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Erhöhte Feuchteproduktion im Innenraum: Ursachen und Auswirkungen

Einleitung

Die Feuchtigkeit in Innenräumen spielt eine entscheidende Rolle für das Wohnklima und die Bausubstanz eines Gebäudes. Während eine gewisse Luftfeuchtigkeit notwendig ist, um ein angenehmes Raumklima zu schaffen, kann eine zu hohe Feuchtigkeit zu ernsthaften Problemen wie Schimmelbildung und gesundheitlichen Beschwerden führen. Verschiedene alltägliche Aktivitäten, die Menschen in Innenräumen ausüben, tragen zur Feuchtigkeitsproduktion bei. In diesem Blogartikel werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Quellen der Feuchtigkeitsproduktion und wie diese das Raumklima beeinflussen können.

Menschliche Aktivitäten als Feuchtequellen

Der Mensch selbst ist eine bedeutende Feuchtigkeitsquelle in Innenräumen, insbesondere durch Atmung, Schwitzen und andere Aktivitäten. Hier sind einige der Hauptquellen, die durch die Anwesenheit und Aktivitäten von Menschen entstehen:

  1. Atmung und Schwitzen:
    • Atmung: Bei der Atmung wird Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf an die Luft abgegeben. Ein erwachsener Mensch kann pro Stunde etwa 40 bis 70 Gramm Wasser durch Atmung abgeben. In einem Haushalt mit mehreren Personen summiert sich diese Feuchtigkeit schnell auf.
    • Schwitzen: Auch durch Schwitzen gibt der Körper Feuchtigkeit ab, insbesondere bei körperlicher Aktivität oder in warmen Umgebungen. Leichte körperliche Aktivität kann die Feuchtigkeitsabgabe durch Schwitzen zusätzlich erhöhen.
  2. Kochen:
    • Dampfproduktion: Beim Kochen wird durch das Erhitzen von Wasser und Lebensmitteln eine erhebliche Menge an Wasserdampf freigesetzt. Besonders beim Kochen ohne Abzugshaube oder bei der Verwendung von Töpfen ohne Deckel kann die Luftfeuchtigkeit in der Küche stark ansteigen. Ein einziger Kochvorgang kann mehrere hundert Gramm Wasser in die Luft abgeben.
  3. Duschen und Baden:
    • Wasserdampf: Duschen und Baden sind weitere große Quellen für Feuchtigkeit in Innenräumen. Ein einziger Duschvorgang kann bis zu 2 Litern Wasser in Form von Wasserdampf in die Luft abgeben. In schlecht belüfteten Badezimmern bleibt diese Feuchtigkeit oft lange bestehen, was das Risiko von Schimmelbildung erhöht.
  4. Trocknen von Wäsche:
    • Wäsche im Innenraum trocknen: Das Trocknen von Wäsche in Innenräumen kann erhebliche Mengen an Feuchtigkeit freisetzen. Ein durchschnittlicher Wäschehaufen kann bis zu 2 Litern Wasser an die Raumluft abgeben. Besonders in kleinen oder schlecht belüfteten Räumen kann dies schnell zu einer Erhöhung der Luftfeuchtigkeit führen.

Weitere Quellen der Feuchtigkeitsproduktion

Neben den menschlichen Aktivitäten gibt es weitere Faktoren, die zur Feuchtigkeitsproduktion in Innenräumen beitragen:

  1. Zimmerpflanzen:
    • Wasserdampf durch Transpiration: Zimmerpflanzen geben durch Transpiration Feuchtigkeit an die Luft ab. Der Feuchtigkeitsausstoß variiert je nach Pflanzengröße, Anzahl und Art der Pflanzen. Ein großer Ficus oder mehrere tropische Pflanzen können die Luftfeuchtigkeit in einem Raum spürbar erhöhen.
  2. Aquarien:
    • Offene Aquarien: Ein offenes Aquarium kann eine erhebliche Feuchtigkeitsquelle sein, da das Wasser durch Verdunstung kontinuierlich in die Luft abgegeben wird. Die Menge der verdunsteten Feuchtigkeit hängt von der Größe des Aquariums, der Wassertemperatur und der Luftzirkulation ab. Ein großes, offenes Aquarium kann täglich mehrere hundert Milliliter Wasser verdunsten.
    • Abgedeckte Aquarien: Bei abgedeckten Aquarien wird die Verdunstung stark reduziert, da die Abdeckung den Großteil des Wasserdampfs zurückhält. Dennoch kann auch hier eine gewisse Menge Feuchtigkeit entweichen, insbesondere wenn das Aquarium beheizt wird oder die Abdeckung nicht vollständig dicht ist.
  3. Tiere:
    • Haustiere: Haustiere wie Hunde oder Katzen tragen ebenfalls zur Feuchtigkeitsproduktion bei, insbesondere durch Atmung und gelegentliches Schwitzen. In Haushalten mit vielen Tieren kann dies einen spürbaren Beitrag zur Gesamtfeuchtigkeit leisten.
  4. Kochen von Wasser und Getränken:
    • Kaffee- und Teezubereitung: Auch das Kochen von Wasser für Kaffee oder Tee trägt zur Feuchtigkeitsproduktion bei. Der entstehende Wasserdampf ist zwar relativ gering im Vergleich zu anderen Quellen, kann aber in Kombination mit anderen Faktoren zur Feuchtigkeitsanreicherung beitragen.
  5. Be- und Entwässerung von Pflanzen und Böden:
    • Bewässerung: Bei der Bewässerung von Innenpflanzen oder in Wintergärten kann zusätzliche Feuchtigkeit freigesetzt werden, insbesondere wenn große Mengen Wasser auf einmal verwendet werden.

Auswirkungen erhöhter Luftfeuchtigkeit

Eine anhaltend hohe Luftfeuchtigkeit in Innenräumen kann verschiedene negative Auswirkungen haben, die von Unbehagen bis hin zu ernsthaften Gesundheits- und Bauschäden reichen:

  1. Schimmelbildung:
    • Schimmelrisiko: Eine Luftfeuchtigkeit über 60 % erhöht das Risiko der Schimmelbildung erheblich, insbesondere in Bereichen mit schlechter Belüftung oder bei Vorhandensein von Wärmebrücken. Schimmelpilze gedeihen auf feuchten Oberflächen und können sowohl die Bausubstanz schädigen als auch gesundheitliche Probleme verursachen.
  2. Kondensation:
    • Tauwasserbildung: Bei hoher Luftfeuchtigkeit kann es zu Kondensation an kalten Oberflächen wie Fenstern, Außenwänden oder unzureichend isolierten Bauteilen kommen. Diese Kondensationsfeuchtigkeit bietet wiederum ideale Bedingungen für Schimmelwachstum.
  3. Unangenehmes Raumklima:
    • Behaglichkeit: Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann das Raumklima unangenehm machen. Warme, feuchte Luft kann stickig wirken und das Wohlbefinden der Bewohner beeinträchtigen. Zudem kann die gefühlte Temperatur höher sein als die tatsächliche, was das Bedürfnis nach zusätzlichem Lüften oder Kühlen erhöhen kann.

Maßnahmen zur Reduzierung der Feuchtigkeit

Um die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen auf einem gesunden Niveau zu halten, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich:

  1. Regelmäßiges Lüften:
    • Stoßlüften: Mehrmals tägliches Stoßlüften sorgt für einen schnellen Austausch der feuchten Innenluft gegen trockene Außenluft. Dies hilft, die Luftfeuchtigkeit zu senken und ein angenehmes Raumklima zu erhalten.
    • Querlüften: Querlüften, also das gleichzeitige Öffnen von Fenstern auf gegenüberliegenden Seiten eines Raums, kann den Luftaustausch weiter beschleunigen und die Feuchtigkeit effektiv abführen.
  2. Verwendung von Luftentfeuchtern:
    • Luftentfeuchter: In besonders feuchten Räumen oder während der Wintermonate kann der Einsatz von Luftentfeuchtern helfen, die Luftfeuchtigkeit unter Kontrolle zu halten. Diese Geräte entziehen der Luft Feuchtigkeit und sammeln sie in einem Behälter, der regelmäßig entleert werden muss.
  3. Reduzierung der Feuchtigkeitsquellen:
    • Wäsche im Freien trocknen: Wenn möglich, sollte Wäsche im Freien oder in einem gut belüfteten Raum getrocknet werden, um die Feuchtigkeit in der Wohnung zu minimieren.
    • Küchenabzugshauben verwenden: Beim Kochen sollte eine Abzugshaube genutzt werden, um den Wasserdampf direkt nach außen zu leiten.
  4. Pflanzen und Aquarien kontrollieren:
    • Anzahl der Zimmerpflanzen begrenzen: Um die Feuchtigkeit im Raum zu reduzieren, sollte die Anzahl der Zimmerpflanzen angepasst oder ihre Platzierung in weniger problematischen Räumen überdacht werden.
    • Aquarien abdecken: Offene Aquarien sollten nach Möglichkeit abgedeckt werden, um die Verdunstung zu minimieren.

Fazit

Die Feuchtigkeitsproduktion in Innenräumen ist ein unvermeidlicher Teil des täglichen Lebens. Allerdings können bestimmte Aktivitäten und Bedingungen zu einer übermäßigen Anreicherung von Feuchtigkeit führen, was das Risiko von Schimmelbildung und anderen Problemen erhöht. Durch bewusste Maßnahmen wie regelmäßiges Lüften, die Nutzung von Luftentfeuchtern und die Kontrolle der Feuchtigkeitsquellen lässt sich die Luftfeuchtigkeit effektiv regulieren und ein gesundes Raumklima aufrechterhalten.

Für weiterführende Informationen und professionelle Beratung zur Feuchtigkeitskontrolle und Schimmelprävention in Innenräumen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:

Sachverständigenbüro Charles Knepper
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Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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