Kundenfrage : Wie erfolgt die Sanierung wenn ich einen Wasserschaden hatte und mein Estrich und die Dämmschicht darunter sind komplett nass ? Wie kann festgestellt werden welche Schimmelbelastung in der Dämmschicht existiert?

Die Sanierung nach einem Wasserschaden, bei dem der Estrich und die darunterliegende Dämmschicht vollständig durchfeuchtet wurden, ist eine komplexe Aufgabe, die sorgfältige Planung und Durchführung erfordert. Nachfolgend wird der Prozess detailliert beschrieben:

Schritte zur Sanierung bei durchfeuchtetem Estrich und Dämmschicht

  1. Sofortmaßnahmen nach dem Wasserschaden:
    • Wasserabstellen und Schadensquelle beheben: Stellen Sie sofort die Wasserzufuhr ab und beheben Sie die Ursache des Wasserschadens, um weiteren Schaden zu verhindern.
    • Wasser absaugen: Entfernen Sie stehendes Wasser so schnell wie möglich, um eine Ausbreitung der Feuchtigkeit zu minimieren. Spezielle Nasssauger sind hierfür ideal geeignet.
  2. Begutachtung und Feuchtigkeitsmessung:
    • Feuchtigkeitsmessung: Eine genaue Feuchtigkeitsmessung ist entscheidend, um das Ausmaß des Schadens zu bestimmen. Hierbei kommen verschiedene Methoden zum Einsatz, wie die Widerstandsmessung oder die Mikrowellenmessung, um die Durchfeuchtungstiefe in Estrich und Dämmschicht zu ermitteln​.
    • Kernbohrungen und Probenentnahme: Um die Schimmelbelastung in der Dämmschicht festzustellen, werden oft Kernbohrungen durchgeführt. Dabei werden Materialproben entnommen, die anschließend im Labor auf Schimmelsporen und Bakterien untersucht werden​.
  3. Trocknung des Estrichs und der Dämmschicht:
    • Dämmschichttrocknung: Für die Trocknung der Dämmschicht unter dem Estrich wird in der Regel ein spezielles Verfahren angewendet, die sogenannte „Unterestrichtrocknung“. Hierbei werden Löcher in den Estrich gebohrt, und Trocknungsschläuche in die Dämmschicht eingeführt. Die feuchte Luft wird über Filter und Trocknungsgeräte nach außen geleitet.
    • Estrichtrocknung: Während die Dämmschicht getrocknet wird, kann auch der Estrich durch den Einsatz von Bautrocknern (Kondenstrockner oder Adsorptionstrockner) getrocknet werden. Der Trocknungsprozess kann je nach Schweregrad der Durchfeuchtung mehrere Wochen dauern​.
  4. Schimmelpilzbefall feststellen und bewerten:
    • Visuelle Inspektion und Geruchstest: Oft ist bereits eine visuelle Inspektion oder ein auffälliger Geruch ein Indikator für Schimmelbefall. Schimmel kann sich auf den Oberflächen der Dämmschicht oder im Estrich selbst bilden.
    • Mikrobiologische Untersuchung: Um die genaue Art und das Ausmaß des Schimmelbefalls zu ermitteln, werden die entnommenen Proben im Labor kultiviert und analysiert. Hierbei wird festgestellt, welche Schimmelpilzarten vorhanden sind und in welcher Konzentration diese vorliegen ​​. ( UBA Schimmelleitfaden Grenzwerte entscheiden hier über den Rückbau des gesamten Fußbodens inkl. Dämmung)
  5. Sanierungsmaßnahmen bei Schimmelpilzbefall:
    • Entfernung von befallenen Materialien: Falls der Schimmelbefall umfangreich ist, kann es notwendig sein, die Dämmschicht und eventuell auch Teile des Estrichs vollständig zu entfernen. Dies ist insbesondere dann erforderlich, wenn Grenzwerte überschritten sind und die Feuchtigkeit nicht vollständig beseitigt werden kann.
    • Desinfektion und Beschichtung: Nach der Entfernung der betroffenen Materialien müssen die verbleibenden Oberflächen gründlich gereinigt und desinfiziert werden.
  6. Kontrolle und Nachsorge:
    • Feuchtigkeits- und Schimmelpilztests nach der Trocknung: Nach Abschluss der Trocknung sollten erneut Feuchtigkeitsmessungen durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass keine Restfeuchtigkeit oder Schimmelsporen verbleiben.
    • Wiederaufbau der Estrichschicht: Erst wenn der gesamte Bereich vollständig trocken und schimmelfrei ist, kann der Estrich wiederhergestellt und der Bodenbelag erneuert werden​. Nach Beendigung der Arbeiten und der anschließenden Feinreinigung wird vom Sachverständigen eine Freimessung durchgeführt .

Fazit

Die Sanierung nach einem Wasserschaden, bei dem Estrich und Dämmschicht betroffen sind, erfordert eine gründliche Analyse und die Anwendung spezieller Trocknungstechniken. Die Feststellung des Schimmelbefalls erfolgt durch Probenentnahmen und Laboranalysen. Ein fachgerechtes Vorgehen ist entscheidend, um langfristige Schäden und Gesundheitsrisiken zu vermeiden. Im Zweifelsfall ist es ratsam, einen Sachverständigen hinzuzuziehen, der den Schaden begutachtet und die geeigneten Sanierungsmaßnahmen einleitet.

Für eine professionelle Begutachtung und Sanierung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:

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Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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