Schimmel in Wohnräumen: Die Gefahr durch Feuchtigkeit – Erkenntnisse aus der WHO-Studie

Feuchtigkeit in Wohnräumen gehört zu den häufigsten Ursachen für Schimmelbildung und stellt ein wachsendes Problem dar, das in der Bevölkerung zunehmend zu gesundheitlichen Beschwerden führt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in ihrer Studie „Indoor Air Quality and Health“ eindringlich darauf hingewiesen, dass feuchte Umgebungen das Risiko für Schimmelwachstum erheblich erhöhen und damit die Exposition gegenüber schädlichen Schimmelpilzen steigt.

In diesem Beitrag gehen wir auf die Ursachen, Auswirkungen und präventiven Maßnahmen gegen Schimmelbefall ein. Zudem erklären wir, warum gerade Feuchtigkeit eine der wichtigsten Faktoren bei der Schimmelbildung ist und welche gesundheitlichen Risiken damit verbunden sind.

Was sagt die WHO zur Feuchtigkeit und Schimmelbildung?

In ihrer umfassenden Untersuchung zur Luftqualität in Innenräumen betont die WHO, dass Feuchtigkeit der Schlüsselfaktor für das Wachstum von Schimmelpilzen ist. Gebäude, die eine erhöhte Feuchtigkeit aufweisen, sei es durch bauliche Mängel, schlechte Belüftung oder Wasserschäden, bieten ideale Bedingungen für Schimmelpilze. Diese finden sich dann besonders in Bereichen wie Badezimmern, Küchen, Kellern oder schlecht isolierten Wänden.

Die WHO-Studie verdeutlicht, dass Schimmelsporen allgegenwärtig sind und sich in nahezu jeder Umgebung finden lassen. Doch erst, wenn sie auf dauerhaft feuchte Flächen treffen, können sie sich vermehren und zu sichtbarem Schimmelwachstum führen. Feuchtigkeit in Innenräumen stellt also die Grundlage für ein erhöhtes Schimmelrisiko dar, welches wiederum ernsthafte gesundheitliche Folgen haben kann.

Schimmel und seine gesundheitlichen Folgen

Die gesundheitlichen Risiken, die von Schimmel in Innenräumen ausgehen, sind vielfältig. Schimmelpilze produzieren Sporen und Stoffwechselprodukte, sogenannte Mykotoxine, die in die Luft freigesetzt werden und von den Bewohnern eingeatmet werden können. Dies führt bei vielen Menschen zu gesundheitlichen Beschwerden, insbesondere wenn bereits Vorerkrankungen wie Allergien oder Asthma bestehen.

Laut der WHO gibt es klare Hinweise darauf, dass eine dauerhafte Exposition gegenüber Schimmel in der Luft Atemwegserkrankungen begünstigt und bestehende Krankheiten verschlimmern kann. Folgende Beschwerden treten besonders häufig auf:

  • Atemwegsbeschwerden: Häufiges Husten, Niesen oder Atemnot.
  • Allergische Reaktionen: Hautausschläge, gereizte Augen oder Nasenschleimhäute.
  • Asthma: Schimmel kann Asthmaanfälle auslösen oder verschlimmern.
  • Infektionen: In seltenen Fällen kann es zu Infektionen der Atemwege kommen, insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Die WHO empfiehlt daher, Schimmel in Wohnräumen als ernstzunehmende Gefahr für die Gesundheit zu betrachten und schnellstmöglich Maßnahmen zur Beseitigung zu ergreifen.

Die Ursachen von Feuchtigkeit in Innenräumen

Feuchtigkeit kann auf verschiedene Arten in die Wohnräume gelangen. Hier sind die häufigsten Ursachen:

  1. Unzureichende Belüftung: In schlecht belüfteten Räumen, vor allem in Badezimmern oder Küchen, sammelt sich oft Feuchtigkeit an. Wenn die Feuchtigkeit nicht entweichen kann, kondensiert sie an den Wänden und bildet ideale Bedingungen für Schimmelwachstum.
  2. Bauliche Mängel: Undichte Dächer, schlecht isolierte Fenster oder Fassaden führen häufig zu Feuchtigkeitsschäden in den Wänden. Ein weiteres Problem ist aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Erdreich in älteren Gebäuden, bei denen die Bauwerksabdichtung mangelhaft ist.
  3. Wasserschäden: Leckagen, Überflutungen oder defekte Wasserleitungen sind akute Auslöser für Schimmelbildung. Wasser, das in Wände oder Böden eindringt, bleibt oft unbemerkt und bildet in den Folgewochen oder -monaten Schimmelherde.
  4. Kondenswasser: Besonders in kalten Monaten sammelt sich Kondenswasser an kalten Oberflächen. Dies passiert häufig bei schlecht isolierten Fenstern oder Wänden. Das Wasser bleibt meist über längere Zeit an der Oberfläche und bietet Schimmelsporen eine perfekte Grundlage für ihr Wachstum.

Prävention und Bekämpfung von Schimmel

Um Schimmelbildung vorzubeugen, muss der Fokus auf der Vermeidung von Feuchtigkeit liegen. Die WHO empfiehlt hierzu verschiedene Maßnahmen:

  1. Regelmäßiges Lüften: Insbesondere in Räumen, die regelmäßig Feuchtigkeit ausgesetzt sind, wie Badezimmern und Küchen, ist es wichtig, mehrmals täglich für einen vollständigen Luftaustausch zu sorgen. Dies kann durch das Öffnen von Fenstern oder den Einsatz von Lüftungsanlagen geschehen.
  2. Vermeidung von Kältebrücken: Kalte Außenwände oder schlecht isolierte Fenster sollten entsprechend modernisiert werden, um Kondenswasserbildung zu verhindern. Bei Neubauten sollte bereits auf eine entsprechende Wärmedämmung geachtet werden.
  3. Behebung von Wasserschäden: Tropfende Wasserhähne, undichte Rohre oder größere Wasserschäden sollten sofort repariert werden, um eine dauerhafte Durchfeuchtung der Bausubstanz zu vermeiden. Auch nach Überschwemmungen muss das betroffene Gebäude schnell und gründlich getrocknet werden.
  4. Feuchtigkeitsquellen minimieren: Haushaltsgeräte wie Trockner, Waschmaschinen oder Spülmaschinen sollten idealerweise in gut belüfteten Räumen betrieben werden. Vermeiden Sie zudem das Trocknen von Wäsche in Innenräumen.

Maßnahmen zur Schimmelbeseitigung

Sollte es bereits zu einem Schimmelbefall gekommen sein, muss dieser umgehend entfernt werden. Kleine Schimmelherde können in der Regel selbst beseitigt werden. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass geeignete Schutzmaßnahmen wie Atemmasken und Handschuhe getragen werden.

Bei größeren Befällen ist es ratsam, einen Fachmann hinzuzuziehen. Dies gilt insbesondere, wenn der Schimmel tief in die Bausubstanz eingedrungen ist. Ein erfahrener Sachverständiger kann die Ursache des Schimmelbefalls identifizieren und entsprechende Sanierungsmaßnahmen vorschlagen, um das Problem langfristig zu beheben.

Fazit

Die WHO-Studie zeigt eindeutig, dass Feuchtigkeit in Innenräumen ein ernstes Problem darstellt, welches das Wachstum von Schimmel begünstigt und somit eine Gefahr für die Gesundheit darstellt. Um Schimmelbefall zu verhindern, sollten Feuchtigkeitsquellen schnell erkannt und beseitigt werden. Zudem sind regelmäßiges Lüften und bauliche Maßnahmen essenziell, um die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen unter Kontrolle zu halten.

Sollten Sie bereits Schimmel in Ihrer Wohnung entdeckt haben oder unsicher sein, ob Feuchtigkeitsprobleme vorliegen, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Unser Sachverständigenbüro bietet Ihnen eine professionelle Beratung und Unterstützung bei der Ursachenforschung und Sanierung von Schimmelschäden.

Kontakt:

Sachverständigenbüro Charles Knepper
06295 Lutherstadt Eisleben
Kirchweg 4
Funk: 0177 – 4007130
E-Mail: gutachter-knepper@online.de

Weitere Informationen finden Sie auch auf unseren Websites:
Schimmelhilfe24, Holzschutz-Gutachten24, Gutachter-Knepper, Bauschaden24.

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

Schreibe einen Kommentar