Fusarium-Arten

Fusarium-Arten: Circa 250 Arten sind bekannt; viele der Kolonien sind

rötlichrosa gefärbt.

Weltweit verbreitete Bodenbewohner. Am Abbau zellulosehaltiger Pflan-

zenreste maßgeblich beteiligt. Lagerschädlinge, Pflanzenparasiten, oft an

spezifische Arten angepaßt. Die Konidien überwintern im Boden und kön-

nen im Frühjahr die neuen Pflanzen wieder infizieren. In Deutschland ist

das Getreide zu 51-70 Prozent befallen. Auf Rohstoffen, Lebens- und Fut-

termitteln werden während des Wachstums oft Fusarium-Toxine gebildet,

die den unterschiedlichsten chemischen Gruppen angehören.

Die Konidien sind sichelförmig: einzellige Mikrokonidien, mehrzellige Ma-

krokonidien, in Pusteln oder schleimigen Massen. Vegetative Hyphen wer-

den oft zu derbwandigen Dauerorganen (sog. Chlamydosporen) umgebil-

det.

Wachstumsbedingungen: optimale Temperatur 25-30°C; mindestens -3

bis -5; maximal 31-37°C, pH 2-9. Für Kulturen ist kurzwelliges UV-Licht

im Tag-Nacht-Rhythmus von Vorteil.

Bildung von Mykotoxinen: Zeralenon (bewirkt Fruchtbarkeitsstörungen),

Trichothecene (Unterdrückung des Immunsystems, giftig für Haut- und

Nervenzellen, kann Mißbildungen verursachen), Moniliformin (Gewebs-

zerstörung), Fusarin C (krebserregend, genverändernd), Fumonisin

(krebserregend).

Ursache von vorwiegend in Osteuropa bekannten Erkrankungen nach Ver-

zehr von Brot, hergestellt aus von Fusarien befallenem Getreide, das auf

dem Feld überwinterte: »Alimentäre Toxische Aleukie« (ATA). Größte

Ausbrüche 1942 und 1947 in der Sowjetunion, wo mehr als 10 Prozent

der Bevölkerung erkrankten und viele starben.

Quelle: Schimmelpilze und Pilzinfekte – richtig vorbeugen, gezielt behandeln /Jutta Altmann-Brewe

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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