Behandlung von Schimmelpilzinfektionen: Herausforderungen und Möglichkeiten

Schimmelpilze sind ein natürlicher Bestandteil der Umwelt, doch wenn sie den menschlichen Körper infizieren, können sie ernste Gesundheitsprobleme verursachen. Während viele Menschen Schimmelpilze primär mit baulichen Schäden und Feuchtigkeitsproblemen in Verbindung bringen, wird oft übersehen, dass Schimmelpilze auch direkte Infektionen auslösen können. Besonders gefährdet sind dabei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, ältere Menschen, chronisch Kranke oder solche, die bestimmte Medikamente einnehmen. Schimmelpilzinfektionen, auch Mykosen genannt, können oberflächliche Bereiche wie die Haut betreffen, aber auch systemische und tiefere Infektionen verursachen, die schwerwiegende Folgen haben können.

Arten von Schimmelpilzinfektionen

Es gibt verschiedene Formen von Schimmelpilzinfektionen, die von oberflächlichen Hautinfektionen bis hin zu lebensbedrohlichen systemischen Infektionen reichen können. Die am häufigsten vorkommenden Schimmelpilze, die Infektionen verursachen, sind Aspergillus, Fusarium und Mucor.

  • Oberflächliche Infektionen betreffen in der Regel Haut, Nägel oder Schleimhäute und sind leichter zu behandeln.
  • Systemische Infektionen hingegen betreffen innere Organe wie die Lunge, das Herz oder das Gehirn und sind wesentlich gefährlicher.

Lokale und systemische Behandlungsmöglichkeiten

Zur Behandlung von Schimmelpilzinfektionen stehen verschiedene Antimykotika (Pilzbekämpfungsmittel) zur Verfügung. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen lokal wirksamen Antimykotika, die direkt auf die infizierte Stelle aufgetragen werden, und systemisch wirksamen Antimykotika, die über den Blutkreislauf wirken und somit den gesamten Körper erreichen.

1. Lokale Antimykotika

Lokale Antimykotika kommen in der Regel bei oberflächlichen Infektionen zum Einsatz, etwa bei Pilzbefall der Haut, Nägel oder Schleimhäute. Sie werden als Salben, Cremes, Sprays oder Lösungen verabreicht und sind in der Regel gut verträglich. Ihre Wirkung zielt darauf ab, das Wachstum der Pilze zu hemmen oder die Pilze abzutöten, ohne den gesamten Organismus zu belasten.

  • Vorteile: Die Anwendung ist einfach und führt in vielen Fällen zu einer schnellen Besserung. Da die Wirkstoffe nur lokal wirken, sind Nebenwirkungen meist gering.
  • Nachteile: Bei tieferen oder systemischen Infektionen reicht die lokale Anwendung nicht aus. Zudem kann es bei einigen Patienten zu Hautreizungen oder allergischen Reaktionen kommen.

2. Systemische Antimykotika

Systemische Antimykotika werden in schweren Fällen eingesetzt, wenn die Infektion tiefer liegende Gewebe oder Organe betrifft. Diese Medikamente werden oral oder intravenös verabreicht und wirken im gesamten Körper. Sie dringen tief in das Gewebe ein und sind daher besonders wichtig bei lebensbedrohlichen Infektionen, wie etwa der invasiven Aspergillose, einer häufigen Form der Schimmelpilzinfektion, die oft die Lunge betrifft und besonders bei immungeschwächten Patienten auftritt.

  • Vorteile: Sie erreichen alle Körperbereiche und sind daher wirksam bei tiefen und systemischen Infektionen.
  • Nachteile: Die Behandlung mit systemischen Antimykotika ist oft sehr langwierig und mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden. Diese Nebenwirkungen können von Übelkeit und Erbrechen bis hin zu Leberschäden reichen. Besonders kritisch ist, dass viele systemische Antimykotika die Funktion wichtiger Organe, wie der Leber oder Nieren, beeinträchtigen können. Daher muss die Behandlung engmaschig ärztlich überwacht werden.

Herausforderungen bei der Behandlung von Schimmelpilzinfektionen

Die Behandlung von Schimmelpilzinfektionen stellt sowohl Patienten als auch Ärzte vor einige Herausforderungen:

  1. Langwierige Therapien: Schimmelpilzinfektionen sind schwer zu behandeln und erfordern oft eine lange Therapiezeit, die Wochen bis Monate dauern kann. Das liegt daran, dass die Pilze tief ins Gewebe eindringen und sich langsam vermehren, wodurch eine schnelle Heilung schwer zu erreichen ist.
  2. Resistenzen: Ein weiteres Problem ist die zunehmende Resistenz einiger Schimmelpilzarten gegenüber bestimmten Antimykotika. Dies erschwert die Behandlung erheblich und kann die Notwendigkeit erhöhen, mehrere Medikamente gleichzeitig einzusetzen, was wiederum das Risiko für Nebenwirkungen erhöht.
  3. Nebenwirkungen der Medikamente: Wie bereits erwähnt, sind systemische Antimykotika oft mit schwerwiegenden Nebenwirkungen verbunden. Besonders betroffen sind Leber und Nieren, weshalb Patienten, die über einen längeren Zeitraum Antimykotika einnehmen müssen, regelmäßig überwacht werden sollten.
  4. Eingeschränkte Therapieoptionen: Nicht alle Patienten können systemische Antimykotika einnehmen, vor allem wenn sie bereits an Leber- oder Nierenerkrankungen leiden. In solchen Fällen müssen alternative Therapieansätze gefunden werden, was die Behandlung weiter erschwert.

Vorbeugung von Schimmelpilzinfektionen

Die beste Strategie im Umgang mit Schimmelpilzinfektionen ist nach wie vor die Prävention. Insbesondere für Menschen mit geschwächtem Immunsystem ist es wichtig, sich vor dem Kontakt mit Schimmelpilzen zu schützen. Folgende Maßnahmen können helfen, das Risiko zu minimieren:

  • Vermeidung von feuchten Umgebungen: Schimmelpilze gedeihen in feuchten und schlecht belüfteten Umgebungen. Daher sollte auf eine ausreichende Belüftung und Trocknung von Räumen geachtet werden, insbesondere in Badezimmern, Kellern und Küchen.
  • Hygienemaßnahmen: Regelmäßiges Händewaschen und das Vermeiden von Berührungen von Schimmelstellen können das Risiko einer Infektion verringern.
  • Medizinische Vorsorge: Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sollten regelmäßig medizinische Kontrollen durchführen lassen, um potenzielle Infektionen frühzeitig zu erkennen.

Fazit

Schimmelpilzinfektionen können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, insbesondere wenn sie tiefe oder systemische Infektionen verursachen. Die Behandlung solcher Infektionen ist oft komplex und langwierig. Während oberflächliche Infektionen mit lokalen Antimykotika gut behandelt werden können, erfordern systemische Infektionen den Einsatz starker Medikamente, die nicht ohne Risiken sind. Eine frühzeitige Diagnose und ein engmaschiges Monitoring der Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden.

Wenn Sie den Verdacht auf eine Schimmelpilzinfektion haben oder in einer schimmelbelasteten Umgebung leben, sollten Sie sich umgehend ärztlich beraten lassen, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

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Quellen:

  • Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz 2007​
  • Umweltbundesamt​
  • WTA Merkblatt​

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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