Schimmelpilze und neurologische Auffälligkeiten beim Menschen – Ursachen und Beispiele

Schimmelpilze sind in unserer Umwelt allgegenwärtig, und ihre Sporen können fast überall gefunden werden. Obwohl sie in geringen Mengen oft harmlos sind, können hohe Konzentrationen in Innenräumen ernsthafte gesundheitliche Auswirkungen haben. Besonders besorgniserregend ist, dass einige Schimmelarten neurologische Auffälligkeiten beim Menschen hervorrufen können. Diese neurologischen Symptome reichen von leichten Beeinträchtigungen der Konzentration bis hin zu schweren Störungen des Nervensystems.

In diesem Blogartikel werfen wir einen genauen Blick auf den Zusammenhang zwischen Schimmelpilzbelastungen und neurologischen Auffälligkeiten beim Menschen. Wir werden konkrete Beispiele für Schimmelpilze und die jeweiligen Symptome aufzeigen, die durch bestimmte Pilze verursacht werden.

Wie beeinflussen Schimmelpilze das Nervensystem?

Die gesundheitlichen Auswirkungen von Schimmelpilzen sind oft komplex und variieren je nach Art des Schimmelpilzes, der Konzentration und der individuellen Empfindlichkeit der betroffenen Person. Viele Schimmelarten setzen flüchtige organische Verbindungen (MVOCs) und Mykotoxine frei, die bei Menschen gesundheitliche Probleme verursachen können. Diese Stoffe wirken nicht nur auf die Atemwege, sondern auch auf das zentrale Nervensystem.

Mykotoxine sind giftige Verbindungen, die von bestimmten Schimmelpilzen produziert werden. Sie können über die Atemwege, den Magen-Darm-Trakt oder die Haut aufgenommen werden und gelangen schließlich in den Blutkreislauf, wo sie das Nervensystem beeinflussen können. Schimmelpilze wie Stachybotrys chartarum oder Aspergillus fumigatus sind bekannt für die Produktion von Mykotoxinen, die neurotoxische Effekte haben.

Neurologische Auffälligkeiten durch Schimmelpilze

Die Symptome einer Schimmelpilzbelastung können vielfältig sein und reichen von unspezifischen Beschwerden bis hin zu schwerwiegenden neurologischen Störungen. Hier sind einige Beispiele für neurologische Symptome, die durch den Kontakt mit bestimmten Schimmelpilzen ausgelöst werden können:

  • Konzentrationsstörungen und Verwirrung: Betroffene berichten häufig von Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren oder klar zu denken. Diese Symptome treten oft schleichend auf und können bei längerer Exposition zu ernsthaften kognitiven Problemen führen.
  • Kopfschmerzen und Migräne: Häufig sind anhaltende Kopfschmerzen ein Zeichen dafür, dass die Luftqualität durch Schimmelpilze beeinträchtigt ist. Migräneartige Schmerzen können ebenfalls durch den Kontakt mit bestimmten Mykotoxinen ausgelöst werden.
  • Schwindel und Gleichgewichtsstörungen: Einige Menschen berichten über Schwindelanfälle und ein Gefühl der Desorientierung, das auf die toxischen Effekte von Mykotoxinen zurückgeführt wird.
  • Kribbeln und Taubheitsgefühle: Neurologische Auffälligkeiten können sich auch in Form von Missempfindungen wie Kribbeln, Taubheit oder Brennen auf der Haut äußern.

Beispiele für Schimmelpilze und ihre neurologischen Auswirkungen

  1. Stachybotrys chartarum (Schwarzer Schimmel)
    • Symptome: Stachybotrys chartarum ist als „schwarzer Schimmel“ bekannt und gilt als eine der gefährlichsten Schimmelarten. Dieser Pilz produziert hochtoxische Mykotoxine, die neurotoxische Wirkungen haben können. Symptome bei einer Exposition umfassen oft Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit und kognitive Beeinträchtigungen wie Konzentrationsstörungen oder Gedächtnisprobleme. In schweren Fällen wurden sogar motorische Störungen und Krampfanfälle berichtet【13†source】【16†source】.
    • Mechanismus: Die Mykotoxine dieses Schimmels können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und das zentrale Nervensystem direkt beeinflussen, was zu den beschriebenen neurologischen Auffälligkeiten führt.
  2. Aspergillus fumigatus
    • Symptome: Aspergillus fumigatus ist weit verbreitet und produziert Mykotoxine, die das Nervensystem beeinträchtigen können. Menschen, die diesem Schimmel über einen längeren Zeitraum ausgesetzt sind, berichten häufig von Symptomen wie Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisverlust und Kopfschmerzen. Besonders gefährdet sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, die durch die Exposition auch schwerere neurologische Probleme entwickeln können【13†source】【19†source】.
    • Mechanismus: Dieser Schimmel setzt vor allem Aflatoxine frei, die stark neurotoxisch wirken können. Aflatoxine sind bekannt dafür, Nervenzellen zu schädigen und entzündliche Prozesse im Gehirn auszulösen.
  3. Penicillium
    • Symptome: Penicillium ist ebenfalls ein weit verbreiteter Schimmelpilz, der neurotoxische Effekte haben kann. Typische Symptome einer Belastung sind anhaltende Müdigkeit, Kopfschmerzen und kognitive Beeinträchtigungen wie Verwirrtheit und Vergesslichkeit. In einigen Fällen wurden auch Gleichgewichtsstörungen und Schwindel berichtet【16†source】【17†source】.
    • Mechanismus: Penicillium produziert verschiedene Mykotoxine, darunter Ochratoxin, das für seine schädliche Wirkung auf das Nervensystem bekannt ist. Es kann über die Atemwege in den Körper gelangen und das zentrale Nervensystem beeinträchtigen.
  4. Cladosporium
    • Symptome: Cladosporium ist einer der am häufigsten vorkommenden Schimmelpilze in Innenräumen. Obwohl es als weniger toxisch gilt, können Menschen, die diesem Pilz über längere Zeiträume ausgesetzt sind, Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen entwickeln. Bei empfindlichen Personen können auch neurologische Auffälligkeiten wie Taubheitsgefühle und Schwindel auftreten【14†source】.
    • Mechanismus: Cladosporium produziert zwar weniger Mykotoxine als andere Schimmelarten, doch die langfristige Einwirkung auf das Nervensystem kann in empfindlichen Personen dennoch erhebliche Beschwerden hervorrufen.
  5. Fusarium
    • Symptome: Fusarium produziert eine Reihe von Mykotoxinen, die neurotoxische Wirkungen haben. Menschen, die diesem Schimmel ausgesetzt sind, berichten oft von neurologischen Symptomen wie Kopfschmerzen, kognitiven Beeinträchtigungen und Schwindel. In extremen Fällen können auch Koordinationsstörungen und Krampfanfälle auftreten【16†source】【19†source】.
    • Mechanismus: Die von Fusarium produzierten Toxine wie Trichothecene sind besonders stark und können Nervenzellen direkt schädigen. Diese Mykotoxine hemmen die Proteinsynthese und führen zu Zellschäden im Nervensystem.

Wer ist besonders gefährdet?

Nicht jeder Mensch reagiert gleich auf Schimmelpilzbelastungen. Bestimmte Personengruppen sind jedoch anfälliger für die neurologischen Auswirkungen von Schimmel. Dazu gehören:

  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem: Personen, deren Immunsystem durch Krankheit oder Medikamente geschwächt ist, reagieren oft empfindlicher auf Mykotoxine.
  • Kinder und ältere Menschen: Aufgrund ihrer noch nicht vollständig entwickelten bzw. altersbedingt geschwächten Abwehrmechanismen sind Kinder und ältere Menschen besonders gefährdet, neurologische Auffälligkeiten durch Schimmelpilze zu entwickeln.
  • Menschen mit Vorerkrankungen: Menschen mit bestehenden Atemwegs- oder neurologischen Erkrankungen reagieren oft empfindlicher auf Schimmelsporen und die damit verbundenen Toxine.

Maßnahmen zur Vermeidung von Schimmel und neurologischen Auffälligkeiten

Um das Risiko neurologischer Auffälligkeiten durch Schimmelpilzbelastung zu minimieren, sollten Sie in Ihren Innenräumen stets auf gute Luftqualität und eine kontrollierte Luftfeuchtigkeit achten. Hier sind einige praktische Tipps:

  1. Luftfeuchtigkeit senken: Halten Sie die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen unter 60 %. Verwenden Sie bei Bedarf Luftentfeuchter.
  2. Regelmäßig lüften: Sorgen Sie für eine gute Belüftung, insbesondere in feuchten Bereichen wie Badezimmern und Küchen.
  3. Feuchtigkeitsquellen beseitigen: Reparieren Sie undichte Stellen und beseitigen Sie Wasserschäden sofort, um Schimmelbildung zu verhindern.
  4. Schimmel frühzeitig erkennen: Überprüfen Sie Ihre Wohnung regelmäßig auf Schimmel und lassen Sie bei Bedarf eine professionelle Untersuchung durchführen.
  5. Schimmel entfernen lassen: Bei größerem Befall sollte immer ein Fachmann hinzugezogen werden, um den Schimmel professionell zu beseitigen und gesundheitliche Risiken zu minimieren【18†source】.

Fazit: Schimmelpilze als Auslöser neurologischer Störungen

Die Verbindung zwischen Schimmelpilzbelastungen und neurologischen Auffälligkeiten beim Menschen ist ein ernstes und oft unterschätztes Problem. Bestimmte Schimmelarten wie Stachybotrys chartarum, Aspergillus und Penicillium produzieren Mykotoxine, die das Nervensystem schädigen und zu einer Reihe von neurologischen Symptomen führen können. Besonders betroffen sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Kinder und ältere Menschen.

Die Vermeidung von Schimmel in Innenräumen ist daher nicht nur aus hygienischen Gründen wichtig, sondern auch, um das Risiko schwerwiegender gesundheitlicher Folgen zu minimieren. Sollten Sie Anzeichen von Schimmel in Ihrem Zuhause bemerken, ist es ratsam, schnell zu handeln und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.


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Quellen:

  • Schimmelpilze in Innenräumen – Nachweis, Bewertung, Qualitätsmanagement【13†source】【14†source】【15†source】【16†source】【19†source】

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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