Der CASO Nährboden im Biolabor

Bestandteile von CASO-Nährboden

Der CASO-Nährboden setzt sich aus mehreren Schlüsselsubstanzen zusammen:

  • Peptone aus Casein: Diese Proteine liefern den Mikroorganismen notwendige Stickstoffquellen und Aminosäuren für das Wachstum.
  • Peptone aus Sojamehl: Ergänzen die Stickstoffquellen und bieten zusätzlich Kohlenhydrate, die für viele Bakterienarten als Energiequelle dienen.
  • Natriumchlorid: Hilft, den osmotischen Druck zu regulieren, was für das Überleben der Mikroorganismen entscheidend ist.
  • Agar-Agar: Das Geliermittel, das die festen oder halbfesten Eigenschaften des Nährbodens verleiht.

Einsatz von CASO-Nährboden

Der CASO-Nährboden wird in Laboren für eine Vielzahl von mikrobiologischen Anwendungen genutzt, darunter:

  1. Allgemeine Bakterienkultivierung: Aufgrund seiner Nährstoffvielfalt wird CASO häufig für die Kultivierung von nicht-anspruchsvollen Bakterienarten wie Escherichia coli, Staphylococcus aureus und anderen verwendet.
  2. Pilzkultivierung: Der Nährboden unterstützt auch das Wachstum von Hefen und Schimmelpilzen, was ihn für allgemeine mikrobiologische Tests sehr nützlich macht.
  3. Sterilitätstests: In der pharmazeutischen Industrie und der Herstellung von Medizinprodukten wird CASO verwendet, um die Sterilität von Materialien sicherzustellen.
  4. Kontaminationskontrolle in der Lebensmittelindustrie: CASO-Nährboden wird auch für die mikrobiologische Überwachung in der Lebensmittelproduktion eingesetzt, um sicherzustellen, dass keine pathogenen Bakterien oder Pilze vorhanden sind.

Nachweis von Bakterienbefall in Estrichdämmungen nach Wasserschäden

Eine spezielle Anwendung von CASO-Nährboden findet sich in der Bau- und Schimmelpilzdiagnostik. Bei Wasserschäden, insbesondere wenn Feuchtigkeit in Estrichdämmungen eingedrungen ist, kann es zu einem Befall mit Bakterien und Schimmelpilzen kommen. Hier wird der CASO-Nährboden in der Probenahme eingesetzt, um den mikrobiellen Befall in feuchten Baustoffen nachzuweisen.

Vorgehensweise:

  • Probenahme: Nach einem Wasserschaden werden Materialproben aus der betroffenen Dämmung oder dem Estrich entnommen. Diese Proben werden im Labor auf CASO-Nährböden ausgestrichen.
  • Brutkasten: Die Proben werden dann in einem Inkubator bei einer Temperatur von etwa 35 °C für 24 bis 48 Stunden inkubiert, um das Wachstum von Bakterien und Pilzen zu fördern.
  • Auswertung: Nach der Inkubationszeit werden die Kulturen auf dem CASO-Nährboden untersucht. Durch das charakteristische Aussehen und Wachstumsmuster können Mikroorganismen identifiziert werden, die auf Wasserschäden oder Hygienemängel hinweisen, wie etwa Schimmelpilze oder Feuchtigkeitsbakterien.

CASO-Nährboden bei Wasserschäden und in der Estrichdiagnostik

Nach Wasserschäden, vor allem bei Estrichkonstruktionen, ist es oft notwendig, den Grad der mikrobiellen Kontamination zu bestimmen, um Sanierungsmaßnahmen einzuleiten. In solchen Fällen kommt der CASO-Nährboden für den Nachweis von Bakterien besonders häufig zum Einsatz, weil viele der durch Feuchtigkeit begünstigten Bakterien (wie Pseudomonas oder Enterobacteriaceae) gut auf diesem Medium wachsen. Hierbei hilft der Nährboden zu klären, ob eine mikrobiologische Belastung durch Bakterien vorliegt, die die Feuchtigkeitsschäden weiter verschlimmern können.

Beispielanwendung:

Nach einem Wasserschaden in einem Gebäude, bei dem Feuchtigkeit unter den Estrich eingedrungen ist, wird häufig eine Prüfung der Dämmung erforderlich, um das Ausmaß der mikrobiellen Belastung zu beurteilen. Proben der feuchten Estrichdämmung werden entnommen und auf CASO-Nährboden kultiviert, um Bakterien wie Bacillus oder Pseudomonas nachzuweisen, die in feuchten Umgebungen häufig vorkommen. Diese Tests helfen Bauherren und Sanierungsexperten, die richtigen Entscheidungen bezüglich der Trocknung und eventuellen Sanierungsmaßnahmen zu treffen.

Fazit

Der CASO-Nährboden ist ein äußerst vielseitiges und bewährtes Werkzeug in der mikrobiologischen Diagnostik. Seine breite Anwendbarkeit, von der allgemeinen Bakterien- und Pilzkultivierung bis hin zur speziellen Untersuchung von Bakterienbefall nach Wasserschäden, macht ihn zu einem unverzichtbaren Bestandteil in Laboren. Insbesondere in der Bautrocknung und Schimmelpilzsanierung wird der CASO-Nährboden genutzt, um mikrobiellen Befall in Baustoffen wie Estrich und Dämmungen zu identifizieren, was für die Sanierung entscheidend ist.

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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