Familien und Gattungen der Schimmelpilze: Einfache Erklärungen für Einsteiger

Schimmelpilze sind winzige, oft unsichtbare Organismen, die fast überall in unserer Umwelt vorkommen. Jeder hat schon einmal Schimmel gesehen, sei es auf Lebensmitteln, in feuchten Badezimmern oder an Wänden. Doch was genau sind Schimmelpilze? Woher kommen sie, und warum sind manche von ihnen schädlich für uns? In diesem Artikel möchten wir das Thema „Schimmelpilze“ leicht verständlich erklären, damit auch Menschen ohne Fachwissen die Zusammenhänge verstehen.

Was sind Schimmelpilze?

Schimmelpilze gehören zu den Pilzen, einer eigenen Gruppe von Lebewesen, die weder Tiere noch Pflanzen sind. Sie leben überall um uns herum, oft unbemerkt. Die meisten Schimmelpilze sind Mikroorganismen, also winzige Lebewesen, die nur unter einem Mikroskop sichtbar sind. Wenn wir von Schimmelpilzen sprechen, meinen wir meistens die flauschigen oder farbigen Beläge, die wir auf verdorbenen Lebensmitteln oder feuchten Oberflächen sehen.

Schimmelpilze bestehen aus feinen Fäden, die als Hyphen bezeichnet werden. Diese Hyphen bilden ein Geflecht, das Myzel genannt wird, und das wir als Schimmel wahrnehmen. Schimmelpilze wachsen und verbreiten sich, indem sie Millionen winziger Sporen produzieren, die in die Luft freigesetzt werden und sich überall ausbreiten können.

Die Familien der Schimmelpilze

Wie bei Pflanzen und Tieren gibt es auch bei Schimmelpilzen verschiedene Familien, die jeweils eine Vielzahl von Gattungen und Arten umfassen. Schimmelpilze werden anhand ihrer Merkmale in diese Familien eingeteilt. Drei der bekanntesten Familien von Schimmelpilzen sind Trichocomaceae, Mucoraceae und Eurotiaceae. Diese Namen klingen vielleicht kompliziert, aber im Folgenden erklären wir sie einfach.

1. Trichocomaceae – Die artenreiche Familie

Die Familie der Trichocomaceae ist eine der bekanntesten und artenreichsten Gruppen von Schimmelpilzen. Zu dieser Familie gehören Gattungen wie Penicillium und Aspergillus, die vielen Menschen ein Begriff sind.

  • Penicillium: Diese Gattung ist besonders berühmt, weil aus einem ihrer Vertreter das Antibiotikum Penicillin gewonnen wurde. Penicillium-Schimmelpilze wachsen häufig auf Lebensmitteln wie Brot, Obst und Käse. Einige Arten von Penicillium werden zur Herstellung von Blauschimmelkäse wie Roquefort oder Camembert verwendet.
  • Aspergillus: Auch diese Gattung ist weit verbreitet und kann sowohl nützlich als auch schädlich sein. Einige Aspergillus-Arten werden zur Herstellung von Zitronensäure oder bei der Bierproduktion verwendet. Andere, wie Aspergillus fumigatus, können jedoch gesundheitliche Probleme verursachen, wenn sie in die Lunge gelangen.

Diese Schimmelpilze sind sehr anpassungsfähig und können in vielen verschiedenen Umgebungen wachsen, von Lebensmitteln bis hin zu feuchten Wänden in Gebäuden.

2. Mucoraceae – Die schnell wachsenden Schimmelpilze

Die Familie der Mucoraceae enthält Schimmelpilze, die häufig in der Natur vorkommen, vor allem auf verrottendem Pflanzenmaterial, aber auch auf Lebensmitteln. Diese Schimmelpilze haben die Eigenschaft, besonders schnell zu wachsen, wenn sie auf einen geeigneten Nährboden stoßen.

  • Mucor: Eine der bekanntesten Gattungen in dieser Familie ist Mucor. Dieser Schimmel wächst oft auf verdorbenem Obst, Gemüse oder Brot. Mucor-Schimmelpilze sind in der Regel weiß oder grau und bilden manchmal große, flauschige Kolonien. Sie gelten in den meisten Fällen als ungefährlich, können aber unter bestimmten Bedingungen in der Lunge Probleme verursachen, wenn Menschen Sporen einatmen.
3. Eurotiaceae – Die widerstandsfähigen Überlebenskünstler

Die Eurotiaceae sind eine Familie von Schimmelpilzen, die extrem widerstandsfähig sind und unter sehr trockenen oder extremen Bedingungen überleben können. Zu dieser Familie gehört die Gattung Aspergillus, die wir bereits erwähnt haben, aber es gibt auch andere interessante Mitglieder.

  • Eurotium: Diese Schimmelpilze sind besonders dafür bekannt, dass sie auch in sehr trockenen Umgebungen wachsen können, wie z. B. in Getreidespeichern oder auf alten, getrockneten Lebensmitteln. Eurotium-Schimmelpilze sind für den Menschen weniger gefährlich, können jedoch Lebensmittel ungenießbar machen.

Warum wächst Schimmel, und warum ist er ein Problem?

Schimmelpilze brauchen zum Wachsen drei Dinge: Feuchtigkeit, Nährstoffe und warme Temperaturen. In Innenräumen können sie sich besonders gut ausbreiten, wenn es feuchte Stellen gibt, wie z. B. in schlecht belüfteten Badezimmern, Küchen oder Kellern. Oft beginnt Schimmelpilzbefall in Ecken, hinter Möbeln oder an Stellen, die wenig belüftet werden. Auch bei Wasserschäden, undichten Rohren oder schlecht isolierten Wänden kann Schimmel schnell zum Problem werden.

Ein großes Problem bei Schimmelpilzen ist, dass sie Sporen freisetzen, die in die Luft gelangen. Diese Sporen können von Menschen eingeatmet werden und gesundheitliche Probleme verursachen. Besonders Menschen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma, Allergien oder einem geschwächten Immunsystem sind gefährdet.

Zu den häufigsten Beschwerden, die durch Schimmelpilze ausgelöst werden, gehören:

  • Atembeschwerden: Viele Menschen reagieren empfindlich auf Schimmelsporen in der Luft. Sie können Husten, Niesen oder Atemnot verursachen.
  • Allergien: Schimmelpilze sind eine häufige Ursache für allergische Reaktionen, die sich durch tränende Augen, Juckreiz oder Hautausschläge äußern können.
  • Infektionen: In seltenen Fällen können Schimmelpilze Infektionen auslösen, insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Wie lässt sich Schimmel vermeiden?

Die beste Methode, um Schimmelbildung zu vermeiden, besteht darin, die Feuchtigkeit im Haus zu kontrollieren. Hier sind einige einfache Tipps:

  1. Gut lüften: Sorgen Sie dafür, dass Räume gut belüftet werden, besonders solche, in denen viel Feuchtigkeit entsteht, wie das Badezimmer oder die Küche.
  2. Feuchtigkeit vermeiden: Reparieren Sie undichte Stellen in Wänden, Rohren oder Dächern so schnell wie möglich. Vermeiden Sie stehendes Wasser in Blumentöpfen oder auf Fensterbänken.
  3. Luftfeuchtigkeit reduzieren: Nutzen Sie bei Bedarf einen Luftentfeuchter, um die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen zu senken.
  4. Regelmäßig reinigen: Wischen Sie Oberflächen regelmäßig ab und halten Sie besonders feuchte Bereiche wie Badezimmer und Keller sauber und trocken.

Fazit

Schimmelpilze sind überall um uns herum, und einige von ihnen spielen eine nützliche Rolle in der Natur und der Industrie. Andere können jedoch ein ernsthaftes Problem für unsere Gesundheit und unsere Häuser darstellen, besonders wenn sie unkontrolliert in feuchten Innenräumen wachsen. Es ist wichtig zu verstehen, woher Schimmelpilze kommen, wie sie sich ausbreiten und wie man sie vermeiden kann.

Wenn Sie Schimmel in Ihrem Zuhause entdecken oder Bedenken wegen Feuchtigkeitsschäden haben, zögern Sie nicht, sich an Experten zu wenden, die Ihnen bei der Beseitigung und Vorbeugung von Schimmel helfen können.

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Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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