Feinstaubbelastung in Wohnungen und Büros: Grenzwerte, Feinstaubtypen und gesundheitliche Auswirkungen

Die Qualität der Luft, die wir täglich in unseren Wohnungen und Büros einatmen, spielt eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. In Innenräumen verbringen wir oft den größten Teil unseres Tages – sei es zu Hause oder am Arbeitsplatz. Ein Faktor, der zunehmend ins Bewusstsein rückt, ist die Belastung durch Feinstaub, der unbemerkt in die Luft gelangt und gravierende gesundheitliche Auswirkungen haben kann.

Dieser Blogbeitrag beleuchtet, was Feinstaub eigentlich ist, welche Grenzwerte existieren, wie Feinstaub klassifiziert wird (PM2.5 und PM10) und welche gesundheitlichen Risiken damit verbunden sind.

1. Was ist Feinstaub?

Feinstaub besteht aus winzigen Partikeln, die so klein sind, dass sie in der Luft schweben können. Diese Partikel stammen aus verschiedenen Quellen, darunter Verkehr, Industrieemissionen, Heizungssysteme, Rauchen, Kochen und sogar aus natürlichen Quellen wie Pollen oder Errosionen. In Innenräumen wird Feinstaub durch viele alltägliche Aktivitäten freigesetzt – beispielsweise beim Kochen, Reinigen oder durch bestimmte Baumaterialien und Möbel.

Der Feinstaub wird in unterschiedliche Kategorien eingeteilt, die nach der Größe der Partikel klassifiziert sind:

  • PM10: Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 10 Mikrometern. Diese Partikel sind groß genug, um in die Atemwege zu gelangen, aber klein genug, um tief in den Körper einzudringen.
  • PM2.5: Feinstaubpartikel mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometern. Diese noch feineren Partikel sind besonders gefährlich, da sie tief in die Lungen und sogar in den Blutkreislauf eindringen können.

2. Grenzwerte für Feinstaub

Um die gesundheitlichen Risiken durch Feinstaub zu minimieren, haben verschiedene nationale und internationale Organisationen Grenzwerte für Feinstaubkonzentrationen festgelegt. In Europa und Deutschland orientieren sich diese Grenzwerte an den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie der EU-Luftqualitätsrichtlinie.

  • PM10 Grenzwerte: Die EU hat für PM10 eine tägliche Durchschnittsgrenze von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft festgelegt, die nicht öfter als 35-mal pro Jahr überschritten werden darf. Der Jahresmittelwert darf 40 Mikrogramm pro Kubikmeter nicht überschreiten.
  • PM2.5 Grenzwerte: Der Jahresmittelwert für PM2.5 liegt laut EU bei 25 Mikrogramm pro Kubikmeter. Die WHO empfiehlt jedoch noch strengere Werte: maximal 10 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel.

Diese Grenzwerte beziehen sich jedoch auf Außenluft. Da wir den Großteil unseres Tages in Innenräumen verbringen, ist es ebenso wichtig, die Feinstaubbelastung in Wohnungen und Büros zu überwachen und zu reduzieren.

3. Unterschied zwischen PM10 und PM2.5

Der Unterschied zwischen PM10 und PM2.5 liegt hauptsächlich in der Größe der Partikel und ihrer Fähigkeit, in den Körper einzudringen.

  • PM10: Diese größeren Partikel (≤10 Mikrometer) sind zwar ebenfalls gesundheitsschädlich, gelangen aber vor allem in die oberen Atemwege, wie Nase, Rachen und Luftröhre. Sie können Husten, Niesen und Reizungen der Schleimhäute verursachen.
  • PM2.5: Die kleineren Partikel (≤2,5 Mikrometer) stellen ein größeres Gesundheitsrisiko dar, da sie tief in die Lunge eindringen können und bis in die Lungenbläschen (Alveolen) gelangen. Von dort aus können sie in den Blutkreislauf übergehen und damit auch andere Organe belasten. Studien zeigen, dass PM2.5-Partikel das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenkrankheiten und sogar Krebs erhöhen.

4. Gesundheitliche Auswirkungen von Feinstaub

Die gesundheitlichen Auswirkungen von Feinstaub hängen von der Art und Dauer der Exposition sowie der Partikelgröße ab. Langfristige Exposition gegenüber hohen Feinstaubkonzentrationen kann zu ernsthaften Erkrankungen führen, insbesondere bei gefährdeten Personengruppen wie Kindern, älteren Menschen oder Personen mit bestehenden Atemwegserkrankungen. Zu den häufigsten Gesundheitsproblemen durch Feinstaub gehören:

4.1 Atemwegserkrankungen

Feinstaub reizt die Schleimhäute in den Atemwegen und kann zu akuten Atemwegserkrankungen wie Bronchitis oder zu einer Verschlimmerung von Asthma führen. Besonders PM10-Partikel verursachen Reizungen im oberen Atemwegssystem, während PM2.5 tief in die Lunge vordringen und dort Entzündungen und chronische Erkrankungen auslösen können.

4.2 Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Studien zeigen, dass Feinstaub, insbesondere die kleineren PM2.5-Partikel, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich erhöht. Diese Partikel können über die Lunge in den Blutkreislauf gelangen und dort zu Entzündungen führen, die wiederum das Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkte und Schlaganfälle steigern.

4.3 Krebserkrankungen

Langfristige Exposition gegenüber Feinstaub kann das Risiko für Lungenkrebs erhöhen. Da PM2.5-Partikel tief in die Lunge eindringen und sich dort ansammeln, können sie zu zellulären Veränderungen führen, die das Krebsrisiko begünstigen.

4.4 Allergien und Asthma

Feinstaub kann die Symptome von Allergien und Asthma verschlimmern. Besonders in Innenräumen, in denen Staubpartikel aus Teppichen, Möbeln oder durch Zigarettenrauch entstehen, kann die Luftqualität stark beeinträchtigt werden und allergische Reaktionen oder Asthmaanfälle auslösen.

5. Maßnahmen zur Reduzierung von Feinstaub in Innenräumen

Da die Feinstaubbelastung in Innenräumen oft genauso hoch oder sogar höher sein kann als im Freien, ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um die Belastung zu reduzieren. Hier einige Tipps, wie Sie die Feinstaubkonzentration in Wohnungen und Büros verringern können:

  • Regelmäßiges Lüften: Frische Luft von draußen reduziert die Konzentration von Feinstaub in Innenräumen. Stoßlüften ist besonders effektiv, um die Raumluft schnell zu erneuern.
  • Luftreiniger verwenden: Luftreiniger mit HEPA-Filtern können Feinstaub und andere Schadstoffe aus der Luft filtern und so die Luftqualität in Innenräumen verbessern.
  • Staubsaugen mit HEPA-Filtern: Staubsauger mit HEPA-Filtern sind effektiver darin, Feinstaubpartikel aus Teppichen und Möbeln zu entfernen, ohne dass die Partikel wieder in die Luft abgegeben werden.
  • Vermeidung von Schadstoffquellen: Vermeiden Sie das Rauchen in Innenräumen, reduzieren Sie die Verwendung von Reinigungsmitteln mit schädlichen Chemikalien und achten Sie auf schadstoffarme Möbel und Baumaterialien.
  • Feinstaubmessungen: Regelmäßige Feinstaubmessungen können dabei helfen, die Belastung in den eigenen Räumen zu überwachen und geeignete Maßnahmen zur Reduzierung zu ergreifen. Eine professionelle Analyse der Luftqualität kann verdeckte Risiken aufdecken und Ihnen zeigen, wo Handlungsbedarf besteht.

Fazit: Feinstaubbelastung ernst nehmen

Feinstaub ist eine unsichtbare Gefahr, die unsere Gesundheit auf vielfältige Weise beeinträchtigen kann. Besonders in Innenräumen – wo wir den Großteil unserer Zeit verbringen – ist es wichtig, die Luftqualität zu überwachen und Maßnahmen zu ergreifen, um die Belastung durch Feinstaub zu minimieren. Durch gezielte Maßnahmen wie das Lüften, den Einsatz von Luftreinigern und regelmäßige Feinstaubmessungen können Sie Ihre Gesundheit und die Ihrer Mitmenschen schützen.

Wenn Sie mehr über die Feinstaubbelastung in Ihren Wohn- oder Büroräumen erfahren möchten oder eine professionelle Luftqualitätsmessung durchführen lassen wollen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Kontakt:

Sachverständigenbüro Charles Knepper
06295 Lutherstadt Eisleben
Kirchweg 4
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E-Mail: gutachter-knepper@online.de

Weitere Informationen finden Sie auch auf unseren Websites:
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Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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