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Einleitung

Schimmelpilze sind eine vielfältige Gruppe von Mikroorganismen, die nahezu überall in unserer Umwelt vorkommen. Sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, können aber auch in Innenräumen und auf Lebensmitteln zum Problem werden. Schimmelpilze unterscheiden sich unter anderem in ihren Temperaturansprüchen, was zu ihrer Einteilung in mesophile, thermotolerante und thermophile Schimmelpilze führt. In diesem Blogbeitrag erklären wir die Unterschiede zwischen diesen Gruppen und geben Beispiele für Schimmelpilzarten, die zu jeder Kategorie gehören.

Mesophile Schimmelpilze

Mesophile Schimmelpilze sind diejenigen, die unter mittleren Temperaturbedingungen am besten wachsen. Der Begriff „mesophil“ leitet sich vom Griechischen „mesos“ (mittel) und „philos“ (liebend) ab und bedeutet wörtlich „mittlere Temperaturen liebend“. Mesophile Schimmelpilze gedeihen optimal bei Temperaturen zwischen 20 °C und 30 °C, also bei den typischen Raumtemperaturen, die in Innenräumen oder gemäßigten Klimazonen vorherrschen.

• Beispiele für mesophile Schimmelpilze:
  • Aspergillus niger: Ein weit verbreiteter Schimmelpilz, der häufig auf Lebensmitteln wie Obst, Gemüse und Nüssen wächst. Er ist auch in feuchten Gebäuden und auf Wänden zu finden.
  • Penicillium chrysogenum: Dieser Schimmelpilz ist bekannt für seine Rolle in der Produktion von Penicillin. Er kommt häufig auf feuchten Oberflächen, Lebensmitteln und in Innenräumen vor.
  • Cladosporium herbarum: Ein häufiger Schimmelpilz in der Außenluft, der aber auch in Innenräumen auf feuchten Wänden und Textilien wachsen kann.

Vorkommen: Mesophile Schimmelpilze sind in Innenräumen, auf Lebensmitteln und in der Natur weit verbreitet. Sie finden sich häufig in schlecht belüfteten, feuchten Räumen wie Badezimmern und Kellern oder auf verderblichen Lebensmitteln.

Thermotolerante Schimmelpilze

Thermotolerante Schimmelpilze sind in der Lage, bei höheren Temperaturen zu überleben und zu wachsen, allerdings bevorzugen sie mittlere Temperaturen. Der Begriff „thermotolerant“ bedeutet, dass diese Schimmelpilze eine Toleranz gegenüber hohen Temperaturen besitzen, ohne jedoch extreme Temperaturen für ihr Wachstum zu benötigen. Diese Schimmelpilze können bei Temperaturen bis etwa 50 °C überleben und wachsen, obwohl ihr Optimum ebenfalls zwischen 20 °C und 30 °C liegt.

• Beispiele für thermotolerante Schimmelpilze:
  • Aspergillus fumigatus: Ein weit verbreiteter Schimmelpilz, der sowohl in der Natur als auch in Innenräumen vorkommt. Er ist bekannt für seine Fähigkeit, bei höheren Temperaturen zu wachsen und kann in Komposthaufen oder schlecht belüfteten Innenräumen auftreten.
  • Rhizopus stolonifer: Auch als „Brotschimmel“ bekannt, ist dieser Pilz häufig auf verdorbenen Lebensmitteln zu finden. Er kann bei höheren Temperaturen überleben, was ihn zu einem typischen Vertreter der thermotoleranten Schimmelpilze macht.
  • Penicillium expansum: Dieser Schimmelpilz verursacht Fäulnis bei Früchten und ist in der Lage, auch bei leicht erhöhten Temperaturen zu wachsen.

Vorkommen: Thermotolerante Schimmelpilze finden sich oft in warmen, feuchten Umgebungen wie Komposthaufen, Gewächshäusern oder in der Nähe von Wärmequellen in Innenräumen.

Thermophile Schimmelpilze

Thermophile Schimmelpilze sind solche, die hohe Temperaturen für ihr Wachstum bevorzugen. Der Begriff „thermophil“ bedeutet „Wärme liebend“. Diese Schimmelpilze gedeihen optimal bei Temperaturen zwischen 40 °C und 60 °C und sind daher in Umgebungen zu finden, die für andere Pilze zu heiß wären.

• Beispiele für thermophile Schimmelpilze:
  • Aspergillus fumigatus: Obwohl dieser Schimmelpilz auch als thermotolerant klassifiziert wird, kann er bei höheren Temperaturen wachsen, was ihn auch zu einem thermophilen Pilz macht.
  • Thermomyces lanuginosus: Ein typischer thermophiler Pilz, der in Komposthaufen und anderen warmen, organischen Materialien wächst. Er bevorzugt Temperaturen um 50 °C.
  • Malbranchea pulchella: Ein weiterer thermophiler Pilz, der häufig in Komposthaufen und anderen warmen, feuchten Umgebungen vorkommt.

Vorkommen: Thermophile Schimmelpilze kommen in besonders warmen Umgebungen vor, wie z.B. in industriellen Kompostierungsanlagen, in der Nähe von Heißwasserleitungen oder in anderen Bereichen, die durch hohe Temperaturen gekennzeichnet sind.

Warum ist das Wissen über diese Kategorien wichtig?

Das Wissen über die Temperaturvorlieben von Schimmelpilzen ist wichtig, um das Risiko für Schimmelwachstum in verschiedenen Umgebungen zu verstehen und zu kontrollieren. In Wohnräumen spielen mesophile und thermotolerante Schimmelpilze die größte Rolle, während thermophile Schimmelpilze in speziellen industriellen oder landwirtschaftlichen Umgebungen vorkommen.

Praktische Anwendung:

• Innenräume: In Wohnungen und Büros sollte die Temperatur und Luftfeuchtigkeit kontrolliert werden, um das Wachstum von mesophilen und thermotoleranten Schimmelpilzen zu verhindern.
• Lebensmittelindustrie: Hier ist es wichtig zu wissen, welche Schimmelpilze bei bestimmten Lager- oder Verarbeitungstemperaturen wachsen können, um Lebensmittelverderb zu verhindern.
• Kompostierung: Bei der industriellen Kompostierung sind thermophile Schimmelpilze nützlich, da sie beim Abbau von organischem Material bei hohen Temperaturen helfen.

Fazit

Schimmelpilze sind vielfältig und passen sich verschiedenen Umweltbedingungen an. Mesophile Schimmelpilze gedeihen bei mittleren Temperaturen, thermotolerante Schimmelpilze können auch höhere Temperaturen überstehen, und thermophile Schimmelpilze bevorzugen extreme Hitze. Das Verständnis dieser Unterschiede ist entscheidend, um Schimmelbefall in Innenräumen zu verhindern und in spezialisierten Umgebungen wie der Lebensmittelindustrie oder der Kompostierung zu nutzen.

Für weiterführende Informationen und Beratung zum Thema Schimmelpilze stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:

Sachverständigenbüro Charles Knepper
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