Die Rolle von Luftfeuchtigkeit bei der Schimmelbildung und wie man sie kontrolliert

Die Luftfeuchtigkeit spielt eine entscheidende Rolle bei der Schimmelbildung in Innenräumen. Hohe Luftfeuchtigkeit bietet ideale Bedingungen für das Wachstum von Schimmelpilzen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihren Wohnräumen kontrollieren und somit Schimmelbefall vorbeugen können.

Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf Schimmelbildung:

  • Relative Luftfeuchtigkeit: Eine relative Luftfeuchtigkeit von über 60% begünstigt das Wachstum von Schimmelpilzen. In schlecht belüfteten Räumen wie Badezimmern und Küchen kann die Luftfeuchtigkeit schnell ansteigen.
  • Kondensation: Wenn warme, feuchte Luft auf kalte Oberflächen trifft, kondensiert die Feuchtigkeit und bietet Schimmel eine optimale Wachstumsgrundlage. Besonders betroffen sind schlecht isolierte Außenwände und Fenster.

Methoden zur Kontrolle der Luftfeuchtigkeit:

  • Lüften: Regelmäßiges Stoßlüften ist eine der effektivsten Methoden, um die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren. Öffnen Sie mehrmals täglich die Fenster für einige Minuten, um feuchte Luft nach draußen zu lassen und frische Luft hereinzulassen.
  • Luftentfeuchter: In besonders feuchten Räumen können Luftentfeuchter helfen, die Luftfeuchtigkeit zu senken. Diese Geräte ziehen die Feuchtigkeit aus der Luft und sammeln sie in einem Behälter.
  • Hygrometer: Ein Hygrometer misst die relative Luftfeuchtigkeit und gibt Ihnen einen Überblick über die Feuchtigkeit in Ihren Wohnräumen. Idealerweise sollte die Luftfeuchtigkeit zwischen 40% und 60% liegen.
  • Isolierung verbessern: Eine gute Wärmedämmung reduziert das Risiko von Kondensation an kalten Oberflächen. Achten Sie bei Bau- oder Renovierungsarbeiten auf eine fachgerechte Isolierung von Wänden und Fenstern.
  • Heizen: Halten Sie die Raumtemperatur konstant und vermeiden Sie starke Temperaturschwankungen. Auch wenig genutzte Räume sollten beheizt werden, um Kondensation zu vermeiden.

Praktische Tipps zur Schimmelvermeidung:

  • Küche und Bad: Nutzen Sie beim Kochen und Duschen immer die Dunstabzugshaube oder den Ventilator, um die Feuchtigkeit nach draußen zu leiten. Lassen Sie die Badezimmertür nach dem Duschen offen, um die Feuchtigkeit zu verteilen.
  • Wäsche trocknen: Trocknen Sie Ihre Wäsche möglichst im Freien oder nutzen Sie einen Wäschetrockner mit Abluftschlauch. Vermeiden Sie das Trocknen von Wäsche in Innenräumen, da dies die Luftfeuchtigkeit erheblich erhöht.
  • Pflanzen: Zimmerpflanzen tragen zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit bei. Achten Sie darauf, nicht zu viele Pflanzen in einem Raum zu haben, und sorgen Sie für ausreichende Belüftung.

Langfristige Maßnahmen:

  • Kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL): Eine KWL-Anlage sorgt für einen kontinuierlichen Luftaustausch und hält die Luftfeuchtigkeit auf einem optimalen Niveau. Solche Systeme sind besonders in Neubauten und gut gedämmten Häusern sinnvoll.
  • Bauliche Maßnahmen: Überlegen Sie, ob eine Sanierung oder Verbesserung der Bausubstanz notwendig ist, um Feuchtigkeitsprobleme langfristig zu lösen. Dies kann die Abdichtung von Fundamenten oder die Installation einer Drainage umfassen.

Durch die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit und die Umsetzung präventiver Maßnahmen können Sie das Risiko von Schimmelbildung in Ihren Wohnräumen erheblich reduzieren und ein gesundes Raumklima schaffen.

Verweis: Schimmelhilfe24, Gutachter Knepper

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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