Fotografische Darstellung von Schimmel- und Feuchteschäden: Unsichtbares sichtbar machen mit Fluoreszenztechnik

Schimmel- und Feuchteschäden in Gebäuden stellen oft eine große Herausforderung dar, da sie nicht immer mit bloßem Auge erkennbar sind. Insbesondere verdeckte Schäden, die sich hinter Wänden, unter Bodenbelägen oder in schlecht renovierten Bereichen verstecken, können unentdeckt bleiben und langfristig zu ernsthaften Problemen führen. Um solche Schäden sichtbar zu machen, wird zunehmend die Fluoreszenztechnik eingesetzt. Diese Methode ermöglicht es, durch spezielle Lichtquellen und Filtertechnik, selbst die kleinsten Anzeichen von Feuchtigkeit und Schimmel aufzuzeigen, die sonst unsichtbar bleiben würden. In diesem Blogartikel beleuchten wir, wie diese Technik funktioniert und welche Vorteile sie für die Bau- und Schimmelinspektion bietet.

Fluoreszenztechnik: Wie funktioniert sie?

Die Fluoreszenztechnik nutzt ultraviolettes (UV) Licht, oft im Bereich von etwa 365 nm Wellenlänge, um Materialien zum Fluoreszieren zu bringen. Viele Substanzen, die in Verbindung mit Feuchtigkeit oder Schimmel stehen, haben die Eigenschaft, unter dieser speziellen Beleuchtung sichtbares Licht auszusenden, das mit bloßem Auge oder einer Kamera erfasst werden kann.

  • UV-Lichtquelle: Eine spezielle UV-Lampe wird verwendet, um die zu untersuchende Oberfläche mit ultraviolettem Licht zu bestrahlen. Das UV-Licht regt bestimmte Stoffe in der Bausubstanz, wie etwa organische Verbindungen, Schimmelpilze oder bestimmte Feuchtemarker, dazu an, in sichtbarem Licht zu fluoreszieren.
  • Filtertechnik: Eine Kamera, die mit speziellen Filtern ausgestattet ist, wird verwendet, um das fluoreszierende Licht einzufangen und die Bereiche sichtbar zu machen, die auf normale Weise unsichtbar bleiben. Die Filtertechnik sorgt dafür, dass nur das fluoreszierende Licht auf dem Bild dargestellt wird, wodurch die schadhaften Bereiche deutlich hervortreten.

Anwendungsbereiche der Fluoreszenztechnik in der Bauschadensdiagnostik

Die Fluoreszenztechnik kann in verschiedenen Bereichen der Bau- und Schimmelinspektion angewendet werden, um verborgene Schäden aufzudecken:

  1. Schimmelpilzschäden:
    • Verborgener Schimmel: Schimmelpilze, die sich hinter Wänden, unter Tapeten oder in anderen schwer zugänglichen Bereichen befinden, sind oft nicht sichtbar, bis sie sich stark ausgebreitet haben. Unter UV-Licht beginnen viele Schimmelpilzarten zu fluoreszieren, wodurch sie auf den Aufnahmen deutlich erkennbar werden. Dies ermöglicht eine frühzeitige Erkennung und Bekämpfung des Schimmels.
    • Schlecht renovierte Bereiche: Bei unsachgemäßen Renovierungsarbeiten, bei denen Schimmel nicht vollständig entfernt wurde, kann die Fluoreszenztechnik helfen, verbliebene Spuren sichtbar zu machen, die durch einfache optische Inspektion übersehen worden wären.
  2. Feuchteschäden:
    • Durchfeuchtung der Bausubstanz: Feuchte Stellen in Wänden oder Decken, die auf herkömmliche Weise nicht erkannt werden, können unter UV-Licht sichtbar gemacht werden. Feuchte Baumaterialien fluoreszieren oft anders als trockene, was auf Feuchtigkeit hindeutet, die sonst unentdeckt bleibt.
    • Wassereintritt und Leckagen: Auch bei der Suche nach Leckagen in Wasserleitungen oder undichten Stellen im Dach kann die Fluoreszenztechnik hilfreich sein. Feuchtigkeit, die in Baumaterialien eindringt, kann durch die Veränderung der Fluoreszenzeigenschaften erkannt werden.

Vorteile der Fluoreszenztechnik bei der Schadensanalyse

Die Anwendung der Fluoreszenztechnik in der Bauschadensdiagnostik bietet mehrere entscheidende Vorteile:

  1. Frühzeitige Erkennung: Durch die Möglichkeit, verborgene Schäden frühzeitig zu erkennen, können Sanierungsmaßnahmen rechtzeitig eingeleitet werden, bevor größere Schäden entstehen oder die Gesundheit der Bewohner gefährdet wird.
  2. Präzise Lokalisierung: Die Technik ermöglicht es, die genaue Lage der Schäden zu bestimmen, was bei der Planung von Reparaturmaßnahmen hilfreich ist.
  3. Schonende Inspektion: Da die Fluoreszenztechnik nicht-invasiv ist, können Schäden erkannt werden, ohne die Bausubstanz zu beschädigen. Dies ist besonders in denkmalgeschützten Gebäuden oder in sensiblen Bereichen von Vorteil.
  4. Kosteneffizienz: Durch die präzise und frühzeitige Diagnose können unnötige Kosten vermieden werden, die durch aufwendige Untersuchungen oder Folgefehler entstehen könnten.

Durchführung einer fluoreszenzbasierten Schadensanalyse

Der Ablauf einer fluoreszenzbasierten Schadensanalyse umfasst mehrere Schritte:

  1. Vorbereitung der Inspektion:
    • Der betroffene Bereich wird für die Untersuchung vorbereitet. Dies kann das Abdunkeln des Raumes oder das Entfernen von Möbeln beinhalten, um den Zugang zu den zu untersuchenden Stellen zu erleichtern.
  2. Anwendung der UV-Lichtquelle:
    • Der Sachverständige bestrahlt die betroffenen Oberflächen mit UV-Licht. Die Kamera, die mit speziellen Filtern ausgestattet ist, erfasst die fluoreszierenden Bereiche.
  3. Dokumentation und Analyse:
    • Die aufgenommenen Bilder werden sorgfältig analysiert, um die Art und den Umfang der Schäden zu bestimmen. Die fluoreszierenden Bereiche werden dokumentiert und mit den bekannten Schadensmustern verglichen.
  4. Erstellung eines Berichts:
    • Basierend auf den Ergebnissen der Fluoreszenzanalyse wird ein detaillierter Bericht erstellt, der die gefundenen Schäden beschreibt und Empfehlungen für notwendige Sanierungsmaßnahmen gibt.

Fazit: Unsichtbares sichtbar machen mit Fluoreszenztechnik

Die Fluoreszenztechnik bietet eine innovative und effektive Methode zur Identifizierung von Schimmel- und Feuchteschäden in Gebäuden. Durch die Fähigkeit, verborgene Schäden sichtbar zu machen, die sonst unentdeckt bleiben würden, ist diese Technik ein wertvolles Werkzeug in der Bau- und Schimmelinspektion. Wenn Sie den Verdacht haben, dass in Ihrem Gebäude versteckte Feuchtigkeits- oder Schimmelschäden vorliegen, kann eine Fluoreszenzanalyse helfen, diese Probleme frühzeitig zu erkennen und gezielt zu beheben.

Für eine professionelle Durchführung von Fluoreszenzanalysen und umfassende Beratung bei Schimmel- und Feuchteschäden steht Ihnen unser Sachverständigenbüro gerne zur Verfügung:

Sachverständigenbüro Charles Knepper
Kirchweg 4
06295 Lutherstadt Eisleben
Funk: 0177 – 4007130
E-Mail: gutachter-knepper@online.de
Webseiten: Schimmelhilfe24.de, Holzschutz-Gutachten24.de, Gutachter-Knepper.de, Bauschaden24.eu

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

Schreibe einen Kommentar