Der Einbau dichter Fenster in unzureichend gedämmten Altbauten: Chancen und Herausforderungen

Einleitung

Der Austausch alter Fenster gegen moderne, dichte Fenster ist eine beliebte Maßnahme zur Verbesserung der Energieeffizienz von Altbauten. Doch während neue Fenster den Wärmeverlust deutlich reduzieren und den Wohnkomfort steigern, können sie in unzureichend gedämmten Altbauten auch Probleme verursachen. Insbesondere die Dämmung der Fensterleibungen und die Entstehung von Wärmebrücken sind entscheidende Faktoren, die bei der Planung und Umsetzung eines Fensteraustauschs berücksichtigt werden müssen. In diesem Blogbeitrag gehen wir auf die Herausforderungen und Lösungen beim Einbau dichter Fenster in unzureichend gedämmten Altbauten ein und erläutern die Problematik der Wärmebrücken.

Vorteile und Herausforderungen beim Einbau dichter Fenster

Vorteile:

  • Energieeinsparung: Moderne Fenster mit guter Wärmedämmung tragen erheblich zur Reduzierung des Wärmeverlustes bei. Dadurch sinken die Heizkosten und der Wohnkomfort steigt.
  • Schallschutz: Dichtere Fenster bieten einen besseren Schallschutz, was insbesondere in städtischen Gebieten oder an stark befahrenen Straßen von Vorteil ist.
  • Zugluftreduktion: Neue Fenster schließen oft besser als alte, undichte Fenster, wodurch Zugluft verhindert wird und die Behaglichkeit in den Räumen steigt.

Herausforderungen:

  • Erhöhte Luftdichtheit: Dichtere Fenster verringern den natürlichen Luftaustausch, was in unzureichend gedämmten Altbauten zu einem Anstieg der Luftfeuchtigkeit führen kann. Ohne ausreichende Lüftung kann dies zur Kondensation von Feuchtigkeit und letztlich zur Schimmelbildung führen.
  • Entstehung neuer Wärmebrücken: Durch den Einbau dichter Fenster in schlecht gedämmte Gebäude kann es zu neuen Wärmebrücken kommen, insbesondere in den Fensterleibungen, die oft vernachlässigt werden.

Die Problematik der Wärmebrücken

Was sind Wärmebrücken? Wärmebrücken sind Bereiche in der Gebäudehülle, an denen die Wärmedämmung unterbrochen ist oder unzureichend ausgeführt wurde. An diesen Stellen geht mehr Wärme verloren als in den umliegenden Bereichen. Wärmebrücken entstehen häufig an Fensteranschlüssen, Gebäudeecken und Balkonen.

Warum sind Wärmebrücken problematisch?

  • Wärmeverlust: An Wärmebrücken kann es zu erheblichen Wärmeverlusten kommen, die die Effizienz der neuen Fenster zunichtemachen.
  • Kondensation und Schimmel: Da Wärmebrücken kälter sind als die umliegenden Flächen, kann die dortige Temperatur unter den Taupunkt der Raumluft fallen. Dies führt zur Kondensation von Luftfeuchtigkeit und schafft ideale Bedingungen für Schimmelbildung.

Die Bedeutung der Dämmung der Fensterleibungen

Innendämmung der Fensterleibungen:

  • Herausforderung: Nach dem Einbau dichter Fenster bleibt oft die alte, unzureichend gedämmte Fensterleibung bestehen. Diese kann zu einer erheblichen Wärmebrücke werden, da der Wärmestrom um das neue Fenster herum weiter ungehindert nach außen geleitet wird.
  • Lösung: Eine nachträgliche Dämmung der Fensterleibungen auf der Innenseite kann helfen, Wärmebrücken zu reduzieren. Dies kann durch den Einsatz von speziellen Dämmplatten oder Dämmputzen erfolgen, die auf die Leibungen aufgebracht werden.

Außendämmung der Fensterleibungen:

  • Herausforderung: Auch die Außenseite der Fensterleibungen muss gedämmt werden, um Wärmeverluste zu minimieren und Kondensation zu verhindern. In Altbauten ist dies oft schwierig, da historische Fassaden erhalten bleiben sollen oder die baulichen Gegebenheiten eine Außendämmung erschweren.
  • Lösung: Wo möglich, sollte eine Außendämmung in Betracht gezogen werden. Bei denkmalgeschützten Gebäuden oder aus ästhetischen Gründen kann eine Innendämmung eine Alternative sein, wobei auf eine sorgfältige Ausführung geachtet werden muss, um Wärmebrücken zu vermeiden.

Maßnahmen zur Vermeidung von Problemen

Ganzheitlicher Ansatz:

  • Gebäudeanalyse: Bevor neue Fenster eingebaut werden, sollte eine umfassende Analyse des Gebäudes erfolgen, um potenzielle Wärmebrücken zu identifizieren und Maßnahmen zur Verbesserung der Dämmung zu planen.
  • Kombination mit Dämmmaßnahmen: Der Einbau neuer Fenster sollte idealerweise mit zusätzlichen Dämmmaßnahmen kombiniert werden, insbesondere an den Fenstern und in den umliegenden Bauteilen.

Lüftungskonzept:

  • Kontrollierte Lüftung: Da neue Fenster die Luftdichtheit erhöhen, sollte ein Lüftungskonzept entwickelt werden, um die Raumluftfeuchtigkeit zu kontrollieren. Dies kann durch regelmäßiges Stoßlüften oder den Einbau einer kontrollierten Wohnraumlüftung (KWL) erfolgen.
  • Raumluftüberwachung: Die Installation von Hygrometern kann helfen, die Luftfeuchtigkeit zu überwachen und rechtzeitig auf steigende Werte zu reagieren, um Schimmelbildung zu verhindern.

Fachgerechte Ausführung:

  • Expertenrat: Der Einbau neuer Fenster in unzureichend gedämmten Altbauten sollte von Fachleuten durchgeführt werden, die Erfahrung mit Altbausanierungen haben. Eine sorgfältige Planung und Ausführung ist entscheidend, um Probleme wie Wärmebrücken zu vermeiden.
  • Schulung der Bewohner: Die Bewohner sollten über die Bedeutung von richtigem Lüften und Heizen informiert werden, um die Auswirkungen der neuen Fenster auf das Raumklima optimal zu steuern.

Fazit

Der Einbau dichter Fenster in unzureichend gedämmten Altbauten kann die Energieeffizienz deutlich verbessern, birgt jedoch auch Risiken, insbesondere in Bezug auf die Entstehung von Wärmebrücken und eine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Eine sorgfältige Planung, die die Dämmung der Fensterleibungen sowie ein angepasstes Lüftungskonzept umfasst, ist unerlässlich, um die Vorteile der neuen Fenster voll auszuschöpfen und Probleme wie Schimmelbildung zu vermeiden. Mit dem richtigen Fachwissen und einem ganzheitlichen Ansatz lassen sich die Herausforderungen erfolgreich meistern, sodass die Modernisierung des Altbaus sowohl energetisch als auch wohnklimatisch zu einem Erfolg wird.

Für weiterführende Informationen und professionelle Beratung rund um den Fensteraustausch und die Altbausanierung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:

Sachverständigenbüro Charles Knepper
Kirchweg 4
06295 Lutherstadt Eisleben
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Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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