Die Legende vom „Fluch des Pharao“ ist eine der bekanntesten Geschichten der Archäologie, die insbesondere nach der Entdeckung des Grabes von Tutanchamun im Jahr 1922 an Popularität gewann. Eine der weniger bekannten, aber wissenschaftlich interessanten Theorien besagt, dass Schimmelpilze eine Rolle bei den mysteriösen Todesfällen derjenigen gespielt haben könnten, die das Grab geöffnet haben. In diesem Artikel beleuchten wir die Mythen rund um den Fluch des Pharao und untersuchen die wissenschaftlichen Aspekte des Schimmels, der in den alten Gräbern gefunden wurde.
Die Legende des Fluches des Pharao
Die Legende besagt, dass diejenigen, die das Grab eines Pharaos stören, einem Fluch zum Opfer fallen und unheilvolle Ereignisse oder gar den Tod erleiden. Diese Legende erlangte weltweite Aufmerksamkeit, als nach der Öffnung des Grabes von Tutanchamun mehrere Personen aus Howard Carters Expedition auf unerklärliche Weise starben.
Berühmte Opfer der Legende
- Lord Carnarvon: Der Sponsor der Ausgrabung, starb wenige Monate nach der Öffnung des Grabes an einer Blutvergiftung, die durch einen infizierten Mückenstich verursacht wurde.
- George Jay Gould: Ein Besucher des Grabes, starb kurz nach seinem Besuch an einer Lungenentzündung.
- Aubrey Herbert: Halbbruder von Lord Carnarvon, starb ebenfalls an einer Blutvergiftung kurz nach der Öffnung des Grabes.
Schimmel in den Gräbern
Eine der wissenschaftlichen Theorien, die versucht, die Todesfälle zu erklären, bezieht sich auf Schimmelpilze, die in den alten ägyptischen Gräbern gefunden wurden. Diese Pilze könnten gefährliche Sporen freigesetzt haben, die beim Einatmen gesundheitliche Probleme verursachen.
Arten von Schimmel in den Gräbern
- Aspergillus niger und Aspergillus flavus: Diese Schimmelpilze können Mykotoxine produzieren, die beim Einatmen Lungenentzündungen und andere Atemwegserkrankungen verursachen können.
- Penicillium: Ein weiterer Schimmelpilz, der in Gräbern gefunden wurde und ähnliche gesundheitliche Risiken birgt.
Gesundheitsrisiken durch Schimmelsporen
Das Einatmen von Schimmelsporen kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen, insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder bestehenden Atemwegserkrankungen:
- Atemwegsbeschwerden: Husten, Atemnot, Keuchen und Halsschmerzen
- Allergische Reaktionen: Niesen, laufende oder verstopfte Nase, juckende Augen und Hautausschläge
- Infektionen: Schimmel kann schwerwiegende Infektionen bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem verursachen
- Mykotoxikose: Eine toxische Reaktion auf die von Schimmelpilzen produzierten Mykotoxine, die schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann
Wissenschaftliche Untersuchungen und Befunde
Wissenschaftler haben verschiedene Hypothesen untersucht, um die Todesfälle im Zusammenhang mit dem „Fluch des Pharao“ zu erklären. Einige der wichtigsten Befunde umfassen:
1. Mikrobiologische Untersuchungen
Forscher haben Proben aus alten Gräbern entnommen und analysiert. Dabei wurden verschiedene Schimmelpilze identifiziert, die potenziell gesundheitsschädlich sind.
2. Luftqualitätsanalysen
In modernen Nachbildungen von Gräbern haben Wissenschaftler die Luftqualität untersucht und festgestellt, dass die Schimmelsporenkonzentration in schlecht belüfteten Räumen hoch sein kann.
3. Statistische Analysen
Studien haben versucht, einen Zusammenhang zwischen der Exposition gegenüber alten Gräbern und den Gesundheitsproblemen der Ausgräber zu finden. Die Ergebnisse waren gemischt, und es gibt keinen eindeutigen Beweis für den „Fluch“.
Präventive Maßnahmen
Obwohl der „Fluch des Pharao“ weitgehend als Mythos betrachtet wird, nehmen Archäologen und Wissenschaftler die möglichen gesundheitlichen Risiken durch Schimmel in alten Gräbern ernst. Einige der präventiven Maßnahmen umfassen:
1. Schutzkleidung
Archäologen tragen Schutzkleidung, einschließlich Atemschutzmasken, um das Einatmen von Schimmelsporen zu verhindern.
2. Belüftung
Die Gräber werden während der Ausgrabungen gut belüftet, um die Konzentration von Schimmelsporen in der Luft zu reduzieren.
3. Mikrobiologische Überwachung
Regelmäßige mikrobiologische Tests werden durchgeführt, um das Vorhandensein gefährlicher Schimmelpilze zu überwachen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Fazit
Der „Fluch des Pharao“ ist eine faszinierende Legende, die durch die mysteriösen Todesfälle nach der Öffnung des Grabes von Tutanchamun an Popularität gewonnen hat. Während es keine eindeutigen Beweise für einen übernatürlichen Fluch gibt, könnten Schimmelpilze in den Gräbern eine Rolle bei den gesundheitlichen Problemen der Ausgräber gespielt haben. Durch den Einsatz moderner Schutzmaßnahmen und wissenschaftlicher Untersuchungen können die Risiken durch Schimmel minimiert und die Gesundheit der Archäologen geschützt werden.
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Quellen:
- Umweltbundesamt (UBA) Leitfaden zur Schimmelpilzsanierung 2017
- Schimmelpilzsanierung_Handlungsempfehlung.pdf
- Schimmelpilze-in-Innenraeumen-LGA-2001.pdf
- Netzwerkschimmel-Richtlinie 2022
- WTA Merkblatt E-4-12.pdf
- Schimmelpilze_in_innenraeumen.pdf
- Umweltbundesamt (UBA) Kohlendioxid_2008.pdf
