UBA Schimmelpilzleitfaden 2017 vs. 2024 was ändert sich …

Änderungen und Neuerungen im Schimmelleitfaden 2024 im Vergleich zum Schimmelleitfaden 2017:

  1. Kategorisierung und Bewertung des Schimmelbefalls:
    • Schadensausmaß: Die Kategorisierung von Schimmelbefall wurde präzisiert. Neu hinzugefügt wurde die Kategorisierung des Schimmelbefalls basierend auf der Fläche und Tiefe des Befalls sowie der daraus resultierenden mikrobiellen Biomasse​.
    • Materialprobenbewertung: Die Bewertung von Materialproben wurde aktualisiert, um detailliertere Informationen über die Konzentration von Schimmelpilzen und Bakterien zu liefern. Es wurden spezifische Konzentrationsbereiche für verschiedene Materialien wie Polystyrol, Mineralwolle und Polyurethanschaum eingeführt​.
  2. Methoden zur Schimmelidentifizierung:
    • Molekularbiologische Techniken: Der Einsatz molekularbiologischer Techniken zur Identifizierung von Schimmelpilzen wurde erweitert und detaillierter beschrieben. Dies umfasst neue Erkenntnisse über die Phylogenie verschiedener Schimmelpilzarten​.
  3. Lüftungsstrategien und Gebäudetechnik:
    • Aktualisierte Empfehlungen: Die Empfehlungen zur Vermeidung von Schimmel durch Lüften wurden aktualisiert, um den neuesten gesetzlichen Anforderungen und technischen Standards zu entsprechen. Insbesondere wurde auf die Herausforderungen durch die dichtere Gebäudehülle gemäß der Energieeinsparverordnung (EnEV) eingegangen​.
  4. Sanierungsmaßnahmen:
    • Erweiterte Maßnahmenkataloge: Die Maßnahmen zur Sanierung von Schimmelbefall wurden erweitert und umfassen nun detaillierte Schritte für kleine und große Schimmelbefälle. Dies schließt Maßnahmen durch Raumnutzer und Fachfirmen ein sowie spezifische Anweisungen zur baulichen Rekonstruktion nach dem Rückbau​.
    • Kontrolle des Sanierungserfolgs: Die Kontrolle des Sanierungs- und Reinigungserfolgs wurde präzisiert und enthält nun spezifische Methoden zur Bewertung der Luftqualität nach Sanierungsmaßnahmen​.
  5. Nomenklatur und wissenschaftliche Begriffe:
    • Aktualisierte Nomenklatur: Die Nomenklatur für innenraumrelevante Schimmelpilze wurde aktualisiert und in Anhang 1 detailliert beschrieben. Dies umfasst Änderungen in den wissenschaftlichen Bezeichnungen und deren Anwendung in der Praxis​​.
  6. Ergänzende Anhänge:
    • Neue Anhänge: Der Leitfaden 2024 enthält zusätzliche Anhänge, die spezifische Empfehlungen und Konzentrationswerte für Schimmelpilze sowie detaillierte Vorgehensweisen zur Sanierung und Bewertung enthalten. Neue Anhänge umfassen Orientierungskonzentrationen für kultivierbare Schimmelpilze und die Gesamtsporenzahl​.

detaillierten Änderungen und Neuerungen im Schimmelleitfaden 2024 im Vergleich zum Schimmelleitfaden 2017 in tabellarischer Form:

UBA 2017UBA 2024
Allgemeine Empfehlungen zur Schimmelprävention und -sanierungAktualisierte Empfehlungen zur Schimmelprävention und -sanierung gemäß neuesten gesetzlichen Anforderungen
Weniger detaillierte Kategorisierung des SchimmelbefallsDetaillierte Kategorisierung des Schimmelbefalls basierend auf Fläche, Tiefe und mikrobieller Biomasse
Einfache Bewertung von MaterialprobenDetaillierte Bewertung von Materialproben mit spezifischen Konzentrationsbereichen für verschiedene Materialien
Grundlegende Techniken zur SchimmelidentifizierungErweiterte molekularbiologische Techniken zur Schimmelidentifizierung
Basisempfehlungen zur LüftungAktualisierte Empfehlungen zur Vermeidung von Schimmel durch Lüftung
Weniger detaillierte SanierungsmaßnahmenErweiterte und detaillierte Maßnahmenkataloge zur Sanierung von kleinen und großen Schimmelbefällen
Grundlagen zur Kontrolle des SanierungserfolgsPräzisierte Methoden zur Kontrolle des Sanierungs- und Reinigungserfolgs
Ältere Nomenklatur für SchimmelpilzeAktualisierte Nomenklatur für innenraumrelevante Schimmelpilze
Weniger spezifische AnhängeZusätzliche Anhänge mit spezifischen Empfehlungen und Konzentrationswerten für Schimmelpilze
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Die Änderungen umfassen erweiterte und aktualisierte Empfehlungen und Methoden, die den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

Details der Kategorisierung im Leitfaden 2024

  1. Flächenbezogene Kategorien:
    • Die Kategorien müssen nicht zwingend als eine zusammenhängende Fläche vorliegen, sondern sind allgemein pro Raumbereich zu verstehen. Ein Bereich kann ein Büroraum, ein Wohnraum oder ein zusammenhängender Wohnraum wie Wohn- und Esszimmer sein. In der Praxis kann dies ein Befall in mehreren Raumecken sein, dessen Einzelflächen zusammengezählt werden​.
  2. Visuelle Begutachtung:
    • Die Abschätzung der mit Schimmel bewachsenen Fläche erfolgt in der Praxis mittels visueller Begutachtung. Dabei muss auch Schimmelbefall, welcher mit bloßem Auge noch nicht erkennbar ist, einbezogen werden. Im Zweifel ist es sinnvoll, den Befall durch Klebefilmpräparate zu bestätigen​.
  3. Aktiver vs. getrockneter Altschaden:
    • Eine Abgrenzung sollte zwischen einem aktiven Befall und einem getrockneten Altschaden unterschieden werden. Bei einem aktiven Befall muss berücksichtigt werden, dass aus einem solchen Schaden kontinuierlich, über längere Zeit hohe Mengen lebensfähiger Sporen und Stoffwechselprodukte abgegeben werden können. Bei einem getrockneten Altschaden nehmen dagegen in der Regel die Sporenkonzentration und die Stoffwechselproduktion mit der Zeit ab​.
  4. Kategorisierung bei verdecktem Befall:
    • Bei Schimmelbefall, der erst nach Bauteilöffnung sichtbar wird, kann eine Kategorisierung analog zum direkt sichtbaren Befall vorgenommen werden​.

Diese detaillierte Kategorisierung bietet eine klarere und präzisere Grundlage für die Bewertung und Sanierung von Schimmelbefall im Vergleich zu den Empfehlungen aus dem Jahr 2017.

Detaillierte Übersicht der Bewertung von Materialproben und spezifischen Konzentrationsbereichen für verschiedene Materialien im Vergleich der Leitfäden von 2017 und 2024:

UBA 2017UBA 2024
Konzentrationsbereiche: Für Neubau- und Altbaumaterialien ab 10^5 KBE/g Material als Wachstum im Material angesehen. Bei fabrikneuen und trocken gelagerten Materialien deuten Konzentrationen im Bereich von 10^3 KBE/g bis 10^4 KBE/g auf aktives Wachstum hin.Konzentrationsbereiche: Beurteilung der Konzentration kultivierbarer Schimmelpilze (KBE/g Material) und Ergebnisse der Mikroskopie für Materialien Polystyrol und Mineralwolle. Kultivierung von < 10^4 KBE/g als Hintergrundbelastung, 10^4-10^5 KBE/g als geringer Befall, > 10^5 KBE/g als eindeutiger Befall​​​.
Mikroskopische Untersuchung: Notwendig zur Unterscheidung von Befall und Verunreinigung. Myzel und Sporenträger deuten auf Wachstum im Material hin​​.Mikroskopische Untersuchung: Ergänzende Messungen zu Bakterien/Aktinomyzeten oder ATP im Material als zusätzliche Information. Mikroskopie notwendig zur Bestätigung von Befall. Viel Myzel und Sporenträger deuten auf aktives Wachstum hin​​.
Beurteilungskriterien: Kategorien für kultivierbare Schimmelpilze basierend auf Konzentrationsbereichen. Quantitative Auswertungen mit hoher Unsicherheit (Standardabweichung von 30%-50%)​​.Beurteilungskriterien: Kategorien basieren auf Konzentration und mikroskopischen Ergebnissen. Auch hier quantitative Unsicherheit, jedoch mit klareren Grenzwerten. Verunreinigungen und Befall klarer differenziert​​.
Materialien: Primär Polystyrol und Mineralwolle. Neuere Untersuchungen zeigen ähnliche Konzentrationsbereiche auch für andere Materialien wie Polyurethanschaum oder Putz​​.Materialien: Erweiterung auf verschiedene Materialien wie Polyurethanschaum, Putz und spezifische Orientierungskonzentrationen für Fußböden mit Feuchteschäden​​.

Die Leitfäden aus 2024 bieten detailliertere und klarere Bewertungskriterien, die auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und erweiterten Untersuchungen basieren. Die Integration mikroskopischer Untersuchungen und zusätzlicher Parameter wie ATP-Tests ermöglicht eine präzisere Bewertung von Schimmelbefall in verschiedenen Materialien.

Detaillierte Übersicht der erweiterten molekularbiologischen Techniken zur Schimmelidentifizierung im Vergleich der Leitfäden von 2017 und 2024:

UBA 2017UBA 2024
Allgemeine Anwendung: Einsatz molekularbiologischer Techniken zur Identifizierung von Schimmelpilzen.Erweiterte Anwendung: Erweiterte molekularbiologische Techniken zur Identifizierung und phylogenetischen Analyse von Schimmelpilzen.
Phylogenetische Erkenntnisse: Die molekularbiologische Untersuchung bringt neue Erkenntnisse über die Phylogenie verschiedener Schimmelpilzarten.Phylogenetische Details: Neue phylogenetische Erkenntnisse zeigen, dass viele bisher als eine Art zusammengefasste Organismen genetisch unterschiedlich sind. Phylogenetisch eng verwandte Arten werden in Artenkomplexe zusammengefasst.
Beispielhafte Identifizierung: Identifizierung von 15 Arten, die morphologischen Merkmalen von „Aspergillus versicolor“ entsprechen.Detaillierte Identifizierung: Molekularbiologisch werden in Innenräumen isolierte Stämme dieses Komplexes überwiegend als Aspergillus creber oder Aspergillus jensenii identifiziert. Eine Identifizierung bis zur Art-Ebene ist bei vielen Komplexen nur molekularbiologisch sicher möglich.
Morphologische vs. molekularbiologische Identifizierung: Morphologisch lassen sich nicht alle Schimmelpilzarten innerhalb eines Komplexes sicher unterscheiden.Standardisierte Verfahren: Durch molekularbiologische Untersuchungen ist die Taxonomie der Schimmelpilze im Umbruch. Die molekularbiologische Identifizierung bis zur Art bringt kaum zusätzlichen Erkenntnisgewinn, daher sollten unterschiedliche Arten eines Komplexes zusammengefasst angegeben werden.
Beispiele von Artenkomplexen: Aspergillus versicolor-Komplex, Aspergillus niger-Komplex, Aspergillus fumigatus-Komplex, Fusarium solani-Komplex, Penicillium olsonii und P. brevicompactum-Komplex.Beispiele von Artenkomplexen: Weiter detaillierte Beispiele basierend auf molekularen Analysen, wie z.B. Aspergillus versicolor-Komplex, Schwarze Aspergillen, A. fumigatus-Komplex, Fusarium solani-Komplex, Penicillium olsonii und P. brevicompactum-Komplex​​​​.

Details der erweiterten molekularbiologischen Techniken im Leitfaden 2024

  1. Erweiterte Phylogenetische Analyse:
    • Die molekularbiologische Untersuchung hat neue Erkenntnisse über die Phylogenie verschiedener Schimmelpilzarten gebracht. Viele bisher als eine Art zusammengefasste Organismen sind genetisch unterschiedlich und werden jetzt in Artenkomplexe zusammengefasst​.
  2. Komplexe Identifizierung:
    • Es wurden beispielsweise 15 Arten identifiziert, die den morphologischen Merkmalen von „Aspergillus versicolor“ entsprechen. In Innenräumen isolierte Stämme dieses Komplexes werden überwiegend als Aspergillus creber oder Aspergillus jensenii identifiziert. Eine sichere Identifizierung bis zur Art-Ebene ist nur molekularbiologisch möglich​.
  3. Standardisierte Nomenklatur:
    • Die molekularbiologische Identifizierung führt zu einer präziseren und standardisierten Nomenklatur für Schimmelpilze. Die unterschiedlichen Arten eines Komplexes sollten zusammengefasst angegeben werden, um eine klare und einheitliche Kommunikation zu gewährleisten​.

Diese erweiterten molekularbiologischen Techniken bieten eine präzisere und detailliertere Identifizierung und Klassifizierung von Schimmelpilzen, was zu besseren Erkenntnissen und effizienteren Sanierungsmaßnahmen führt.

Detaillierte Übersicht der aktualisierten Empfehlungen zur Vermeidung von Schimmel durch Lüftung im Vergleich der Leitfäden von 2017 und 2024:

UBA 2017UBA 2024
Richtiges Lüften: Manuelle Fensterlüftung durch Stoß- und Querlüftung empfohlen. Kipplüftung als weniger effektiv beschrieben​.Richtiges Lüften: Erweiterte Empfehlungen für die manuelle Fensterlüftung. Stoß- und Querlüftung betont als Mittel der Wahl. Kipplüftung wird als weniger effektiv und energieintensiv beschrieben​​.
Freie Lüftung: Nutzung natürlicher Druckunterschiede durch Wind und Thermik. Problematik der unkontrollierbaren Luftwechsel betont​.Freie Lüftung: Weitere Differenzierung zwischen freier Lüftung und mechanischer Lüftung. Empfehlungen zur Nutzung passiver Lüftungsöffnungen und Schachtlüftungen. Bewertung der Eignung für Feuchteabfuhr​.
Mechanische Lüftung: Einfache mechanische Lüftungseinrichtungen wie ventilatorbetriebene Abluftanlagen empfohlen. Bedeutung der regelmäßigen Wartung betont​​.Mechanische Lüftung: Differenzierung zwischen zentralen und dezentralen Lüftungsanlagen. Empfehlungen für RLT-Anlagen (raumlufttechnische Anlagen) mit Zu- und Abluftführung und Wärmerückgewinnung. Wichtigkeit der regelmäßigen Wartung und Kontrolle hervorgehoben​​.
Energetische Sanierung: Bedeutung der Lüftung bei energetisch sanierten Gebäuden. Hinweis auf den Wegfall des Infiltrationsluftwechsels durch dichte Fenster und die Notwendigkeit eines Lüftungskonzepts gemäß DIN 1946-6​.Energetische Sanierung: Zusätzliche Empfehlungen zur Lüftung bei energetisch sanierten Gebäuden. Ausführliche Darstellung der Problematik dichter Fenster und unzureichend gedämmter Altbauten. Betonung auf der Erstellung eines Lüftungskonzepts und Integration technischer Lüftungseinrichtungen für den Feuchteschutz​.
Spezielle Räume: Empfehlungen zur Lüftung von kühlen Kellerräumen, insbesondere bei warmen Außentemperaturen​.Spezielle Räume: Detaillierte Empfehlungen zur Lüftung von Kellerräumen, Berücksichtigung von „Sommerkondensation“. Einsatz technischer Maßnahmen wie über die absolute Feuchte geregelte Lüftungssysteme und Luftentfeuchter​.

Details der aktualisierten Empfehlungen im Leitfaden 2024

  1. Manuelle Fensterlüftung:
    • Stoß- und Querlüftung wird als effektive Methode betont, um die Luft schnell auszutauschen. Kipplüftung wird als ineffizient und energieintensiv beschrieben, besonders in der kalten Jahreszeit​​.
  2. Mechanische Lüftung:
    • Es wird zwischen zentralen und dezentralen Lüftungsanlagen unterschieden. Raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) mit Zu- und Abluftführung und Wärmerückgewinnung werden als besonders effektiv empfohlen. Regelmäßige Wartung und Kontrolle dieser Systeme wird hervorgehoben​​.
  3. Energetische Sanierung:
    • Bei energetisch sanierten Gebäuden wird auf den Wegfall des natürlichen Infiltrationsluftwechsels durch dichte Fenster hingewiesen. Die Notwendigkeit eines Lüftungskonzepts gemäß DIN 1946-6 und der Einsatz technischer Lüftungseinrichtungen zur Sicherstellung des Feuchteschutzes werden betont​​.
  4. Spezielle Räume:
    • Detaillierte Empfehlungen zur Lüftung von Kellerräumen und der Problematik der Sommerkondensation werden gegeben. Der Einsatz technischer Maßnahmen wie über die absolute Feuchte geregelte Lüftungssysteme und Luftentfeuchter wird empfohlen​​.

Diese aktualisierten Empfehlungen berücksichtigen die neuen gesetzlichen Anforderungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse, um die Schimmelprävention durch angemessene Lüftung sicherzustellen.

Detaillierte Übersicht der erweiterten und detaillierten Maßnahmenkataloge zur Sanierung von kleinen und großen Schimmelbefällen im Vergleich der Leitfäden von 2017 und 2024:

UBA 2017UBA 2024
Sanierung kleiner Schimmelbefälle: Maßnahmen durch den Raumnutzer bei Schimmelbefall geringeren bis mittleren Umfangs (< 0,5 m²). Bei größerem Befall sollte eine Fachfirma hinzugezogen werden. Wichtigkeit des staubarmen Arbeitens betont​.Sanierung kleiner Schimmelbefälle: Detaillierte Empfehlungen für Maßnahmen durch den Raumnutzer und Fachfirmen. Zusätzliche Hinweise zu persönlichen Schutzmaßnahmen und geeigneten Fachfirmen. Betonung auf staubarmes Arbeiten und Nutzung von HEPA-Filtern beim Staubsaugen​​.
Sanierung großer Schimmelbefälle: Sanierung gehört in die Hand von Fachfirmen. Ablauf umfasst Sofortmaßnahmen, Ermittlung des Schadensausmaßes, Ursachenbeseitigung, Schimmelsanierung, Erfolgskontrolle, Wiederaufbau und Reinigung. Wichtigkeit der Arbeitsschutzbestimmungen betont​.Sanierung großer Schimmelbefälle: Erweiterte Schritte zur Sanierung umfassen detaillierte Sofortmaßnahmen, umfassende Schadensbewertung und Ursachenanalyse, präzise Schimmelsanierungsverfahren, erweiterte Trocknungsmaßnahmen, detaillierte Reinigung nach Rückbau, unabhängige Erfolgskontrollen und spezifische Maßnahmen zur baulichen Rekonstruktion nach dem Rückbau. Arbeitsschutzmaßnahmen und Gefährdungsbeurteilungen detailliert beschrieben​​.
Biozideinsatz: Informationen zur Wirksamkeit von Bioziden bei Schimmelbefall und deren Anwendung. Biozide sollten nur in Ausnahmefällen verwendet werden​.Biozideinsatz: Aktualisierte Empfehlungen zur Wirksamkeit und Anwendung von Bioziden. Klarere Richtlinien, wann Biozide sinnvoll sind und wann nicht, um den unnötigen Einsatz zu vermeiden​.
Nutzungsklassen: Unterteilung in verschiedene Nutzungsklassen mit spezifischen Anforderungen an die Sanierung und Instandsetzung​.Nutzungsklassen: Erweiterte Nutzungsklassen und differenzierte Sanierungsempfehlungen basierend auf Raumnutzung und spezifischen Hygienestandards. Anpassung der Sanierungsstrategien je nach Nutzungsklasse des Raumes​​.
Arbeitsschutz: Bei Arbeiten mit hoher Staub- und Sporenaussetzung sind Schutzmaßnahmen gemäß Biostoffverordnung (BioStoffV) notwendig. Ziel ist die Minimierung der Exposition der Beschäftigten​.Arbeitsschutz: Erweiterte Beschreibung der erforderlichen Schutzmaßnahmen bei Sanierungsarbeiten. Detaillierte Anforderungen der Biostoffverordnung (BioStoffV) und zusätzliche Schutzmaßnahmen für Beschäftigte und andere Personen im Umfeld der Sanierung​.

Details der Maßnahmenkataloge im Leitfaden 2024

  1. Sanierung kleiner Schimmelbefälle:
    • Maßnahmen durch den Raumnutzer: Detaillierte Anleitung zu persönlichen Schutzmaßnahmen, Verwendung von Schutzhandschuhen, Atemschutz und Schutzbrillen. Empfehlungen zur staubarmen Entsorgung von kontaminierten Materialien und Geräten mit HEPA-Filtern​​.
    • Maßnahmen durch Fachfirmen: Fachfirmen sollten hinzugezogen werden, wenn der Befall tiefer in Baumaterialien eingedrungen ist oder die Ursache unklar ist. Detaillierte Informationen zu den erforderlichen Qualifikationen und Zertifizierungen von Fachfirmen​​.
  2. Sanierung großer Schimmelbefälle:
    • Schadensbewertung und Ursachenanalyse: Durchführung durch unabhängige Fachleute, um das genaue Ausmaß und die Ursachen des Schimmelbefalls zu ermitteln. Umfassende Maßnahmen zur Beseitigung der Ursachen und Sanierung der betroffenen Bereiche​​.
    • Reinigung und Wiederaufbau: Erweiterte Trocknungsmaßnahmen und detaillierte Reinigung zur Beseitigung kontaminierter Stäube nach dem Rückbau. Erfolgskontrollen durch unabhängige Fachleute und spezifische Maßnahmen zur baulichen Rekonstruktion nach dem Rückbau​​.
  3. Biozideinsatz:
    • Richtlinien zur Anwendung: Klare Empfehlungen zur Anwendung und Wirksamkeit von Bioziden. Einschränkung des Biozideinsatzes auf spezifische Fälle, um unnötigen Einsatz zu vermeiden und die Gesundheit der Bewohner zu schützen​.
  4. Arbeitsschutz und Gefährdungsbeurteilung:
    • Erweiterte Schutzmaßnahmen: Detaillierte Anforderungen der Biostoffverordnung (BioStoffV) und zusätzliche Maßnahmen zur Reduzierung der Exposition von Beschäftigten und anderen Personen während der Sanierungsarbeiten. Nutzung geeigneter Arbeitsverfahren, um Staub- und Sporenaussetzung zu minimieren​​.

Diese erweiterten Maßnahmenkataloge bieten eine umfassendere und detailliertere Anleitung zur Sanierung von Schimmelbefall und berücksichtigen dabei die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und gesetzlichen Anforderungen.

Detaillierte Übersicht der präzisierten Methoden zur Kontrolle des Sanierungs- und Reinigungserfolgs im Vergleich der Leitfäden von 2017 und 2024:

UBA 2017UBA 2024
Visuelle Kontrolle: Inaugenscheinnahme der sanierten Bereiche, um sicherzustellen, dass alle betroffenen Materialien entfernt wurden.Visuelle Kontrolle: Detaillierte Inaugenscheinnahme der sanierten Bereiche, Überprüfung der erfolgreichen Abdichtung und Installation neuer Materialien wie Wärmedämmung und Rohrleitungen​​.
Messungen: Durchführung und Dokumentation von Messungen zur technischen Trocknung gemäß WTA-Merkblatt 4-12-16/D.Erweiterte Messungen: Zusätzliche Messungen zur Überprüfung der erfolgreichen technischen Trocknung und Dokumentation dieser gemäß WTA-Merkblatt 4-12-16/D​​.
Wischproben: Verwendung von Wischproben zur Erkennung von Staubablagerungen und zur Kontrolle der Reinigungseffektivität.Wischproben und Luftsporenmessung: Verwendung von Wischproben zur Kontrolle der Reinigung und ergänzende Luftsporenmessungen gemäß DIN ISO 16000 Teil 20 nach Mobilisierung vorhandener Staubablagerungen​​.
Dokumentation: Dokumentation der Sanierungsergebnisse und Überprüfung durch unabhängige Fachleute.Detaillierte Dokumentation: Umfassende Dokumentation der Sanierungsergebnisse, Inspektion durch unabhängige Fachleute, und ggf. zusätzliche Messungen zur Bestätigung der erfolgreichen Ursachenbeseitigung​.
Feinreinigung: Durchführung einer Feinreinigung zur Entfernung von Schimmelbestandteilen und Stäuben.Erweiterte Feinreinigung: Feinreinigung unter Berücksichtigung aller Oberflächen und schwer zugänglichen Bereiche. Einsatz von Industriestaubsaugern der Staubklasse H und Luftreinigungsgeräten mit H-Filtern zur Reduzierung luftgetragener Schimmelbestandteile und Stäube​​.
Schutzmaßnahmen: Einhaltung der Arbeitsschutzbestimmungen gemäß Biostoffverordnung (BioStoffV).Erweiterte Schutzmaßnahmen: Detaillierte Anforderungen an Schutzmaßnahmen gemäß Biostoffverordnung (BioStoffV) und zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen zur Minimierung der Exposition gegenüber Schimmelsporen und anderen Gefahrstoffen​​.

Details der präzisierten Methoden im Leitfaden 2024

  1. Visuelle Kontrolle und Dokumentation:
    • Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten sollte vor dem Abbau von Staubschutzwänden, Schleusen und anderen Abschottungen der Erfolg der Maßnahmen kontrolliert und dokumentiert werden. Dies umfasst die Inspektion der erfolgreichen Ursachenbeseitigung durch entsprechende Fachleute sowie die Dokumentation der durchgeführten Maßnahmen​​.
  2. Messungen und Probenahmen:
    • Zur Feststellung der erfolgreich durchgeführten technischen Trocknung sind Messungen gemäß WTA-Merkblatt 4-12-16/D durchzuführen und zu dokumentieren. Zusätzlich sollten Luftsporenmessungen durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass keine erhöhte Schimmelpilzkonzentration nach den Sanierungsmaßnahmen vorhanden ist​​.
  3. Feinreinigung:
    • Eine umfassende Feinreinigung ist notwendig, um sämtliche Stäube, Schimmelbestandteile und andere mikrobiellen Partikel zu entfernen. Dies schließt den Einsatz von Industriestaubsaugern der Staubklasse H und Luftreinigungsgeräten mit H-Filtern ein, um die Konzentration luftgetragener Schimmelbestandteile und Stäube zu reduzieren​​.
  4. Erweiterte Schutzmaßnahmen:
    • Die Anforderungen an Schutzmaßnahmen gemäß Biostoffverordnung (BioStoffV) sind detailliert beschrieben, um die Sicherheit der Arbeiter und anderer Personen im Umfeld der Sanierung zu gewährleisten. Dies umfasst spezielle Schutzanzüge, Atemschutz und andere Vorkehrungen zur Minimierung der Exposition gegenüber Schimmelsporen​.

Diese präzisierten Methoden bieten eine umfassendere und detailliertere Anleitung zur Kontrolle des Sanierungs- und Reinigungserfolgs und berücksichtigen dabei die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und gesetzlichen Anforderungen.

Detaillierte Übersicht der aktualisierten Nomenklatur für innenraumrelevante Schimmelpilze im Vergleich der Leitfäden von 2017 und 2024:

UBA 2017UBA 2024
Eurotium spp. (z. B. Eurotium herbariorum, Eurotium rubrum)Aspergillus spp. (z. B. Aspergillus glaucus, Aspergillus rubrobrunneus)
Emericella spp. (z. B. Emericella nidulans)Aspergillus spp. (z. B. Aspergillus nidulans)
Penicillium spp. (z. B. Penicillium rugulosum, Penicillium variabile, Penicillium funiculosum)Talaromyces spp. (z. B. Talaromyces rugulosus, Talaromyces variabilis, Talaromyces funiculosus)
Aspergillus versicolorAufgeteilt in Aspergillus creber und Aspergillus jensenii

Details der aktualisierten Nomenklatur im Leitfaden 2024

  1. One Fungus – One Name:
    • Seit dem 01.01.2013 ist die duale Nomenklatur für die sexuelle (teleomorphe) und asexuelle (anamorphe) Form der Pilze abgeschafft worden. Dies bedeutet, dass jede Pilzart nur noch einen Namen trägt, was zu vielen Änderungen in der Gattungs- und Artnomenklatur geführt hat​.
  2. Beispiele für geänderte Namen:
    • Talaromyces rugulosus (früher Penicillium rugulosum)
    • Talaromyces variabilis (früher Penicillium variabile)
    • Aspergillus creber und Aspergillus jensenii (aufgeteilt von Aspergillus versicolor)​.
  3. Molekularbiologische Identifizierung:
    • Molekularbiologische Techniken zur Identifizierung von Schimmelpilzen haben gezeigt, dass viele bisher als eine Art zusammengefasste Organismen genetisch unterschiedlich sind und daher getrennt klassifiziert werden müssen. Dies hat zu einer präziseren und wissenschaftlich fundierten Nomenklatur geführt​.

Diese aktualisierte Nomenklatur verbessert die Genauigkeit und Konsistenz bei der Identifizierung und Kommunikation über Schimmelpilze in Innenräumen und spiegelt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse wider.

Detaillierte Übersicht der zusätzlichen Anhänge mit spezifischen Empfehlungen und Konzentrationswerten für Schimmelpilze im Vergleich der Leitfäden von 2017 und 2024:

UBA 2017UBA 2024
Anlage 7: Orientierungskonzentrationen kultivierbarer Schimmelpilze:Anlage 7: Aktualisierte Orientierungskonzentrationen kultivierbarer Schimmelpilze:
– Konzentrationsbereiche für verschiedene Schimmelpilzarten in der Innenraumluft und Außenluft.– Detaillierte Konzentrationsbereiche für kultivierbare Schimmelpilze in der Innenraumluft und Außenluft im Sommer und Winter.
– Konzentrationen von Schimmelpilzarten wie Alternaria, Cladosporium, Aspergillus spp., Eurotium spp., Penicillium spp.– Erweiterte Konzentrationsbereiche, einschließlich neuer Schimmelpilzarten wie Wallemia sebi und Tritirachium album.
Anlage 8: Gesamtsporenzahl:Anlage 8: Aktualisierte Gesamtsporenzahl:
– Konzentrationsbereiche für die Gesamtsporenzahl in der Innenraumluft und Außenluft im Sommer und Winter.– Detaillierte Konzentrationsbereiche für die Gesamtsporenzahl, einschließlich Ascosporen, Basidiosporen, Cladosporium, Typ Aspergillus/Penicillium, und andere sporentypische Schimmelpilze.
Anhang für Feuchteschäden in Fußböden:Erweiterte Empfehlungen für Feuchteschäden in Fußböden:
– Handlungsempfehlungen zur Beurteilung von Feuchteschäden und Schimmelbefall in Fußböden.– Detaillierte Empfehlungen zur Beurteilung von Feuchteschäden in Fußböden, einschließlich spezifischer Hinweise zur Bewertung von mikroskopischen Untersuchungsergebnissen und ergänzenden Messungen zu Bakterien/Aktinomyzeten oder ATP im Material.

Details der zusätzlichen Anhänge im Leitfaden 2024

  1. Orientierungskonzentrationen für kultivierbare Schimmelpilze:
    • Die Anlage 7 im Leitfaden 2024 bietet detailliertere und umfassendere Konzentrationsbereiche für kultivierbare Schimmelpilze. Diese umfassen nicht nur die klassischen Schimmelpilzarten wie Aspergillus und Penicillium, sondern auch weniger häufige Arten wie Wallemia sebi und Tritirachium album. Diese Tabellen bieten eine präzisere Grundlage für die Bewertung von Schimmelpilzbelastungen in Innenräumen​​.
  2. Gesamtsporenzahl:
    • Die Anlage 8 enthält aktualisierte Konzentrationsbereiche für die Gesamtsporenzahl in der Innenraumluft und Außenluft. Diese berücksichtigen saisonale Unterschiede und bieten spezifische Werte für verschiedene Sporentypen, darunter Ascosporen, Basidiosporen, und Cladosporium. Diese Informationen sind entscheidend für die Bewertung der Luftqualität und das Erkennen von verdecktem Schimmelbefall​​.
  3. Handlungsempfehlungen für Feuchteschäden in Fußböden:
    • Der Leitfaden 2024 bietet erweiterte Empfehlungen zur Beurteilung von Feuchteschäden in Fußböden. Diese umfassen spezifische Hinweise zur Bewertung von mikroskopischen Untersuchungsergebnissen und ergänzenden Messungen zu Bakterien und Aktinomyzeten. Diese detaillierten Empfehlungen helfen dabei, Feuchteschäden präziser zu diagnostizieren und geeignete Sanierungsmaßnahmen zu ergreifen​​.

Diese zusätzlichen Anhänge und spezifischen Empfehlungen im Leitfaden 2024 bieten eine umfassendere und präzisere Grundlage für die Bewertung und Sanierung von Schimmelpilzbelastungen in Innenräumen und berücksichtigen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und gesetzlichen Anforderungen.

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Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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