Die Nutzung von Schimmelpilzen in der biologischen Kriegsführung stellt eine besondere Gefahr dar, da diese Organismen sowohl direkte gesundheitliche Schäden beim Menschen verursachen als auch landwirtschaftliche Ernten massiv beeinträchtigen können. Schimmelpilze produzieren Mykotoxine, giftige Substanzen, die sowohl durch das Einatmen als auch durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel gefährlich sein können. Aflatoxine, die von Schimmelpilzen wie Aspergillus flavus gebildet werden, gehören zu den bekanntesten Mykotoxinen und sind hochgradig krebserregend(SpringerLink).
Ein weiteres Beispiel sind Pilze der Gattung Fusarium, die Pflanzen wie Mais, Getreide oder Tomaten infizieren und sogenannte Fusariotoxine freisetzen. Diese Toxine führen zu schweren Vergiftungen bei Menschen und Tieren und könnten theoretisch in der Kriegsführung eingesetzt werden, um die Nahrungsmittelversorgung eines Landes gezielt zu sabotieren. Besonders problematisch ist die Resistenz dieser Pilze gegen viele gängige Fungizide, was ihre Bekämpfung erschwert(Agroscope).
In der Forschung wurde auch festgestellt, dass Pilzstämme nicht nur giftige Substanzen produzieren, sondern sich auch chemisch gegen andere Pilzarten verteidigen, indem sie sogenannte Mykoalexine bilden, welche antibiotische und zytotoxische Eigenschaften aufweisen. Diese Mechanismen könnten genutzt werden, um Pilze gezielt als biologische Waffen zu entwickeln, die konkurrierende Mikroorganismen zerstören und so beispielsweise die Holz- oder Nahrungsmittelproduktion gefährden(SpringerLink)(Agroscope).
Die Möglichkeit, Schimmelpilze als Biowaffen einzusetzen, liegt insbesondere in ihrer Fähigkeit, über Sporen weiträumig verbreitet zu werden und langfristig in der Umwelt zu überleben. Diese unsichtbare Bedrohung macht sie schwer zu kontrollieren und zu bekämpfen, was ihre Attraktivität als potenzielles Mittel der Kriegsführung unterstreicht(SpringerLink)(SpringerLink).
