Der österreichische Schimmelleitfaden zur Vorbeugung, Erfassung und Sanierung von Schimmelbefall

Der Schimmelleitfaden der österreichischen Bundesministerien für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT), in Zusammenarbeit mit der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) und dem Bundesverband für Schimmelsanierung und technische Bauteiltrocknung, ist ein umfassendes Werk, das auf 232 Seiten detaillierte Anleitungen und Empfehlungen zum Umgang mit Schimmelbefall in Gebäuden liefert. Dieser Leitfaden wurde speziell für Österreich angepasst, basiert jedoch in wesentlichen Teilen auf dem deutschen Schimmelleitfaden des Umweltbundesamtes (UBA) von 2017.

Schimmel als Gesundheits- und Baubedrohung

Schimmel ist nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern stellt eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar. Besonders Menschen mit Atemwegserkrankungen, Allergien oder einem geschwächten Immunsystem sind durch Schimmelsporen gefährdet. Der Leitfaden geht detailliert auf die gesundheitlichen Risiken ein, die von Schimmelpilzen ausgehen. Er betont die Bedeutung von Prävention, um diese Risiken zu minimieren, und beschreibt konkrete Maßnahmen zur Sanierung bei Befall.

Ursachen und Risikofaktoren für Schimmelbefall

Der Leitfaden erklärt, dass Feuchtigkeit die Hauptursache für Schimmel in Gebäuden ist. Diese Feuchtigkeit kann durch bauliche Mängel, unsachgemäße Lüftung oder Wasserschäden verursacht werden. Besonders problematisch sind Wärmebrücken, unzureichende Dämmung und falsche Lüftungsgewohnheiten. Der Leitfaden betont, dass eine Kombination aus hoher Luftfeuchtigkeit und niedriger Temperatur ideale Bedingungen für das Schimmelwachstum schafft.

Vorbeugung und Sanierung

Der Schimmelleitfaden bietet umfassende Anleitungen zur Vorbeugung von Schimmelbefall, die sowohl bauliche Maßnahmen als auch Verhaltensänderungen betreffen. Dazu gehören:

  1. Regelmäßiges und richtiges Lüften: Vor allem im Winter sollte durch Stoßlüftung Feuchtigkeit nach draußen abgeführt werden.
  2. Ausreichende Beheizung: Eine gleichmäßige Beheizung der Räume verhindert Kondensation an kalten Wänden.
  3. Beseitigung von Feuchtigkeitsschäden: Wasserschäden sollten umgehend behoben werden, um Schimmelbefall vorzubeugen.

Schimmelsanierung

Im Schadensfall beschreibt der Leitfaden, welche Maßnahmen zur professionellen Sanierung ergriffen werden sollten. Kleinere Schimmelschäden können von Bewohnern selbst behoben werden, während bei großflächigem oder verstecktem Befall spezialisierte Firmen zum Einsatz kommen sollten. Dabei spielt der Arbeitnehmerschutz eine wichtige Rolle, insbesondere bei der Entfernung befallener Materialien und der Verwendung von Bioziden. Der Leitfaden betont, dass der Einsatz von Bioziden nur in wenigen Ausnahmefällen sinnvoll ist.

Bedeutung für Österreich

Der Schimmelleitfaden für Österreich stellt sicher, dass die Sanierungs- und Vorbeugungsmaßnahmen den aktuellen wissenschaftlichen Standards entsprechen und gleichzeitig die spezifischen baulichen und klimatischen Gegebenheiten des Landes berücksichtigen. Dies macht ihn zu einem unverzichtbaren Werkzeug für Fachleute, Vermieter, Bauträger und Wohnungseigentümer, die Schimmelprobleme erkennen und fachgerecht beheben möchten.

Fazit

Der österreichische Schimmelleitfaden bietet einen umfassenden, aktuellen Überblick über alle Aspekte der Schimmelprävention und -sanierung. Durch die klare Struktur und die praxisorientierten Handlungsempfehlungen unterstützt er alle Beteiligten dabei, Schimmelprobleme frühzeitig zu erkennen und effektiv zu bekämpfen. Er ist ein unverzichtbares Werk für die Schimmelsanierung und den Erhalt gesunder Wohn- und Arbeitsräume in Österreich.


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Quelle: Schimmelleitfaden 2020, BMNT, Österreich​.

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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