Erkrankungen durch Schimmelpilze in Innenräumen: Aspergillom und Aspergillus-Infektionen

Schimmelpilze in Innenräumen können verschiedene gesundheitliche Probleme verursachen, insbesondere bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder bestehenden Lungenerkrankungen. Eine der gefährlichsten Schimmelpilzarten ist Aspergillus, die sowohl Allergien als auch ernsthafte Infektionen auslösen kann. In diesem Blogbeitrag beschäftigen wir uns eingehend mit dem Aspergillom, einer spezifischen Erkrankung, die durch den Schimmelpilz Aspergillus verursacht wird, sowie mit den damit verbundenen Symptomen und Risiken.

Was ist Aspergillus?

Aspergillus ist eine Schimmelpilzgattung, die in der Umwelt weit verbreitet ist. Sie kommt in Böden, auf Pflanzen, in Komposthaufen und in staubigen Innenräumen vor. Obwohl Aspergillus normalerweise keine Gesundheitsprobleme für gesunde Menschen verursacht, kann er bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder Atemwegserkrankungen schwerwiegende Infektionen hervorrufen.

Zu den häufigsten Aspergillus-Arten, die Infektionen beim Menschen auslösen, gehören:

  • Aspergillus fumigatus
  • Aspergillus flavus
  • Aspergillus niger

Diese Schimmelarten verbreiten sich durch Sporen, die in die Atemluft freigesetzt und eingeatmet werden. In feuchten oder schlecht belüfteten Innenräumen können sich diese Pilze ansiedeln und eine hohe Konzentration von Sporen in der Luft verursachen. Dies ist besonders gefährlich für Menschen mit Atemwegserkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem, da sie anfälliger für Infektionen sind.

Aspergillom: Eine schwerwiegende Pilzinfektion der Lunge

Das Aspergillom ist eine spezifische Form der Pilzinfektion, die durch den Schimmelpilz Aspergillus verursacht wird. Es handelt sich dabei um einen Pilzball, der sich in bestehenden Hohlräumen der Lunge bildet. Diese Hohlräume entstehen in der Regel durch Vorerkrankungen wie Tuberkulose, Emphyseme oder andere Lungenerkrankungen, die zu Gewebeschäden führen.

Wie entsteht ein Aspergillom?

Wenn Aspergillus-Sporen eingeatmet werden, können sie sich in den geschädigten oder leer stehenden Hohlräumen der Lunge ansiedeln. Die Sporen wachsen und bilden einen dichten Pilzball, der oft auch Schleim, abgestorbenes Gewebe und andere Trümmer einschließt. Das Aspergillom wächst innerhalb dieses Hohlraums und kann im Laufe der Zeit zu schweren Symptomen führen.

Obwohl Aspergillome in vielen Fällen asymptomatisch bleiben (das heißt, sie verursachen keine offensichtlichen Symptome), können sie in schweren Fällen zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen.

Risikofaktoren für Aspergillom:

  • Vorgeschädigte Lunge: Menschen, die an Lungenerkrankungen wie Tuberkulose, Lungenkrebs, Emphysem oder Lungenfibrose leiden, haben ein erhöhtes Risiko, ein Aspergillom zu entwickeln, da ihre Lunge bereits Hohlräume oder Narbengewebe aufweist.
  • Immungeschwächte Personen: Menschen mit geschwächtem Immunsystem, wie Krebspatienten, Transplantationspatienten oder Menschen mit HIV/AIDS, sind anfälliger für Aspergillus-Infektionen, einschließlich Aspergillomen.
  • Langfristige Schimmelbelastung: Menschen, die in schimmelbelasteten Räumen leben oder arbeiten, können einem höheren Risiko ausgesetzt sein, da sie regelmäßig große Mengen von Aspergillus-Sporen einatmen.

Symptome eines Aspergilloms

Die Symptome eines Aspergilloms können von mild bis schwer reichen, abhängig von der Größe des Pilzballs, der Lage in der Lunge und dem allgemeinen Gesundheitszustand der betroffenen Person. Viele Aspergillome bleiben lange Zeit unbemerkt, insbesondere wenn sie klein sind. Doch mit dem Wachstum des Pilzballs können ernsthafte Symptome auftreten.

Häufige Symptome eines Aspergilloms:

  • Chronischer Husten: Ein anhaltender Husten, der oft trocken beginnt, sich aber verschlimmern und mit blutigem Auswurf (Hämoptysen) einhergehen kann.
  • Blutiger Auswurf: Blut im Auswurf ist eines der häufigsten Symptome eines Aspergilloms. Dieser Zustand kann in schweren Fällen lebensbedrohlich sein, da es zu massiven Lungenblutungen kommen kann.
  • Atemnot: Da das Aspergillom Platz in der Lunge einnimmt, kann es die Atmung beeinträchtigen und zu Kurzatmigkeit oder Atemnot führen.
  • Brustschmerzen: Schmerzen im Brustbereich können auftreten, insbesondere wenn das Aspergillom Druck auf die umliegenden Gewebe ausübt.
  • Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl: In einigen Fällen können Betroffene auch Fieber und allgemeine Symptome einer Infektion entwickeln, insbesondere wenn das Immunsystem versucht, den Pilz zu bekämpfen.

Diagnose eines Aspergilloms

Die Diagnose eines Aspergilloms wird oft durch eine Kombination von Bildgebung und Labortests gestellt. Zu den häufigsten Untersuchungsmethoden gehören:

  • Röntgenaufnahmen oder CT-Scans der Lunge: Diese Bildgebungsverfahren können Hohlräume oder Abnormalitäten in der Lunge zeigen, die auf das Vorhandensein eines Aspergilloms hinweisen. Ein Aspergillom wird oft als abgerundete Masse innerhalb eines bereits bestehenden Hohlraums sichtbar.
  • Sputumtests: Der Auswurf (Sputum) wird auf das Vorhandensein von Aspergillus-Sporen untersucht, um eine Pilzinfektion zu bestätigen.
  • Bluttests: Blutuntersuchungen können spezifische Antikörper gegen Aspergillus nachweisen, was auf eine Infektion hinweist.

Behandlung eines Aspergilloms

Die Behandlung eines Aspergilloms hängt von der Schwere der Symptome und dem Gesundheitszustand des Patienten ab. In vielen Fällen, insbesondere bei asymptomatischen Patienten, wird das Aspergillom zunächst beobachtet, ohne sofortige Maßnahmen zu ergreifen. Regelmäßige Kontrollen sind jedoch wichtig, um das Wachstum des Pilzballs zu überwachen.

Behandlungsmöglichkeiten:

  • Antimykotische Medikamente: In einigen Fällen können antifungale (antimykotische) Medikamente verabreicht werden, um das Wachstum des Aspergilloms zu stoppen. Diese Medikamente sind jedoch oft weniger wirksam bei Aspergillomen, da der Pilzball in einem abgekapselten Hohlraum sitzt, der schwer zu durchdringen ist.
  • Chirurgische Entfernung: Wenn das Aspergillom wächst oder zu schweren Symptomen wie Blutungen führt, kann eine chirurgische Entfernung erforderlich sein. Dies ist eine komplexe Operation, da die umliegenden Lungengewebe ebenfalls betroffen sein können.
  • Embolisation: Bei schweren Lungenblutungen kann eine Embolisation durchgeführt werden, um die blutenden Gefäße zu blockieren und die Blutung zu stoppen.

Prävention von Aspergillus-Infektionen

Die Prävention von Aspergillus-Infektionen ist vor allem für Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder Lungenerkrankungen von großer Bedeutung. Hier sind einige Maßnahmen, die helfen können, das Risiko zu reduzieren:

  1. Vermeidung von Schimmelbelastung: Räume sollten regelmäßig auf Schimmelbefall untersucht und Schimmelquellen sofort beseitigt werden. Dies gilt insbesondere für feuchte Bereiche wie Keller, Badezimmer und schlecht belüftete Wohnräume.
  2. Lüftung und Feuchtigkeitskontrolle: Eine gute Luftzirkulation und die Kontrolle der Raumfeuchtigkeit durch regelmäßiges Lüften und den Einsatz von Luftentfeuchtern können helfen, das Wachstum von Aspergillus in Innenräumen zu verhindern.
  3. Schutzmaßnahmen für gefährdete Personen: Personen mit geschwächtem Immunsystem oder Lungenerkrankungen sollten den Kontakt mit potenziell schimmelbelasteten Umgebungen (z. B. Bauarbeiten, Komposthaufen) vermeiden oder Schutzmaßnahmen wie Atemmasken verwenden.

Fazit: Aspergillom als ernsthafte Schimmelinfektion

Das Aspergillom ist eine schwere Pilzinfektion der Lunge, die besonders Menschen mit vorgeschädigter Lunge oder geschwächtem Immunsystem betrifft. Die Infektion kann lange Zeit unbemerkt bleiben, führt jedoch in vielen Fällen zu chronischem Husten, blutigem Auswurf und Atemnot. Eine frühzeitige Diagnose und eine angemessene Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden. Vor allem die Prävention von Schimmelbelastung in Innenräumen spielt eine wichtige Rolle, um das Risiko von Aspergillus-Infektionen zu reduzieren.

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Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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