Schimmel in jeder zehnten Wohnung: Ursachen, Gefahren und was du dagegen tun kannst

Schimmel in Wohnungen ist ein weit verbreitetes Problem, das viele Menschen betrifft. Schätzungen zufolge existiert in jeder zehnten Wohnung ein Schimmelschaden, der sowohl gesundheitliche Risiken birgt als auch die Bausubstanz langfristig schädigen kann. Schimmel bildet sich häufig in schlecht belüfteten, feuchten Räumen und wird oft erst bemerkt, wenn bereits gesundheitliche Beschwerden auftreten oder der Schaden deutlich sichtbar ist.

In diesem Blogartikel gehen wir auf die Ursachen für Schimmelbildung in Wohnungen ein, welche Gefahren Schimmel für die Gesundheit und die Bausubstanz birgt und was du unternehmen kannst, um Schimmel vorzubeugen und zu bekämpfen.

Warum ist Schimmel in so vielen Wohnungen ein Problem?

Schimmelpilze sind Mikroorganismen, die überall in der Natur vorkommen. Sie benötigen zum Wachstum vor allem Feuchtigkeit und organisches Material. In Wohnungen sind insbesondere feuchte Wände, Decken und Böden ideale Brutstätten für Schimmel. Der Grund, warum in jeder zehnten Wohnung ein Schimmelproblem existiert, liegt oft an den baulichen Bedingungen oder falschem Wohnverhalten.

Häufige Ursachen für Schimmelbildung:

  1. Feuchtigkeit und schlechte Belüftung Feuchtigkeit ist der Hauptfaktor für die Schimmelbildung. Sie kann durch unzureichende Belüftung entstehen, z. B. in Badezimmern ohne Fenster oder in Küchen, in denen viel gekocht wird, ohne dass ausreichend gelüftet wird. Auch in Schlafzimmern kann Schimmel entstehen, wenn die Räume über Nacht nicht ausreichend gelüftet werden und die Luftfeuchtigkeit durch Atemluft und schwitzende Körper steigt.
  2. Baumängel Baumängel wie undichte Dächer, schlecht isolierte Außenwände oder fehlerhafte Fensterabdichtungen können dazu führen, dass Feuchtigkeit in die Bausubstanz eindringt. Auch aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Erdreich, undichte Wasserleitungen oder unzureichend abgedichtete Bäder sind häufige Ursachen.
  3. Kondensation Kondensation tritt auf, wenn warme, feuchte Luft auf kalte Oberflächen trifft, wie z. B. an Fenstern, Wänden oder in Zimmerecken. Besonders in der kalten Jahreszeit, wenn geheizt wird, können diese kalten Bereiche in der Wohnung feucht werden und Schimmelbildung begünstigen.
  4. Falsches Heiz- und Lüftungsverhalten Viele Mieter heizen und lüften ihre Wohnungen nicht richtig, was die Schimmelbildung fördert. Wenn Räume zu selten gelüftet oder zu wenig beheizt werden, kann sich die Luftfeuchtigkeit im Raum stauen und an kühlen Oberflächen niederschlagen.

Gesundheitliche Gefahren durch Schimmel

Schimmel in der Wohnung ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern stellt auch eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit dar. Schimmelpilzsporen können in die Atemluft gelangen und beim Einatmen gesundheitliche Beschwerden verursachen, insbesondere bei empfindlichen Personen wie Kindern, älteren Menschen oder Menschen mit Atemwegserkrankungen.

Häufige gesundheitliche Beschwerden durch Schimmel:

  • Atemwegserkrankungen: Schimmel kann Husten, Schnupfen, Atemnot und asthmatische Beschwerden auslösen oder verschlimmern.
  • Allergien: Viele Menschen reagieren allergisch auf Schimmelsporen, was zu Hautausschlägen, Augenreizungen, Niesen und einer verstopften Nase führen kann.
  • Kopfschmerzen und Erschöpfung: Einige Schimmelarten setzen flüchtige organische Verbindungen (MVOCs) frei, die unangenehme Gerüche verursachen und bei einigen Menschen zu Kopfschmerzen, Schwindel und Müdigkeit führen können.
  • Schwächung des Immunsystems: Langfristige Exposition gegenüber Schimmel kann das Immunsystem belasten und die Anfälligkeit für andere Krankheiten erhöhen.

Schimmel als Gefahr für die Bausubstanz

Schimmel in der Wohnung ist nicht nur gesundheitsgefährdend, sondern kann auch die Bausubstanz langfristig beschädigen. Wenn Schimmel längere Zeit unentdeckt bleibt, kann er tief in die Materialien eindringen und diese zersetzen. Besonders anfällig sind dabei:

  • Putz und Mauerwerk: Feuchtigkeit und Schimmel können das Mauerwerk und den Putz beschädigen und die Statik des Gebäudes gefährden.
  • Holz: In Wohnungen mit Holzkonstruktionen oder Holzfußböden kann Schimmel das Material schwächen und langfristig zu Fäulnis und Zersetzung führen.
  • Isolierung: Wenn sich Schimmel in Dämmmaterialien festsetzt, kann dies deren Wirksamkeit reduzieren und die Energieeffizienz des Gebäudes beeinträchtigen.

Was kannst du gegen Schimmel tun?

Schimmel in der Wohnung muss ernst genommen und schnell beseitigt werden, um die Gesundheit der Bewohner und die Bausubstanz zu schützen. Hier sind einige Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um Schimmel vorzubeugen oder bereits bestehenden Schimmel zu beseitigen.

1. Richtiges Lüften und Heizen

Regelmäßiges Lüften ist entscheidend, um die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren. Öffne die Fenster mehrmals täglich für 5 bis 10 Minuten, um einen vollständigen Luftaustausch zu gewährleisten. Besonders wichtig ist es, nach dem Kochen, Duschen oder Wäschetrocknen zu lüften, da dabei viel Feuchtigkeit entsteht.

Achte auch darauf, die Räume gleichmäßig zu beheizen, um Kondenswasserbildung an kalten Wänden zu vermeiden. Eine Raumtemperatur von 19 bis 22 °C ist ideal, um das Schimmelrisiko zu minimieren.

2. Feuchtigkeit im Haushalt reduzieren

Nutze Dunstabzugshauben in der Küche und entfeuchtende Geräte in Badezimmern ohne Fenster. Auch das Trocknen der Wäsche im Freien oder das Verwenden eines Wäschetrockners kann helfen, die Luftfeuchtigkeit zu verringern.

3. Baumängel beheben

Wenn der Schimmel durch Baumängel verursacht wird, wie z. B. durch undichte Fenster, Dächer oder Wasserleitungen, sollten diese so schnell wie möglich behoben werden. Bei Mietwohnungen solltest du den Vermieter unverzüglich über den Schimmelbefall informieren, da er für die Beseitigung von baulichen Mängeln verantwortlich ist.

4. Schimmel beseitigen

Kleinere Schimmelflecken können oft selbst mit speziellen Schimmelentfernern behandelt werden, die im Handel erhältlich sind. Bei größerem oder wiederkehrendem Schimmelbefall solltest du jedoch einen Fachmann hinzuziehen, da der Schimmel möglicherweise tief in die Bausubstanz eingedrungen ist und eine professionelle Sanierung erfordert.

Wann sollte ein Fachmann hinzugezogen werden?

Schimmel, der sich über größere Flächen erstreckt (z. B. mehr als 0,5 m²), sollte immer von einem Experten untersucht und entfernt werden. Ein Fachmann kann die genaue Ursache des Schimmels ermitteln und die richtigen Maßnahmen zur Beseitigung des Problems ergreifen. Außerdem kann er sicherstellen, dass der Schimmel vollständig entfernt wird, ohne dass Sporen oder gefährliche Schimmelrückstände zurückbleiben.

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Fazit

Die Tatsache, dass in jeder zehnten Wohnung Schimmel zu finden ist, verdeutlicht, wie wichtig es ist, sich dieses Problems bewusst zu sein und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Schimmel stellt sowohl eine Gefahr für die Gesundheit als auch für die Bausubstanz dar und sollte daher ernst genommen werden. Durch richtiges Lüften, Heizen und das Beheben von Baumängeln kannst du das Risiko der Schimmelbildung deutlich reduzieren. Wenn bereits Schimmel vorhanden ist, ist eine schnelle und professionelle Beseitigung entscheidend, um langfristige Schäden zu verhindern.

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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