Andere Länder, andere Schimmelpilze: Wie Klima und Feuchtigkeit das Schimmelwachstum beeinflussen

Schimmelpilze sind überall auf der Welt zu finden, doch je nach Klima, Feuchtigkeit und Temperaturbedingungen entwickeln sich in verschiedenen Ländern und Regionen unterschiedliche Schimmelarten. Während in Deutschland feucht-kühle Umgebungen häufig das Wachstum von bestimmten Schimmelpilzen wie Aspergillus oder Penicillium begünstigen, sieht die Situation in wärmeren, tropischen und subtropischen Klimazonen ganz anders aus. Hier kommen ganz andere Pilzgattungen zum Tragen, die an die spezifischen klimatischen Bedingungen angepasst sind.

In diesem Blogartikel beleuchten wir, wie unterschiedliche Klimazonen das Vorkommen und die Verbreitung von Schimmelpilzen beeinflussen. Wir geben Ihnen Einblicke in die Schimmelpilzarten, die in warmen Ländern wie Brasilien, Südostasien oder afrikanischen Regionen vorkommen, und erklären, welche Faktoren für das Wachstum dieser Pilze eine Rolle spielen.

Der Einfluss von Klimazonen auf Schimmelpilze

Schimmelpilze benötigen grundsätzlich drei Hauptfaktoren, um zu wachsen: Feuchtigkeit, Wärme und organisches Material. Je nach geografischer Lage und klimatischen Bedingungen variieren diese Faktoren erheblich, was zu regionalen Unterschieden im Schimmelpilzvorkommen führt.

  1. Tropische und subtropische Klimazonen: In diesen Regionen sind die Temperaturen das ganze Jahr über hoch, und die Luftfeuchtigkeit ist ebenfalls sehr hoch, oft über 80 %. Diese Bedingungen fördern das Wachstum von Schimmelpilzen, die mit extremen Feuchtigkeitsbedingungen gut zurechtkommen.
  2. Gemäßigte Klimazonen: In Deutschland und anderen mitteleuropäischen Ländern herrschen gemäßigte Klimazonen mit kühleren Wintern und feuchten Sommern vor. Hier treten häufig Schimmelpilze auf, die an saisonal schwankende Feuchtigkeits- und Temperaturverhältnisse angepasst sind.
  3. Trockene und Wüstenklimata: In Regionen mit sehr geringer Luftfeuchtigkeit wie Wüstengebieten ist das Schimmelwachstum stark eingeschränkt. Trotzdem gibt es auch hier bestimmte Schimmelpilzarten, die in temporär feuchten Bereichen wie Oasen vorkommen.

Schimmelpilze in warmen und feuchten Regionen

In tropischen und subtropischen Regionen sind die klimatischen Bedingungen ideal für eine Vielzahl von Schimmelpilzarten. Hohe Temperaturen und eine konstante Luftfeuchtigkeit bieten den perfekten Nährboden für Schimmelpilze, die unter diesen Bedingungen besonders aggressiv und schnell wachsen können. Diese Pilze sind nicht nur in der Natur zu finden, sondern dringen auch häufig in Wohnräume ein, wenn dort die Belüftung und Feuchtigkeitskontrolle unzureichend ist.

Bekannte Schimmelpilzarten in tropischen Regionen

  1. Aspergillus flavus:
    • Verbreitung: Weltweit, aber besonders in tropischen und subtropischen Regionen verbreitet.
    • Eigenschaften: Aspergillus flavus ist ein Schimmelpilz, der Mykotoxine produziert, insbesondere das Aflatoxin, eines der giftigsten und krebserregendsten Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen. Aflatoxine sind in feucht-warmen Klimazonen ein ernsthaftes Problem, da sie in Lebensmitteln wie Mais, Nüssen und Getreide vorkommen können.
    • Risiken: Dieser Pilz kann in schlecht belüfteten Wohnräumen vorkommen und eine Gesundheitsgefahr darstellen. Besonders in warmen Ländern wie Indien, Brasilien oder afrikanischen Ländern ist er aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit verbreitet und kann sowohl Lebensmittel als auch Gebäude befallen【14†source】【16†source】.
  2. Cladosporium herbarum:
    • Verbreitung: In tropischen, aber auch gemäßigten Zonen zu finden, besonders häufig jedoch in feucht-warmen Klimazonen.
    • Eigenschaften: Dieser Schimmelpilz wächst besonders gut auf Pflanzenmaterial, kann aber auch in Innenräumen auftreten, wenn diese schlecht belüftet sind oder hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. In tropischen Ländern findet man ihn häufig in schlecht belüfteten Häusern, besonders in Bade- oder Kellerräumen.
    • Risiken: Cladosporium herbarum ist bekannt dafür, allergische Reaktionen auszulösen, und kann zu Asthma, Rhinitis und Hautirritationen führen【13†source】.
  3. Stachybotrys chartarum (Schwarzer Schimmel):
    • Verbreitung: In warmen, feuchten Klimazonen häufig anzutreffen, vor allem in Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit.
    • Eigenschaften: Stachybotrys chartarum produziert schwarze oder dunkelgrüne Flecken und gedeiht besonders gut auf Materialien wie Gips, Tapeten oder Holz, die durch Feuchtigkeit beschädigt wurden. Diese Art von Schimmel ist für die Produktion von Mykotoxinen bekannt, die starke gesundheitliche Auswirkungen haben können.
    • Risiken: Der „Schwarze Schimmel“ ist vor allem in tropischen Regionen mit hoher Feuchtigkeit ein Problem und kann Atemwegserkrankungen, Hautreizungen und andere gesundheitliche Beschwerden verursachen. Gebäude in Ländern mit tropischem Klima wie Brasilien oder den Philippinen sind besonders gefährdet【15†source】【17†source】.
  4. Fusarium:
    • Verbreitung: Diese Schimmelpilzgattung kommt weltweit vor, ist jedoch in warmen, feuchten Gebieten besonders aktiv.
    • Eigenschaften: Fusarium wächst oft auf Pflanzen und kann auch landwirtschaftliche Produkte wie Getreide und Mais befallen. In tropischen Regionen ist dieser Schimmel eine ernsthafte Bedrohung für die Nahrungsmittelsicherheit, da er die Ernten von Grundnahrungsmitteln wie Mais und Reis angreift.
    • Risiken: Neben den Schäden an Pflanzen kann Fusarium auch gesundheitliche Probleme verursachen. Die Mykotoxine, die dieser Schimmel produziert, sind hochgiftig und können das Nervensystem und die Atemwege schädigen【13†source】【18†source】.

Schimmelpilze in gemäßigten Klimazonen wie Deutschland

In gemäßigten Klimazonen wie in Deutschland gibt es andere Schimmelpilzarten, die an die wechselnden Jahreszeiten und die damit verbundenen Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen angepasst sind.

  1. Penicillium:
    • Verbreitung: In feuchten Innenräumen und auf Lebensmitteln weltweit verbreitet.
    • Eigenschaften: Penicillium ist eine Schimmelpilzgattung, die sich schnell auf organischen Materialien wie Papier, Holz oder Textilien ausbreitet. In feuchten deutschen Kellern oder schlecht belüfteten Räumen tritt er häufig auf und ist in der Lage, allergische Reaktionen auszulösen.
    • Risiken: Penicillium ist nicht nur ein Schädling in Gebäuden, sondern kann auch Lebensmittel wie Brot oder Obst befallen und verderben. Einige Arten produzieren Mykotoxine, die gesundheitsschädlich sind【16†source】.
  2. Alternaria:
    • Verbreitung: Diese Schimmelpilzart tritt vor allem im Freien auf, kann aber auch in Innenräumen vorkommen, wenn dort feuchte Bedingungen herrschen.
    • Eigenschaften: Alternaria wächst besonders gut auf Pflanzen, aber auch auf Wänden und Textilien in feuchten Bereichen. In Deutschland tritt er häufig in Badezimmern oder auf Fensterrahmen auf, wenn diese nicht ausreichend belüftet sind.
    • Risiken: Alternaria ist ein häufiger Auslöser von Allergien und Atemwegserkrankungen. Personen mit Asthma oder chronischen Atemwegserkrankungen sind besonders gefährdet【14†source】.

Welche Rolle spielen Feuchtigkeit und Temperatur für das Schimmelwachstum?

Schimmelpilze benötigen bestimmte Bedingungen, um zu wachsen. Feuchtigkeit ist dabei der wichtigste Faktor. In warmen Klimazonen herrschen häufig konstante Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit, was den idealen Nährboden für Schimmelpilze bietet. In gemäßigten Zonen wie Deutschland schwanken die Temperaturen stärker, aber auch hier können hohe Feuchtigkeit in den Sommermonaten oder schlecht belüftete Räume Schimmelbildung begünstigen.

Feuchtigkeit als Schlüssel zum Schimmelwachstum:

  • Hohe Luftfeuchtigkeit: In tropischen Regionen beträgt die Luftfeuchtigkeit oft über 80 %, was das Schimmelwachstum stark fördert. Auch in Deutschland können hohe Luftfeuchtigkeitswerte, z. B. in schlecht belüfteten Kellern oder nach Wasserschäden, zu Schimmel führen.
  • Wasserschäden und Kondensation: In beiden Klimazonen spielt stehendes Wasser eine große Rolle. Wasserschäden oder Kondenswasser an kalten Oberflächen bieten ideale Bedingungen für das Wachstum von Schimmelpilzen.

Temperatur:

  • Tropische Regionen: Hier sorgt die konstante Wärme für ein schnelles und aggressives Wachstum von Schimmelpilzen.
  • Gemäßigte Regionen: Während Schimmelpilze in den Sommermonaten schneller wachsen, können sie auch in der kalten Jahreszeit überleben, wenn die Bedingungen feucht genug sind.

Fazit: Schimmel ist weltweit ein Problem, doch die Art variiert mit dem Klima

Schimmelpilze sind ein globales Phänomen, aber sie passen sich den jeweiligen klimatischen Bedingungen an. Während in warmen, tropischen Regionen Schimmelpilze wie Aspergillus flavus, Stachybotrys oder Cladosporium dominieren, sind in gemäßigten Zonen wie Deutschland andere Arten wie Penicillium oder Alternaria weit verbreitet. In beiden Fällen ist es entscheidend, die Feuchtigkeit in den Wohnräumen unter Kontrolle zu halten, um Schimmelbildung vorzubeugen und gesundheitliche Risiken zu minimieren.


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Quellen:

  • Umweltbundesamt, Leitfaden zur Schimmelprävention in Innenräumen【13†source】【14†source】【16†source】【18†source】

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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