Kinder und ältere Menschen: Besondere Gefährdung durch Schimmel

Sind Kinder und ältere Menschen besonders gefährdet durch Schimmel?

Ja, Kinder und ältere Menschen sind besonders gefährdet durch Schimmel. Diese Gruppen sind empfindlicher gegenüber den gesundheitlichen Auswirkungen von Schimmelsporen und den von Schimmelpilzen produzierten Mykotoxinen. Bei Kindern ist das Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt, während es bei älteren Menschen oft geschwächt ist, was sie anfälliger für Infektionen und allergische Reaktionen macht.

Gesundheitliche Risiken für Kinder und ältere Menschen

  1. Kinder:
    • Entwicklung des Immunsystems: Das Immunsystem von Kindern ist noch nicht vollständig ausgereift, was sie anfälliger für Infektionen und allergische Reaktionen macht.
    • Atemwegserkrankungen: Studien zeigen, dass Kinder, die in schimmelbefallenen Wohnungen leben, ein höheres Risiko haben, Asthma zu entwickeln oder bestehende Atemwegserkrankungen zu verschlimmern.
    • Allergische Reaktionen: Kinder reagieren oft empfindlicher auf Allergene, einschließlich Schimmelsporen, was zu Symptomen wie Niesen, Husten, Hautausschlägen und tränenden Augen führen kann.
  2. Ältere Menschen:
    • Geschwächtes Immunsystem: Im Alter nimmt die Effizienz des Immunsystems ab, was das Risiko für Infektionen und chronische Erkrankungen erhöht.
    • Chronische Krankheiten: Viele ältere Menschen leiden bereits an chronischen Krankheiten wie Asthma, COPD oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die durch Schimmelexposition weiter verschlimmert werden können.
    • Erhöhte Empfindlichkeit: Ältere Menschen haben häufig eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber toxischen Substanzen, die von Schimmelpilzen produziert werden.

Sorgen von Eltern und Betreuern

Eltern und Betreuer von älteren Menschen machen sich berechtigterweise Sorgen um die erhöhte Anfälligkeit dieser Gruppen gegenüber den gesundheitlichen Gefahren durch Schimmel. Eine häufige Frage lautet:

„Wie kann ich meine Kinder vor den Gefahren durch Schimmel schützen?“

Schutzmaßnahmen für Kinder und ältere Menschen

  1. Regelmäßige Inspektionen und sofortige Beseitigung von Schimmel: Wohnräume sollten regelmäßig auf Anzeichen von Schimmelbefall überprüft werden. Bei Entdeckung von Schimmel muss dieser umgehend und gründlich entfernt werden, um die Exposition zu minimieren.
  2. Feuchtigkeitskontrolle:
    • Lüften: Regelmäßiges Lüften der Wohnräume, insbesondere nach Aktivitäten, die Feuchtigkeit erzeugen, ist entscheidend. Fenster sollten mehrmals täglich für einige Minuten weit geöffnet werden.
    • Luftentfeuchter: In besonders feuchten Räumen können Luftentfeuchter eingesetzt werden, um die relative Luftfeuchtigkeit unter 60 % zu halten.
    • Hygrometer: Die Installation von Hygrometern hilft dabei, die Luftfeuchtigkeit zu überwachen und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen.
  3. Beseitigung von Feuchtigkeitsquellen:
    • Reparaturen: Undichte Stellen in der Bausubstanz, wie z.B. defekte Dächer, undichte Fenster oder Wasserrohrbrüche, müssen umgehend repariert werden.
    • Isolierung: Eine gute Dämmung der Gebäudehülle kann das Risiko von Kondensationsfeuchtigkeit und somit Schimmelbildung reduzieren.
  4. Bildung und Sensibilisierung:
    • Informationen teilen: Eltern und Betreuer sollten über die Risiken von Schimmel und die wichtigsten Schutzmaßnahmen informiert werden.
    • Schulung: Schulungen zur Erkennung von Schimmel und zur Durchführung einfacher Präventionsmaßnahmen können hilfreich sein.

Beispiel: Schimmelprävention in einem Haushalt mit Kindern

Frau Schmidt, Mutter von zwei kleinen Kindern, entdeckt Schimmel hinter einem Schrank im Kinderzimmer. Um ihre Kinder zu schützen, geht sie wie folgt vor:

  1. Sofortmaßnahmen: Sie entfernt den Schrank, reinigt die betroffene Stelle mit einem Schimmelentferner und lüftet das Zimmer gründlich.
  2. Professionelle Hilfe: Zur Sicherstellung, dass der Schimmel vollständig beseitigt ist und keine versteckten Schäden vorliegen, beauftragt sie eine Fachfirma für eine gründliche Inspektion und Sanierung.
  3. Langfristige Maßnahmen: Frau Schmidt installiert Hygrometer in den Wohnräumen, lüftet regelmäßig und achtet darauf, dass keine Feuchtigkeitsquellen unbeachtet bleiben.

Fazit

Kinder und ältere Menschen sind besonders anfällig für die gesundheitlichen Auswirkungen von Schimmel. Um diese gefährdeten Gruppen zu schützen, sind regelmäßige Kontrollen, eine gründliche Beseitigung von Schimmel und präventive Maßnahmen zur Feuchtigkeitskontrolle unerlässlich. Durch gezielte Aufklärung und die Umsetzung einfacher Maßnahmen kann das Risiko für Schimmelbefall und die damit verbundenen Gesundheitsgefahren deutlich reduziert werden.

Falls Sie von Schimmelbefall betroffen sind oder Fragen zur Prävention und Sanierung haben, nehmen Sie Kontakt mit uns auf:

Sachverständigenbüro Charles Knepper
Kirchweg 4
06295 Lutherstadt Eisleben
Funk: 0177 – 4007130
E-Mail: gutachter-knepper@online.de

Besuchen Sie auch unsere Webseiten für weitere Informationen:
Schimmelhilfe24
Holzschutz Gutachten24
Gutachter Knepper
Bauschaden24

Quellen:

  1. RKI Schimmelpilze
  2. Schimmelpilzsanierung Handlungsempfehlung
  3. Netzwerkschimmel Richtlinie 2022
  4. WTA Merkblatt E-4-12
  5. UBA Schimmel 2017
  6. Schimmelpilze in Innenräumen LGA 2001
  7. UBA Kohlendioxid 2008
  8. Schimmelpilze in Innenräumen

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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