Schimmelschäden in Kirchen und Klöstern

In Kirchen und Klöstern, besonders in alten und oft feuchten Gebäuden, sind Schimmelpilze weit verbreitet. Aufgrund der besonderen Bedingungen, wie hohe Luftfeuchtigkeit, unzureichende Belüftung und das Vorhandensein von organischen Materialien (wie Holz, Textilien, Putz und Malereien), können sich verschiedene Schimmelpilzarten leicht ansiedeln. Zu den häufigsten Schimmelpilzen, die in diesen historischen Gebäuden vorkommen, gehören:

1. Aspergillus spp.

Aspergillus-Arten sind allgegenwärtig und kommen besonders häufig in Gebäuden mit Feuchtigkeitsproblemen vor. In Kirchen und Klöstern kann Aspergillus auf Holzstrukturen, Bänken, Orgeln und anderen porösen Materialien wachsen. Besonders problematisch ist Aspergillus fumigatus, der in feuchten Umgebungen gut gedeiht und gesundheitliche Probleme wie Allergien und Atemwegsbeschwerden verursachen kann.

2. Penicillium spp.

Penicillium-Arten sind ebenfalls sehr häufig in feuchten Umgebungen. Diese Schimmelpilze wachsen besonders gut auf feuchten Wänden, Putz und Textilien. Penicillium ist bekannt dafür, Mykotoxine zu produzieren, die gesundheitliche Risiken bergen. In Kirchen kann Penicillium sich auf empfindlichen Materialien wie historischen Gemälden oder Textilien niederlassen und diese beschädigen.

3. Cladosporium spp.

Cladosporium ist einer der am weitesten verbreiteten Schimmelpilze in Innenräumen und wächst besonders in feuchten und schlecht belüfteten Bereichen. In Kirchen und Klöstern kann er auf Steinwänden, Holz und Fensterrahmen vorkommen. Cladosporium ist für seine dunkelgrünen bis schwarzen Flecken bekannt und kann bei Menschen mit Allergien oder Atemwegsproblemen Beschwerden verursachen.

4. Stachybotrys chartarum (Schwarzer Schimmel)

Stachybotrys chartarum, auch als „schwarzer Schimmel“ bekannt, ist besonders gefährlich, da er giftige Mykotoxine produziert. Dieser Schimmel wächst auf feuchten Materialien wie Holz, Gipskarton und Tapeten. In historischen Gebäuden wie Kirchen kann er bei ungenügender Pflege und hoher Luftfeuchtigkeit auftreten. Der schwarze Schimmel kann schwere Atemwegsprobleme und andere gesundheitliche Beschwerden verursachen.

5. Alternaria spp.

Alternaria-Schimmelpilze sind häufig im Freien, können jedoch auch in Innenräumen, besonders in feuchten Kirchen und Klöstern, auftreten. Sie besiedeln vor allem Fensterrahmen, Textilien und Wände. Alternaria kann allergische Reaktionen und Atemwegserkrankungen auslösen, besonders bei Menschen mit einer Empfindlichkeit gegenüber Schimmelsporen.

6. Zasmidium cellare (Kellertuch)

Zasmidium cellare, auch als Kellertuch bekannt, ist ein Pilz, der oft in feuchten Kellern von Klöstern oder Kirchen vorkommt. Dieser Pilz bildet watteartige Beläge auf Wänden und ist ein Indikator für feuchte und schlecht belüftete Bereiche. Während dieser Pilz optisch auffällig ist, stellt er in der Regel keine direkte Gefahr für die Gesundheit dar, sondern ist eher ein Hinweis auf Feuchtigkeitsprobleme.

7. Fusarium spp.

Fusarium-Arten sind vor allem für ihre Fähigkeit bekannt, auf feuchten Materialien wie Holz und Textilien zu wachsen. In Klöstern und Kirchen können Fusarium-Arten auftreten, wenn diese Gebäude durch Lecks oder schlechte Belüftung feucht sind. Fusarium kann gesundheitliche Risiken durch die Produktion von Mykotoxinen bergen und ist daher besonders gefährlich in Innenräumen.


Fazit:

Die besondere Architektur und das Alter von Kirchen und Klöstern machen diese Gebäude anfällig für Feuchtigkeit und damit auch für Schimmelpilzbefall. Pilzarten wie Aspergillus, Penicillium, Cladosporium und Stachybotrys sind in diesen Umgebungen weit verbreitet. Eine regelmäßige Kontrolle der Luftfeuchtigkeit, Belüftung und der baulichen Substanz ist entscheidend, um den Schimmelbefall zu minimieren und sowohl das Gebäude als auch die Menschen, die sich dort aufhalten, zu schützen.

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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