Milben: Unbekannte Mitbewohner und ihre Vorliebe für Schimmelpilze

Milben sind winzige Lebewesen, die in vielen Haushalten zu finden sind – oftmals unbemerkt. Eine ihrer Lieblingsnahrungsquellen sind Schimmelpilze, die in feuchten Umgebungen gedeihen. Dieser wenig bekannte Zusammenhang zwischen Milben und Schimmelpilzen ist nicht nur für Allergiker von Bedeutung, sondern kann auch gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bewohner eines Hauses haben.

Was sind Milben?

Milben gehören zur Klasse der Spinnentiere und umfassen tausende verschiedene Arten. Einige Milbenarten leben in der Natur und kommen im Boden oder auf Pflanzen vor, andere wiederum haben sich perfekt an das Leben in menschlichen Behausungen angepasst. Hausstaubmilben gehören zu den bekanntesten Arten und sind vor allem als Allergieauslöser berüchtigt. Weniger bekannt ist jedoch, dass viele Milbenarten eine besondere Vorliebe für Schimmelpilze haben und sich von diesen ernähren​.

Warum fressen Milben Schimmelpilze?

Milben finden Schimmelpilze in feuchten, warmen Umgebungen wie Badezimmern, Kellern und schlecht belüfteten Wohnräumen. Schimmelpilze bestehen aus einem Netzwerk von Zellfäden (Hyphen), die Sporen freisetzen, welche sich dann durch die Luft verbreiten. Diese Sporen und Zellstrukturen sind für Milben eine ausgezeichnete Nahrungsquelle. Besonders die Hausstaubmilben (Dermatophagoides pteronyssinus und Dermatophagoides farinae) fressen gern Schimmelpilze, die auf feuchten Oberflächen wachsen​​.

Die feinen Schimmelsporen sind für Milben leicht zugänglich und bieten eine reiche Nährstoffquelle. Da Milben so klein sind, benötigen sie nur geringe Mengen Nahrung. In einem von Schimmel befallenen Raum kann eine große Milbenpopulation entstehen, die sich ungestört von den Pilzsporen ernährt.

Der Zusammenhang zwischen Milben, Schimmel und Allergien

Milben selbst sind nicht schädlich, doch ihre Ausscheidungen und ihre toten Körper lösen bei vielen Menschen allergische Reaktionen aus. Für Allergiker sind die Kombination von Schimmelpilzbefall und einer erhöhten Milbenpopulation besonders problematisch. Schimmelpilze produzieren Allergene und Reizstoffe wie Mykotoxine, die die Atemwege belasten und Asthma verschlimmern können. Milben, die sich von Schimmel ernähren, vermehren sich in solch einem Umfeld und erhöhen die Konzentration allergieauslösender Stoffe in der Luft​.

Diese Wechselwirkung zwischen Schimmel und Milben schafft eine ungesunde Umgebung, die besonders für Allergiker und Menschen mit Atemwegserkrankungen gefährlich ist. Die Ausscheidungen der Milben, die durch das Fressen von Schimmel angeregt werden, verteilen sich in der Wohnung und verschlimmern die Symptome von Asthma und anderen Atemwegserkrankungen erheblich​​.

Wie entstehen Milben und Schimmel in der Wohnung?

Feuchtigkeit ist der Schlüssel sowohl für das Wachstum von Schimmel als auch für das Aufkommen von Milben. Schimmelpilze benötigen eine Luftfeuchtigkeit von über 60 %, um zu wachsen. Räume, die schlecht belüftet sind oder in denen es regelmäßig zu Wasserdampf kommt – wie Badezimmer und Küchen –, sind besonders anfällig für Schimmelbefall. In Kombination mit organischen Stoffen wie Staub und Hautschuppen, die ebenfalls in der Luft vorhanden sind, finden Milben ideale Lebensbedingungen vor​.

Schimmelpilze breiten sich zudem schnell in porösen Materialien wie Tapeten, Teppichen und Textilien aus, wo sie den Milben eine stabile Nahrungsgrundlage bieten. Milben fühlen sich in solchen Umgebungen wohl und vermehren sich bei hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit rasant.

Gesundheitsrisiken durch Milben und Schimmelpilze

Die Kombination von Schimmelpilzen und Milben in der Wohnung kann erhebliche Gesundheitsprobleme verursachen, insbesondere für Menschen mit bereits bestehenden Atemwegserkrankungen. Hier sind die wichtigsten gesundheitlichen Risiken:

  • Allergien: Milben und Schimmelpilze setzen Allergene frei, die bei empfindlichen Personen zu Reizungen der Atemwege, Augen und Haut führen können. Häufige Symptome sind Niesen, Husten, tränende Augen und Hautausschläge​​.
  • Asthma: Menschen mit Asthma sind besonders gefährdet, da sowohl die Schimmelsporen als auch die Milbenallergene Asthmaanfälle auslösen können. Schimmelpilze produzieren Mykotoxine, die die Atemwege zusätzlich reizen​.
  • Atemwegserkrankungen: In stark von Schimmel und Milben belasteten Räumen können auch gesunde Personen Atemprobleme entwickeln. Langfristige Exposition gegenüber Schimmel und Milben kann zu chronischen Atemwegserkrankungen führen.

Prävention: Wie kann man Schimmel und Milben loswerden?

Die gute Nachricht ist, dass es zahlreiche Maßnahmen gibt, um die Entstehung von Schimmel und die Ausbreitung von Milben in der Wohnung zu verhindern. Hier sind einige Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung:

  • Luftfeuchtigkeit kontrollieren: Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Schimmel- und Milbenbekämpfung ist die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit. Verwenden Sie Luftentfeuchter und achten Sie darauf, dass die Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen unter 60 % bleibt.
  • Regelmäßig lüften: Besonders in Badezimmern und Küchen ist regelmäßiges Lüften entscheidend. Öffnen Sie nach dem Duschen oder Kochen die Fenster, um die Feuchtigkeit aus dem Raum zu leiten.
  • Räume trocken halten: Vermeiden Sie feuchte Stellen in der Wohnung. Wischen Sie nach dem Baden oder Kochen Feuchtigkeit ab und reparieren Sie undichte Stellen sofort, um Schimmelbildung zu verhindern​.
  • Reinigung: Regelmäßiges Staubsaugen und Wischen kann die Ansammlung von Staub und Schimmelsporen reduzieren. Achten Sie darauf, Teppiche und Polstermöbel gründlich zu reinigen, da sich Milben dort gerne aufhalten.
  • Schimmelbefall sofort beseitigen: Sobald Schimmel sichtbar wird, sollten Sie ihn sofort beseitigen. Kleine Schimmelstellen können oft selbst entfernt werden, aber bei größeren Schimmelproblemen sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen​.

Fachgerechte Schimmel- und Milbensanierung

Wenn der Schimmelbefall bereits großflächig ist oder sich die Milbenpopulation massiv vermehrt hat, sollten Sie nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Fachbetriebe können nicht nur den Schimmel effektiv beseitigen, sondern auch die Ursachen der Feuchtigkeit identifizieren und beheben. Milbenprobleme lassen sich durch eine gründliche Reinigung und Desinfektion der betroffenen Bereiche lösen​.

Ein erfahrener Fachmann wird die Räume auf Feuchtigkeit überprüfen, die betroffenen Stellen sanieren und Ihnen wertvolle Tipps zur Vermeidung zukünftiger Probleme geben. Eine professionelle Schimmel- und Milbensanierung trägt nicht nur zur Verbesserung der Wohnqualität bei, sondern schützt auch langfristig die Gesundheit der Bewohner.

Fazit

Milben und Schimmelpilze sind ein oft unterschätztes Duo, das in vielen Haushalten heimlich koexistiert. Besonders problematisch ist ihre Verbindung für Allergiker und Menschen mit Atemwegserkrankungen, da beide Organismen allergische Reaktionen und gesundheitliche Beschwerden verursachen können. Eine wirksame Prävention gegen Schimmel und Milben beginnt mit der Kontrolle der Luftfeuchtigkeit, der regelmäßigen Reinigung und der sofortigen Beseitigung von Feuchtigkeitsquellen. Bei größeren Problemen ist eine fachgerechte Sanierung unerlässlich, um die Gesundheit und das Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden zu sichern.


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Quellen:

  • Schimmelpilze in Innenräumen – Nachweis, Bewertung, Qualitätsmanagement​​
  • Umweltbundesamt, Leitfaden zur Sanierung von Schimmelbefall​​
  • Handlungsempfehlung für die Sanierung von mit Schimmelpilzen befallenen Innenräumen​

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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