Feuchtigkeit in Innenräumen: Ein bedeutender Faktor für Schimmelbildung – Erkenntnisse der University of Arizona

Schimmel in Innenräumen ist ein weitverbreitetes Problem, das ernsthafte Auswirkungen auf die Gesundheit und die Bausubstanz haben kann. Eine neue Studie der University of Arizona, durchgeführt vom Department of Environmental Science, hat bestätigt, dass Feuchtigkeit eine zentrale Rolle beim Wachstum von Schimmelpilzen spielt. Besonders eine relative Luftfeuchtigkeit von über 60 % begünstigt laut den Forschern das Wachstum von Schimmel. Dieser Blogbeitrag geht auf die Studienergebnisse ein, beleuchtet die Ursachen erhöhter Luftfeuchtigkeit in Innenräumen und gibt wertvolle Tipps, wie Schimmelbildung vermieden werden kann.

Die Studienergebnisse im Überblick

Die Forscher der University of Arizona haben sich in ihrer Studie mit den Faktoren auseinandergesetzt, die das Wachstum von Schimmel in Innenräumen beeinflussen. Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass eine relative Luftfeuchtigkeit von über 60 % ideale Bedingungen für das Wachstum von Schimmelpilzen schafft. Schimmel benötigt Feuchtigkeit, um zu wachsen und sich zu vermehren. In Umgebungen mit hoher Luftfeuchtigkeit setzen sich diese Pilze oft auf Oberflächen wie Wänden, Decken und Möbeln fest und bilden dort ihre Kolonien.

Die Studie betont, dass in Gebäuden mit dauerhaft hoher Luftfeuchtigkeit das Risiko eines Schimmelbefalls besonders hoch ist. Dies gilt insbesondere für Räume wie Badezimmer, Küchen und Kellerräume, in denen regelmäßig Feuchtigkeit auftritt. Aber auch in schlecht belüfteten Wohn- und Schlafräumen kann es durch unzureichenden Luftaustausch zu einem Anstieg der Luftfeuchtigkeit und damit zur Schimmelbildung kommen.

Was bedeutet eine relative Luftfeuchtigkeit von über 60 %?

Die relative Luftfeuchtigkeit gibt an, wie viel Feuchtigkeit die Luft im Verhältnis zu ihrer maximalen Aufnahmekapazität bei einer bestimmten Temperatur enthält. Eine Luftfeuchtigkeit von 60 % bedeutet also, dass die Luft 60 % der maximal möglichen Menge an Wasserdampf enthält. Liegt die relative Luftfeuchtigkeit über diesem Wert, kann die überschüssige Feuchtigkeit an kalten Oberflächen kondensieren und so ideale Bedingungen für Schimmelwachstum schaffen.

Laut der University of Arizona reicht bereits eine Luftfeuchtigkeit von etwas mehr als 60 % aus, um das Schimmelwachstum zu fördern. Schimmelsporen, die ohnehin fast überall in der Luft vorkommen, finden unter diesen Bedingungen die notwendige Feuchtigkeit, um sich zu vermehren. Besonders problematisch wird es, wenn die Luftfeuchtigkeit über längere Zeit auf diesem Niveau bleibt, da dies die Ausbreitung des Schimmels begünstigt und das Gesundheitsrisiko für die Bewohner erhöht.

Ursachen für erhöhte Luftfeuchtigkeit in Innenräumen

Die Ursachen für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit in Innenräumen sind vielfältig. Besonders häufig tritt dieses Problem in schlecht belüfteten oder feuchtigkeitsintensiven Bereichen auf. Im Folgenden sind die häufigsten Ursachen für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit aufgelistet:

  1. Unzureichende Belüftung: Einer der häufigsten Gründe für eine hohe Luftfeuchtigkeit ist eine schlechte oder fehlende Belüftung. Räume, die nicht regelmäßig gelüftet werden, insbesondere Badezimmer und Küchen, in denen oft Wasserdampf entsteht, haben oft eine zu hohe Luftfeuchtigkeit.
  2. Wasserschäden: Undichte Rohre, Wasserschäden durch Überschwemmungen oder Regen, der durch undichte Fenster oder Dächer ins Haus eindringt, führen dazu, dass sich Feuchtigkeit in Wänden und Decken staut. Diese Feuchtigkeit bleibt oft unbemerkt und kann zur Bildung von Schimmel führen.
  3. Kondensation: Kalte Oberflächen in schlecht isolierten Gebäuden ziehen Feuchtigkeit aus der Luft an, wodurch sich Kondenswasser bildet. Dies tritt oft an Fenstern, Außenwänden und in Kellerräumen auf. Besonders in der kalten Jahreszeit, wenn die warme Raumluft auf kalte Oberflächen trifft, ist Kondensation ein häufiges Problem.
  4. Haushaltsaktivitäten: Kochen, Duschen, Trocknen von Wäsche in Innenräumen und sogar das Atmen tragen zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit bei. Ohne ausreichende Lüftung kann dies schnell zu einem Anstieg der Luftfeuchtigkeit führen.

Gesundheitliche Auswirkungen von Schimmel

Die Ergebnisse der University of Arizona zeigen, dass eine erhöhte Luftfeuchtigkeit nicht nur Schimmelwachstum fördert, sondern auch erhebliche gesundheitliche Risiken birgt. Schimmel setzt Sporen und Mykotoxine frei, die in die Luft gelangen und eingeatmet werden. Dies kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Beschwerden führen, insbesondere bei Menschen mit Atemwegserkrankungen, Allergien oder geschwächtem Immunsystem.

Zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen durch Schimmel gehören:

  • Atemwegsbeschwerden: Husten, Niesen, Atemnot und andere Symptome, die vor allem bei Menschen mit Asthma oder chronischen Atemwegserkrankungen auftreten.
  • Allergische Reaktionen: Schimmel kann allergische Reaktionen wie gereizte Augen, Hautausschläge und laufende Nasen verursachen.
  • Infektionen: In seltenen Fällen kann Schimmel zu Infektionen führen, insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Die EPA (Environmental Protection Agency) und andere Gesundheitsbehörden empfehlen daher dringend, die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen zu überwachen und bei Bedarf Maßnahmen zur Reduktion der Feuchtigkeit zu ergreifen.

Maßnahmen zur Reduktion der Luftfeuchtigkeit und Schimmelprävention

Um das Risiko eines Schimmelbefalls zu minimieren, ist es entscheidend, die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen auf einem gesunden Niveau zu halten. Hier sind einige bewährte Maßnahmen, die Sie ergreifen können:

  1. Regelmäßiges Lüften: Eine der einfachsten und effektivsten Maßnahmen ist das regelmäßige Lüften der Räume. Besonders in feuchtigkeitsintensiven Bereichen wie Badezimmern und Küchen sollte für einen ausreichenden Luftaustausch gesorgt werden. Öffnen Sie nach dem Kochen oder Duschen die Fenster, um den Wasserdampf schnell aus dem Raum zu entfernen.
  2. Verwendung von Luftentfeuchtern: In besonders feuchten Räumen oder während der Wintermonate, wenn das Lüften schwieriger ist, kann ein Luftentfeuchter helfen, die Feuchtigkeit in der Luft zu reduzieren. Diese Geräte sind besonders in Kellerräumen oder schlecht belüfteten Wohnungen nützlich.
  3. Beseitigung von Wasserschäden: Tropfende Wasserhähne, undichte Rohre oder größere Wasserschäden sollten sofort repariert werden. Je länger die Feuchtigkeit in den Wänden oder Decken bleibt, desto größer ist das Risiko einer Schimmelbildung.
  4. Vermeidung von Kondensation: Kalte Oberflächen sollten mit entsprechender Dämmung versehen werden, um Kondensation zu verhindern. Zudem sollten Möbel nicht direkt an kalten Außenwänden platziert werden, um eine bessere Luftzirkulation zu ermöglichen.
  5. Feuchtigkeitsquellen minimieren: Versuchen Sie, die Luftfeuchtigkeit durch die Vermeidung von Wäschetrocken in Innenräumen zu reduzieren. Nutzen Sie stattdessen Trockner oder Wäscheständer im Freien, um Feuchtigkeit im Innenraum zu vermeiden.

Fazit

Die Studie der University of Arizona zeigt eindeutig, dass eine relative Luftfeuchtigkeit von über 60 % das Risiko für Schimmelwachstum erheblich erhöht. Feuchtigkeit ist der Hauptfaktor für die Entstehung von Schimmel in Innenräumen, und ohne geeignete Gegenmaßnahmen kann dies zu erheblichen gesundheitlichen und baulichen Schäden führen.

Indem Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen kontrollieren und gezielte Maßnahmen ergreifen, können Sie Schimmel effektiv vorbeugen. Sollten Sie bereits Anzeichen von Schimmel in Ihrer Wohnung feststellen, ist es ratsam, schnell zu handeln und bei größeren Problemen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Kontakt:

Sachverständigenbüro Charles Knepper
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Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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