Schimmelpilzbelastungen in Schulräumen: Ein Praxisbericht aus einer Berliner Schule

Schulen sind Orte, an denen Kinder und Jugendliche viel Zeit verbringen, und daher ist eine gute Raumluftqualität von entscheidender Bedeutung für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden. Doch immer wieder kommt es in Schulgebäuden, besonders in älteren Bauten, zu Problemen mit Schimmelpilzbelastungen, die oft unbemerkt bleiben. Ein Praxisbeispiel aus einer Berliner Schule verdeutlicht, wie Schimmelprobleme durch bauliche Mängel entstehen und welche Maßnahmen ergriffen werden sollten, um die Luftqualität zu sichern.

Der Fall: Schimmelpilzbelastung im Dachgeschoss eines Gymnasiums

Im Rahmen einer routinemäßigen Holzschutzuntersuchung wurde unser Sachverständigenbüro Charles Knepper in einem Berliner Gymnasium beauftragt, das Dachgeschoss auf eventuelle Schäden zu überprüfen. Dabei stießen wir auf erhebliche Schimmelpilzschäden, die durch Kondensation im Dachbereich entstanden waren. Kondenswasser hatte sich an kalten Stellen der Dachkonstruktion abgesetzt, was über einen längeren Zeitraum zu einem idealen Nährboden für Schimmelpilze führte.

Besonders problematisch war, dass der Schimmel zunächst nicht sichtbar war, da er sich in den Hohlräumen und Zwischenwänden des Dachgeschosses entwickelt hatte. Erst durch eine genaue Untersuchung der Bausubstanz und eine Luftkeimsammlung konnte die tatsächliche Schimmelbelastung in der Raumluft festgestellt werden. Die Luftkeimsammlung ergab alarmierende Werte: Eine deutlich erhöhte Anzahl an Schimmelsporen wurde in der Luft des Dachgeschosses gemessen, was ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko für Schüler und Lehrkräfte darstellen konnte.

Maßnahmen: Untersuchung der darunterliegenden Klassenzimmer

Nach der Auswertung des Gutachtens und einem Gespräch mit unserem Sachverständigen entschied die Schulleitung, dass auch die Klassenräume, die sich unmittelbar unter dem Dachgeschoss befinden, überprüft werden sollten. Es war wichtig sicherzustellen, dass sich die Schimmelsporen nicht in die darunterliegenden Räume ausgebreitet hatten.

Unser Sachverständigenbüro führte daher eine detaillierte Untersuchung der Klassenzimmer durch. Diese umfasste:

  1. Visuelle Inspektion: Zunächst wurde überprüft, ob es sichtbare Anzeichen für Feuchteschäden oder Schimmelpilzbildung in den Klassenzimmern gibt. Besonders kritisch waren die Deckenbereiche, die Randzonen und Fensterlaibungen, wo sich häufig Kondenswasser sammelt und dadurch Schimmel entsteht. Sichtbare Schimmelpilzkolonien waren ein klares Warnsignal für eine hohe Schimmelbelastung.
  2. Luftkeimsammlung: In jedem Klassenzimmer wurde mindestens eine Luftprobe mittels Luftkeimsammlung durchgeführt. Dabei wurde ein Volumen von 100 Litern Raumluft auf die auf Nährböden (MEA und DG 18) aufgebracht . Diese Nährböden sind ideal für das Wachstum von Schimmelpilzen und Bakterien, sodass mögliche Belastungen zuverlässig erkannt werden können.
  3. Inkubation und Analyse im Bio-Labor: Die gesammelten Proben wurden im Labor unter kontrollierten Bedingungen inkubiert (Bebrütung), um das Wachstum der Schimmelpilze zu fördern. Die Analyse der Proben ergab, welche Schimmelarten vorhanden waren und in welchen Konzentrationen sie in der Raumluft vorkamen. Eine Referenzmessung der Außenluft wurde ebenfalls durchgeführt, um die Schimmelbelastung im Innenraum mit der im Freien zu vergleichen.

Die Bedeutung der Hintergrundbelastung für die Bewertung der Luftqualität

Ein wichtiger Faktor bei der Bewertung der Schimmelpilzbelastung ist die Hintergrundbelastung am Standort der Schule. Die Konzentration von Schimmelsporen in der Außenluft kann je nach Jahreszeit und Umweltbedingungen variieren, und diese natürlichen Schwankungen müssen bei der Interpretation der Messergebnisse berücksichtigt werden. Eine erhöhte Sporenkonzentration in der Innenraumluft ist nur dann bedenklich, wenn sie deutlich über den Außenwerten liegt.

In diesem Fall zeigte die Untersuchung, dass die Schimmelsporenkonzentration in einigen der Klassenzimmer deutlich höher war als die in der Außenluft gemessenen Referenzwerte. Dies war ein klares Zeichen dafür, dass Schimmelpilze aus dem Dachbereich in die darunterliegenden Klassenräume eingedrungen waren und dort eine potenzielle Gesundheitsgefahr für die Schüler und Lehrer darstellten.

Gesundheitsrisiken durch Schimmelpilzbelastung in Schulräumen

Die Anwesenheit von Schimmelsporen in der Raumluft kann besonders für Kinder und Jugendliche mit empfindlichen Atemwegen oder Allergien gefährlich sein. Die Symptome einer Schimmelpilzexposition reichen von Reizungen der Atemwege und allergischen Reaktionen bis hin zu schwerwiegenderen gesundheitlichen Problemen wie Asthmaanfällen oder chronischen Atemwegserkrankungen.

Kinder, die in einem mit Schimmel belasteten Klassenzimmer lernen, können:

  • Reizungen der Augen, Nase und des Rachens entwickeln.
  • Unter chronischem Husten oder Atemnot leiden.
  • Allergische Reaktionen wie Hautausschläge oder juckende Augen entwickeln.
  • Bei längerer Exposition besteht die Gefahr, dass sich chronische Atemwegserkrankungen entwickeln.

Es ist daher von größter Bedeutung, dass Schulen regelmäßig auf Schimmelbelastungen untersucht werden, um die Gesundheit der Schüler und Lehrer zu schützen.

Vorbeugende Maßnahmen: Raumluftüberprüfung während der Schulferien

Ein wichtiges Fazit aus dieser Untersuchung ist, dass Schulen, besonders solche in älteren Gebäuden oder mit bekannten Feuchtigkeitsproblemen, regelmäßig auf Schimmelbefall überprüft werden sollten. Idealerweise finden solche Überprüfungen während der Schulferien statt, wenn die Klassenzimmer ungenutzt sind und eine gründliche Inspektion und Luftkeimmessung ohne Störung des Schulbetriebs durchgeführt werden kann.

Unser Sachverständigenbüro Charles Knepper bietet einen umfassenden Service zur Überprüfung der Raumluftqualität in Schulgebäuden an. Mit modernster Technik und jahrelanger Erfahrung können wir Schimmelbelastungen frühzeitig erkennen und Empfehlungen für die Sanierung geben. Besonders in Altbauten oder Gebäuden mit Feuchteschäden ist eine regelmäßige Kontrolle der Raumluft unerlässlich, um die Gesundheit der Kinder und Lehrkräfte zu schützen.

Fazit: Schimmelpilzbelastungen in Schulräumen ernst nehmen

Schimmelpilze in Schulräumen stellen eine ernstzunehmende Gefahr für die Gesundheit der Schüler und Lehrer dar. Besonders in alten oder feuchten Gebäuden, wie das Beispiel aus der Berliner Schule zeigt, kann es durch bauliche Mängel zu erheblichen Schimmelbelastungen kommen. Regelmäßige Luftkeimmessungen und visuelle Inspektionen sind wichtige Maßnahmen, um die Raumluftqualität zu sichern und die Gesundheit der Kinder zu schützen.

Besorgte Eltern schätzen es, wenn Schulleitungen aktiv Maßnahmen zur Sicherstellung der Raumluftqualität ergreifen. Ein qualifizierter Sachverständiger kann hierbei eine wertvolle Unterstützung bieten und die Schule fachgerecht beraten. Wenn Sie in Ihrer Schule ähnliche Probleme vermuten oder einfach auf Nummer sicher gehen wollen, kontaktieren Sie unser Sachverständigenbüro:

Sachverständigenbüro Charles Knepper
Kirchweg 4, 06295 Lutherstadt Eisleben
Tel: 0177 – 4007130
E-Mail: gutachter-knepper@online.de

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

Schreibe einen Kommentar