifikation und Beseitigung von Schimmel in Innenräumen ist entscheidend, um die neurologischen Risiken zu minimieren.


Sachverständigenbüro Charles Knepper
Kirchweg 4, 06295 Lutherstadt Eisleben
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Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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