Der CO₂-Wert in der Raumluft: Warum frische Luft in bewohnten Wohnungen so wichtig ist

Die Qualität der Raumluft in Wohnungen hat direkten Einfluss auf unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und die Konzentrationsfähigkeit. Besonders der CO₂-Wert (Kohlendioxid) in der Luft spielt dabei eine zentrale Rolle. Ein zu hoher CO₂-Gehalt in bewohnten Wohnungen kann nicht nur Unbehagen verursachen, sondern langfristig auch gesundheitliche Probleme mit sich bringen. In diesem Blogartikel erfährst du, wie CO₂ in der Raumluft entsteht, welche Auswirkungen ein erhöhter CO₂-Wert haben kann und wie du sicherstellen kannst, dass die Luft in deiner Wohnung stets frisch und gesund bleibt.

1. Was ist CO₂ und wie entsteht es in Wohnräumen?

CO₂, oder Kohlendioxid, ist ein farb- und geruchloses Gas, das bei der Atmung von Menschen und Tieren sowie bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen entsteht. In Wohnräumen ist der Hauptverursacher von CO₂ die Atmung der Bewohner. Pro Person und Stunde werden etwa 15 bis 25 Liter CO₂ in die Raumluft abgegeben. Je mehr Menschen sich in einem Raum aufhalten, desto schneller steigt die CO₂-Konzentration an.

Auch andere Quellen können den CO₂-Gehalt in der Wohnung erhöhen, dazu gehören:

  • Heizgeräte und Gasherde: Verbrennungsvorgänge in offenen Feuerstellen oder unzureichend belüfteten Gasherden können zusätzliches CO₂ freisetzen.
  • Schlecht belüftete Räume: In modernen, gut isolierten Wohnungen kann der natürliche Luftaustausch oft eingeschränkt sein, was dazu führt, dass CO₂ sich schneller in der Raumluft anreichert.

2. Wie wird der CO₂-Wert in der Raumluft gemessen?

Der CO₂-Gehalt in der Raumluft wird in ppm (parts per million) gemessen. Ein Wert von 1000 ppm bedeutet, dass auf eine Million Luftmoleküle 1000 CO₂-Moleküle kommen. In der Außenluft liegt der CO₂-Gehalt in der Regel bei etwa 400 ppm, was als unbedenklich gilt. In Innenräumen kann dieser Wert jedoch schnell ansteigen, wenn nicht ausreichend gelüftet wird.

Typische CO₂-Werte in Wohnräumen:

  • 400-600 ppm: Frische, gesunde Luft – kein Handlungsbedarf.
  • 600-1000 ppm: Akzeptabler Bereich – regelmäßiges Lüften wird empfohlen.
  • 1000-2000 ppm: Erhöhter CO₂-Wert – Lüften dringend notwendig, da Müdigkeit, Konzentrationsprobleme und Unwohlsein auftreten können.
  • Über 2000 ppm: Kritischer Bereich – die Luftqualität ist schlecht und längerer Aufenthalt kann gesundheitsschädlich sein.

3. Auswirkungen eines hohen CO₂-Wertes auf die Gesundheit

Ein zu hoher CO₂-Wert in der Raumluft kann sich negativ auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bewohner auswirken. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

a) Konzentrationsschwäche und Müdigkeit

Bei einem CO₂-Gehalt von über 1000 ppm kann es zu Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten kommen. Dies liegt daran, dass der Sauerstoffgehalt der Luft relativ gesehen abnimmt, was die Sauerstoffversorgung des Gehirns beeinträchtigt.

b) Kopfschmerzen und Schwindel

Bei einem CO₂-Wert von über 1500 ppm berichten viele Menschen von Kopfschmerzen, Schwindel oder Benommenheit. Diese Symptome sind auf die schlechtere Luftqualität zurückzuführen, die das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen kann.

c) Schlafprobleme

Besonders in Schlafzimmern kann ein hoher CO₂-Wert dazu führen, dass die Schlafqualität leidet. Da wir im Schlaf keine Fenster öffnen und die Türen meist geschlossen sind, kann die CO₂-Konzentration in der Luft schnell ansteigen. Das Ergebnis sind unruhiger Schlaf und morgendliches Unwohlsein.

d) Langfristige Auswirkungen

Langfristig kann eine dauerhaft schlechte Luftqualität das Immunsystem schwächen und das Risiko für Atemwegserkrankungen erhöhen. Außerdem werden bestehende Allergien und Asthma durch eine hohe CO₂-Konzentration in der Luft begünstigt.

4. CO₂-Wert reduzieren: Tipps für frische Luft in der Wohnung

Um die CO₂-Konzentration in deiner Wohnung niedrig zu halten, ist regelmäßiges Lüften unerlässlich. Hier sind einige bewährte Tipps, um sicherzustellen, dass die Raumluft stets frisch und gesund bleibt:

a) Regelmäßiges Stoßlüften

Die einfachste und effektivste Methode, um den CO₂-Gehalt in Innenräumen zu senken, ist das regelmäßige Stoßlüften. Öffne mehrmals täglich alle Fenster für 5 bis 10 Minuten weit, um einen vollständigen Luftaustausch zu gewährleisten. Besonders in stark genutzten Räumen wie dem Wohnzimmer, der Küche oder dem Schlafzimmer sollte häufiger gelüftet werden.

b) Querlüftung

Um die Luft schnell auszutauschen, ist Querlüften besonders effektiv. Öffne Fenster auf gegenüberliegenden Seiten der Wohnung, um einen Durchzug zu erzeugen. Dadurch wird die verbrauchte Luft schneller abgeführt und frische Luft strömt ins Innere.

c) Mechanische Lüftungssysteme

In modernen, gut gedämmten Gebäuden kann es schwierig sein, durch manuelles Lüften die CO₂-Konzentration dauerhaft niedrig zu halten. Hier kann eine kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) helfen. Diese Systeme sorgen automatisch für einen konstanten Luftaustausch, ohne dass Fenster geöffnet werden müssen. Gleichzeitig wird die Wärme der Abluft genutzt, um die Frischluft vorzuwärmen, was die Energieeffizienz verbessert.

d) Pflanzen als natürliche Luftreiniger

Bestimmte Zimmerpflanzen können ebenfalls dazu beitragen, die Luftqualität zu verbessern, indem sie Kohlendioxid absorbieren und Sauerstoff abgeben. Zu den besten Pflanzen für die Luftreinigung gehören unter anderem der Bogenhanf, die Grünlilie und der Efeu.

e) Vermeidung von CO₂-Quellen

Reduziere zusätzliche CO₂-Quellen, indem du Gasherde oder offene Feuerstellen gut belüftest. Auch das Trocknen von Wäsche in Innenräumen sollte vermieden werden, da dies nicht nur die CO₂-Konzentration, sondern auch die Luftfeuchtigkeit erhöht.

5. Messung der CO₂-Konzentration in der Wohnung

Um sicherzustellen, dass die Luftqualität in deiner Wohnung gut ist, kannst du den CO₂-Gehalt mit einem CO₂-Messgerät überwachen. Diese Geräte sind einfach zu bedienen und zeigen die aktuelle CO₂-Konzentration in der Luft an. Viele Modelle verfügen auch über einen Alarm, der dich darauf hinweist, wenn der CO₂-Wert einen kritischen Bereich erreicht.

Ein CO₂-Messgerät ist besonders in folgenden Situationen hilfreich:

  • In Räumen, die stark genutzt werden (z. B. Wohnzimmer, Schlafzimmer, Büros).
  • In Wohnungen mit vielen Bewohnern.
  • In modern gedämmten, luftdichten Häusern, die nur wenig natürlichen Luftaustausch zulassen.

6. Fazit: Der CO₂-Wert als Indikator für gesunde Raumluft

Der CO₂-Wert in der Raumluft ist ein wichtiger Indikator für die Luftqualität in deiner Wohnung. Eine zu hohe CO₂-Konzentration kann zu gesundheitlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsschwächen führen. Regelmäßiges Lüften, der Einsatz von Lüftungssystemen und die Kontrolle der CO₂-Werte mit Messgeräten sind einfache und effektive Maßnahmen, um die Luftqualität auf einem gesunden Niveau zu halten.

Sorge dafür, dass du in deinem Zuhause stets frische Luft hast – für dein Wohlbefinden, deine Gesundheit und deinen Wohnkomfort.

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Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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