Hygrothermische Feuchtemessung: Präzision bei der Feuchtebestimmung

Einführung

Feuchtigkeit in Bauwerken kann zu erheblichen Schäden führen, insbesondere nach Wasserschäden. Eine präzise Messung der Feuchtigkeit ist entscheidend, um geeignete Sanierungsmaßnahmen zu ergreifen und langfristige Schäden zu vermeiden. Eine Methode zur Bestimmung der Feuchtigkeit ist die hygrothermische Feuchtemessung. In diesem Blogbeitrag erklären wir, was hygrothermische Feuchtemessung ist, wie sie funktioniert und wie sie besonders bei der Messung von Feuchtigkeit unter Estrichschichten nach Wasserschäden eingesetzt wird.

Was ist hygrothermische Feuchtemessung?

Hygrothermische Feuchtemessung ist eine Methode zur Bestimmung des Feuchtigkeitsgehalts und der Temperatur in Baumaterialien. Diese Messung kombiniert die Bestimmung der relativen Luftfeuchtigkeit (Hygrometrie) und der Temperatur (Thermometrie) innerhalb eines Materials. Die genaue Ermittlung dieser Werte ermöglicht eine detaillierte Analyse des Feuchtigkeitsprofils und hilft bei der Entscheidung über die notwendigen Sanierungsmaßnahmen.

Funktionsweise der hygrothermischen Feuchtemessung

Die hygrothermische Feuchtemessung basiert auf der Messung der Feuchtigkeit und Temperatur in einem Material, oft mit speziellen Sensoren oder Sonden, die in das Material eingebracht werden. Diese Sensoren erfassen die folgenden Daten:

  1. Relative Luftfeuchtigkeit (RH): Die relative Luftfeuchtigkeit gibt den Feuchtigkeitsgehalt der Luft in Relation zur maximalen Menge an Feuchtigkeit an, die die Luft bei einer bestimmten Temperatur halten kann.
  2. Temperatur: Die Temperatur des Materials wird ebenfalls erfasst, da sie einen wesentlichen Einfluss auf die relative Luftfeuchtigkeit und die Verdunstungsgeschwindigkeit hat.

Durch die Kombination dieser beiden Messgrößen können Experten den Feuchtigkeitsgehalt im Material genau bestimmen und die Bedingungen für Schimmelwachstum und andere feuchtigkeitsbedingte Probleme besser verstehen.

Einsatzbereiche der hygrothermischen Feuchtemessung

Die hygrothermische Feuchtemessung wird in verschiedenen Bereichen der Bauwerksdiagnostik eingesetzt, insbesondere bei:

  1. Wasserschäden:
    • Nach Wasserschäden, z.B. durch undichte Rohre oder Hochwasser, ist es wichtig, die Feuchtigkeit in Baumaterialien wie Estrich, Beton und Holz zu messen, um die Trocknungsmaßnahmen zu planen und zu überwachen.
  2. Schimmelprävention:
    • Durch die Überwachung der Feuchtigkeit und Temperatur können potenzielle Schimmelprobleme frühzeitig erkannt und präventive Maßnahmen ergriffen werden.
  3. Bautrocknung:
    • Während der Bautrocknung nach Neubauten oder Renovierungen hilft die hygrothermische Feuchtemessung, die Trocknungseffizienz zu überwachen und sicherzustellen, dass die Materialien die erforderliche Trockenheit erreichen.

Messung von Feuchtigkeit unter Estrichschichten nach Wasserschäden

Die Feuchtemessung unter Estrichschichten stellt eine besondere Herausforderung dar, da diese Bereiche oft schwer zugänglich sind und die Feuchtigkeit lange Zeit gespeichert werden kann. Hier sind die Schritte zur Durchführung einer hygrothermischen Feuchtemessung unter Estrichschichten:

  1. Vorbereitung:
    • Identifizieren Sie die betroffenen Bereiche und markieren Sie die Stellen, an denen die Messungen durchgeführt werden sollen.
    • Stellen Sie sicher, dass alle notwendigen Werkzeuge und Geräte zur Verfügung stehen.
  2. Einführung der Messsonden:
    • Bohren Sie kleine Löcher in den Estrich, um die Messsonden einzuführen.
    • Platzieren Sie die Sonden so, dass sie sowohl die Feuchtigkeit als auch die Temperatur des Materials messen können.
  3. Datenaufzeichnung:
    • Erfassen Sie die Messwerte für relative Luftfeuchtigkeit und Temperatur über einen bestimmten Zeitraum, um ein genaues Feuchtigkeitsprofil zu erhalten.
    • Verwenden Sie Datenlogger oder andere Aufzeichnungsgeräte, um kontinuierliche Messungen zu ermöglichen.
  4. Analyse der Ergebnisse:
    • Analysieren Sie die gesammelten Daten, um den Feuchtigkeitsgehalt und die Trocknungsgeschwindigkeit zu bestimmen.
    • Identifizieren Sie Bereiche mit anhaltender Feuchtigkeit, die zusätzliche Trocknungsmaßnahmen erfordern.
  5. Entscheidung über Trocknungsmaßnahmen:
    • Basierend auf den Messdaten entscheiden Sie über die notwendigen Trocknungsmaßnahmen, wie den Einsatz von Luftentfeuchtern, Heizgeräten oder speziellen Trocknungssystemen für Estrich.

Fazit

Die hygrothermische Feuchtemessung ist eine präzise und effektive Methode zur Bestimmung der Feuchtigkeit in Baumaterialien. Sie ist besonders wertvoll bei der Bewertung von Wasserschäden und der Planung von Trocknungsmaßnahmen. Durch die Kombination von Feuchtigkeits- und Temperaturmessungen ermöglicht diese Methode eine umfassende Analyse der Feuchtigkeitsbedingungen und trägt dazu bei, Schimmelbildung und langfristige Bauschäden zu vermeiden.

Für professionelle Unterstützung bei der Feuchtemessung und Sanierung von Wasserschäden steht Ihnen das Sachverständigenbüro Charles Knepper zur Verfügung. Unsere Experten helfen Ihnen gerne, ein gesundes und sicheres Wohn- oder Arbeitsumfeld zu gewährleisten.

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Quellen:

  1. Umweltbundesamt: Schimmelpilze und Gesundheit
  2. Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Mold Remediation in Schools and Commercial Buildings
  3. Mayo Clinic: Mold allergy

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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