Auswirkungen von Schimmel auf die Gesundheit

Welche gesundheitlichen Probleme kann Schimmel verursachen?

Schimmelpilze in Innenräumen können eine Vielzahl gesundheitlicher Probleme verursachen, die von milden allergischen Reaktionen bis hin zu schweren chronischen Erkrankungen reichen. Die gesundheitlichen Auswirkungen hängen von mehreren Faktoren ab, darunter die Art des Schimmelpilzes, die Konzentration der Schimmelsporen in der Luft und die individuelle Empfindlichkeit der betroffenen Person.

Gesundheitliche Probleme durch Schimmel

  1. Atemwegsprobleme: Schimmelsporen und -fragmente können in die Atemwege gelangen und dort Entzündungen und Irritationen verursachen. Dies kann zu Symptomen wie Husten, Niesen, Halskratzen und Atemnot führen.
  2. Allergien: Viele Menschen reagieren allergisch auf Schimmelsporen. Typische Allergiesymptome sind Niesen, laufende oder verstopfte Nase, juckende Augen und Hautausschläge. Bei Personen mit bestehenden Allergien können die Symptome durch Schimmel deutlich verschlimmert werden.
  3. Asthma: Schimmel kann Asthmaanfälle auslösen oder bestehendes Asthma verschlimmern. Studien haben gezeigt, dass Schimmelsporen ein bedeutender Auslöser für Asthmaanfälle sind, insbesondere bei Kindern. Eine langanhaltende Exposition gegenüber Schimmel kann zudem die Entwicklung von Asthma bei zuvor gesunden Personen begünstigen.
  4. Chronische Erkrankungen: Langfristige Schimmelexposition kann zu chronischen Erkrankungen der Atemwege wie chronische Bronchitis oder chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) führen. Diese Krankheiten sind durch anhaltende Atemwegsentzündungen und eine eingeschränkte Lungenfunktion gekennzeichnet.
  5. Toxische Reaktionen: Einige Schimmelarten produzieren Mykotoxine, die toxisch wirken und ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen können. Zu den möglichen Symptomen einer Mykotoxinvergiftung gehören Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Schwindel, Müdigkeit und in schweren Fällen Schädigungen von Organen wie Leber und Nieren.

Sorgen und Fragen von Betroffenen

Viele Menschen, die von Schimmelbefall betroffen sind, haben berechtigte Sorgen hinsichtlich der gesundheitlichen Risiken. Eine häufige Frage ist:

„Kann Schimmel wirklich Asthma auslösen oder verschlimmern?“

Ja, Schimmel kann tatsächlich Asthma auslösen oder bestehende Asthma-Symptome verschlimmern. Dies liegt daran, dass Schimmelsporen und ihre Bestandteile, wenn sie eingeatmet werden, allergische und entzündliche Reaktionen in den Atemwegen auslösen können. Besonders empfindlich sind dabei Kinder, ältere Menschen und Personen mit einem geschwächten Immunsystem.

Eine Studie des Umweltbundesamtes (UBA) hat gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit, an Asthma zu erkranken, bei Kindern, die in schimmelbefallenen Wohnungen leben, signifikant höher ist. Die Exposition gegenüber Schimmel kann die Atemwege dauerhaft schädigen und das Immunsystem überreagieren lassen, was zu einer chronischen Erkrankung führt​​​​.

Beispiel eines Betroffenen

Ein typischer Fall könnte wie folgt aussehen:

Herr Müller, ein 40-jähriger Familienvater, bemerkt, dass sein Sohn Lukas häufig unter Atemwegsproblemen leidet, insbesondere nachts und am frühen Morgen. Der Arzt diagnostiziert Asthma, was die Familie sehr besorgt. Nach einer gründlichen Untersuchung der Wohnung stellt sich heraus, dass hinter dem Schlafzimmerschrank Schimmel gewachsen ist, verursacht durch eine undichte Wasserleitung. Nach der Beseitigung des Schimmels und der Reparatur der Leckage verbessert sich der Zustand von Lukas deutlich, und die Asthmaanfälle werden seltener und weniger intensiv.

Maßnahmen zur Vermeidung gesundheitlicher Risiken

Um gesundheitliche Probleme durch Schimmel zu vermeiden, sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  1. Schnelles Handeln bei Schimmelbefall: Sobald Schimmel entdeckt wird, sollte dieser schnell und gründlich entfernt werden. Bei großflächigem Befall oder Unsicherheit über die richtige Vorgehensweise sollte eine Fachfirma hinzugezogen werden.
  2. Feuchtigkeitsquellen beseitigen: Die Ursachen der Feuchtigkeit müssen identifiziert und behoben werden, um zukünftigen Schimmelbefall zu verhindern. Dies kann undichte Stellen, unzureichende Belüftung oder bauliche Mängel umfassen.
  3. Regelmäßige Belüftung: Eine gute Belüftung der Räume reduziert die Luftfeuchtigkeit und damit das Risiko von Schimmelbildung. Besonders wichtig ist dies in feuchten Räumen wie Küche, Bad und Keller.
  4. Kontrolle der Luftfeuchtigkeit: Die relative Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40 und 60 % gehalten werden. Hygrometer können dabei helfen, die Luftfeuchtigkeit zu überwachen.
  5. Vermeidung von Kältebrücken: Eine gute Isolierung der Gebäudehülle verhindert das Entstehen von Kältebrücken, an denen Kondenswasser und somit Schimmel entstehen kann.

Fazit

Schimmel in Innenräumen stellt ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar, insbesondere für empfindliche Personen wie Kinder, ältere Menschen und Menschen mit bestehenden Atemwegserkrankungen. Eine rechtzeitige und gründliche Schimmelbeseitigung sowie präventive Maßnahmen zur Reduzierung von Feuchtigkeit sind entscheidend, um die Gesundheit der Bewohner zu schützen.

Falls Sie von Schimmelbefall betroffen sind oder Fragen zur Prävention und Sanierung haben, nehmen Sie Kontakt mit uns auf:

Sachverständigenbüro Charles Knepper
Kirchweg 4
06295 Lutherstadt Eisleben
Funk: 0177 – 4007130
E-Mail: gutachter-knepper@online.de

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Schimmelhilfe24
Holzschutz Gutachten24
Gutachter Knepper
Bauschaden24

Quellen:

  1. RKI Schimmelpilze
  2. Schimmelpilzsanierung Handlungsempfehlung
  3. Netzwerkschimmel Richtlinie 2022
  4. WTA Merkblatt E-4-12
  5. UBA Schimmel 2017
  6. Schimmelpilze in Innenräumen LGA 2001
  7. UBA Kohlendioxid 2008
  8. Schimmelpilze in Innenräumen

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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