Welche Hauterkrankungen können durch Schimmelpilze entstehen ?

Schimmelpilze können verschiedene Hauterkrankungen verursachen, insbesondere bei Personen mit geschwächtem Immunsystem oder bestehenden Hautproblemen. Hier sind einige der häufigsten Hauterkrankungen, die durch Schimmelpilze ausgelöst werden können:

1. Allergische Dermatitis

Allergische Dermatitis ist eine entzündliche Hauterkrankung, die durch eine allergische Reaktion auf Schimmelsporen entsteht. Symptome umfassen Rötung, Juckreiz und Hautausschlag. Betroffene Hautstellen können sich entzünden und schuppig werden.

2. Urtikaria (Nesselsucht)

Urtikaria, auch bekannt als Nesselsucht, ist eine allergische Reaktion, die sich durch juckende Quaddeln auf der Haut äußert. Diese können durch den Kontakt mit Schimmelsporen oder durch das Einatmen von Schimmel ausgelöst werden.

3. Atopisches Ekzem (Neurodermitis)

Bei Personen mit atopischem Ekzem kann der Kontakt mit Schimmelsporen die Symptome verschlimmern. Dies führt zu stark juckenden, entzündeten Hautstellen, die oft schuppig und trocken sind.

4. Pilzinfektionen

Schimmelpilze können auch direkt Pilzinfektionen der Haut verursachen. Zu den häufigsten gehören:

  • Tinea (Ringelflechte): Diese Pilzinfektion kann verschiedene Körperstellen betreffen und führt zu ringförmigen, juckenden Hautausschlägen.
  • Onychomykose: Eine Pilzinfektion der Nägel, die zu verdickten, verfärbten und brüchigen Nägeln führt.
  • Intertrigo: Eine Pilzinfektion, die vor allem in Hautfalten auftritt und durch Feuchtigkeit und Wärme begünstigt wird.

5. Infektiöse Dermatitis

In seltenen Fällen können Schimmelpilze auch zu infektiöser Dermatitis führen. Diese tritt auf, wenn Schimmelpilze tief in die Haut eindringen und dort eine Entzündung verursachen. Solche Infektionen sind häufig bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem.

6. Hautgranulome

Ein Hautgranulom ist eine chronische entzündliche Reaktion, die durch das Eindringen von Schimmelsporen in die Haut verursacht werden kann. Dies führt zu knotigen Hautveränderungen, die schmerzhaft und entzündet sein können.

Vorbeugung und Behandlung

Um Hauterkrankungen durch Schimmelpilze vorzubeugen, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Feuchtigkeit kontrollieren: Halten Sie Ihre Wohnräume trocken und gut belüftet, um Schimmelbildung zu verhindern.
  • Sauberkeit: Reinigen Sie regelmäßig Oberflächen, die anfällig für Schimmel sind.
  • Schutzkleidung: Tragen Sie bei der Reinigung von Schimmelbefall Schutzkleidung, um Hautkontakt zu vermeiden.
  • Allergikerfreundliche Umgebung: Wenn Sie anfällig für Allergien sind, nutzen Sie Luftreiniger und vermeiden Sie feuchte Räume.

Bei bestehenden Hauterkrankungen oder Verdacht auf eine Schimmelpilzinfektion sollten Sie einen Dermatologen aufsuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann helfen, die Symptome zu lindern und Komplikationen zu vermeiden.

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

Schreibe einen Kommentar