Freimessung nach Trocknungsarbeiten, Schimmelsanierung und Feinreinigung: Der letzte Schritt zur sicheren Schimmelbeseitigung

Die Beseitigung von Schimmelpilzen und Feuchtigkeitsschäden in einer Immobilie ist ein komplexer Prozess, der mehrere Schritte umfasst. Nachdem Trocknungsarbeiten, die Schimmelsanierung und die Feinreinigung erfolgreich durchgeführt wurden, steht ein entscheidender Schritt an: die sogenannte Freimessung. Dieser letzte Schritt ist notwendig, um den Erfolg der Sanierungsmaßnahmen zu dokumentieren und sicherzustellen, dass der betroffene Bereich wieder sicher und schimmelfrei ist.

Doch was genau versteht man unter einer Freimessung, und warum ist sie so wichtig? In diesem Blogartikel erklären wir den Ablauf der Freimessung, wie sie durchgeführt wird, und warum sie der finale Nachweis für eine erfolgreiche Schimmelsanierung ist.

Warum ist die Freimessung so wichtig?

Die Freimessung ist der abschließende Nachweis, dass die Sanierung eines Schimmelpilz- oder Feuchteschadens erfolgreich war. Sie dokumentiert, dass die Raumluft und die Oberflächen wieder in einem hygienisch einwandfreien Zustand sind und dass keine gefährlichen Schimmelsporen mehr in der Raumluft vorhanden sind.

Für Mieter oder Eigentümer einer Immobilie ist diese Messung besonders wichtig, da sie Gewissheit gibt, dass alle notwendigen Schritte zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands ergriffen wurden. Nur durch eine erfolgreiche Freimessung kann der Sanierer garantieren, dass der geschuldete Sanierungserfolg erreicht wurde – also dass der Bereich wieder sicher bewohnbar ist und der Schimmelpilzbefall vollständig beseitigt wurde.

Der Ablauf der Freimessung: So wird der Sanierungserfolg dokumentiert

Eine Freimessung wird immer nach Abschluss der Trocknungsarbeiten, der Schimmelsanierung und der Feinreinigung durchgeführt. Dabei folgt die Messung einem klaren Ablauf, um sicherzustellen, dass alle potenziellen Schimmelsporen entfernt wurden und die Luftqualität den geforderten hygienischen Standards entspricht.

1. Mobilisierung der Raumluft und Wandoberflächen

Bevor die eigentliche Messung durchgeführt wird, muss die Raumluft und die Oberflächen der Wände „mobilisiert“ werden. Dies ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass auch Schimmelsporen, die sich eventuell auf Oberflächen abgelagert haben, wieder in die Luft gelangen und erfasst werden können.

  • Raumluftmobilisierung: Durch das gezielte Einwirken auf die Raumluft – beispielsweise durch das Anblasen von Oberflächen oder das gezielte Einwirken von Ventilatoren – werden verbliebene Schimmelsporen aufgewirbelt, die sich möglicherweise auf Möbeln, Fußböden oder Wänden abgesetzt haben. Nur so kann die Raumluft vollständig erfasst und analysiert werden.
  • Oberflächenmobilisierung: Dabei werden gezielt Wandoberflächen, Ecken und andere potenziell kritische Stellen bearbeitet, um sicherzustellen, dass auch hier keine Schimmelsporen unentdeckt bleiben. Dieser Schritt stellt sicher, dass die gesamte Raumluft und alle betroffenen Oberflächen vollständig erfasst und auf Schimmelsporen untersucht werden.

2. Gesamtsporenmessung: Die Messung der Raumluft

Nach der Mobilisierung der Raumluft wird die eigentliche Gesamtsporenmessung nach WTA durchgeführt. Hierbei handelt es sich nicht um eine Luftkeimmessung, sondern um eine spezielle Messung, bei der die Raumluft auf Schimmelsporen untersucht wird. Es erfolgt eine mikroskopische Auswertung im Bio-Labor.

Diese Messung ermöglicht es, die Anzahl und Art der Schimmelsporen in der Raumluft genau zu bestimmen und mit den üblichen Hintergrundwerten zu vergleichen. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass auch immer eine Referenzprobe der Außenluft genommen wird, um sicherzustellen, dass die gemessenen Schimmelsporen in der Raumluft nicht durch Umwelteinflüsse von außen in den Raum gelangt sind.

3. Analyse und Bewertung der Messergebnisse

Die gesammelten Proben werden im Labor ausgewertet und liefern klare Daten darüber, wie viele Schimmelsporen in der Raumluft vorhanden sind und um welche Schimmelarten es sich handelt. Die Ergebnisse der Freimessung werden anschließend mit den Richtwerten für die Innenraumluft verglichen, die von Institutionen wie dem Umweltbundesamt vorgegeben werden.

Für den Mieter oder Eigentümer der Immobilie bedeutet dies, dass die Raumluft nach Abschluss der Sanierung auf einem sicheren Niveau ist und keine gesundheitliche Gefährdung mehr darstellt.

Was passiert, wenn die Freimessung negativ ausfällt?

In den meisten Fällen bestätigt die Freimessung, dass die Sanierung erfolgreich war und die Schimmelsporenkonzentration in der Raumluft wieder auf einem unbedenklichen Niveau liegt. Sollte die Freimessung jedoch zeigen, dass noch zu viele Schimmelsporen in der Raumluft vorhanden sind, muss die Sanierung nachgebessert werden. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass eine weitere Feinreinigung durchgeführt oder bestimmte betroffene Bauteile noch intensiver behandelt werden müssen.

Erst wenn die Freimessung ein positives Ergebnis liefert und die Raumluft als sauber und sicher bewertet wird, kann der betroffene Bereich wieder freigegeben werden.

Die Bedeutung der Feinreinigung vor der Freimessung

Ein wesentlicher Bestandteil des Sanierungsprozesses ist die Feinreinigung, die immer vor der Freimessung durchgeführt wird. Die Feinreinigung stellt sicher, dass alle restlichen Schimmelsporen aus dem Raum entfernt werden – sei es auf den Oberflächen oder in der Raumluft. Hierbei werden spezielle Reinigungsverfahren eingesetzt, um Schimmelsporen und mögliche Schimmelpilzreste vollständig zu entfernen.

Ohne eine gründliche Feinreinigung ist es kaum möglich, eine erfolgreiche Freimessung durchzuführen, da noch immer Schimmelreste vorhanden sein könnten, die die Raumluft belasten.

Dokumentation des Sanierungserfolgs

Nach erfolgreicher Freimessung wird der Sanierungserfolg umfassend dokumentiert. Der Mieter oder Eigentümer der Immobilie erhält ein Protokoll mit den Ergebnissen der Freimessung, das den erfolgreichen Abschluss der Sanierung bestätigt. Dieses Dokument dient nicht nur als Nachweis, dass die Immobilie wieder sicher bewohnbar ist, sondern auch als Schutz für den Vermieter oder Eigentümer gegenüber späteren Ansprüchen.

Fazit: Die Freimessung als letzter Schritt zur Sicherheit

Die Freimessung ist der entscheidende letzte Schritt bei der Beseitigung von Schimmelpilz- und Feuchtigkeitsschäden. Sie stellt sicher, dass alle Maßnahmen zur Sanierung erfolgreich waren und dass die Raumluft wieder sicher ist. Für den Mieter oder Eigentümer bedeutet dies, dass der ursprüngliche Zustand der Immobilie wiederhergestellt wurde und keine gesundheitlichen Risiken durch Schimmelsporen mehr bestehen.

Wenn Sie Fragen zur Freimessung oder zur Sanierung von Schimmelpilzbefall haben, stehen wir Ihnen als erfahrenes Sachverständigenbüro zur Seite. Wir begleiten Sie durch den gesamten Sanierungsprozess und sorgen dafür, dass Ihre Immobilie wieder sicher bewohnbar ist.

Sachverständigenbüro Charles Knepper
Kirchweg 4, 06295 Lutherstadt Eisleben
Tel: 0177 – 4007130
E-Mail: gutachter-knepper@online.de

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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