Grünalgen im feuchten Keller – Ursachen, Bedingungen und Maßnahmen zur Vermeidung

Feuchte Kellerräume bieten häufig ideale Bedingungen für das Wachstum von Grünalgen, die sich an Wänden, Fensterlaibungen und anderen Oberflächen ansiedeln können. Solche Algenbeläge wirken nicht nur optisch störend, sondern können langfristig auch bauliche Schäden verursachen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Wachstumsbedingungen Grünalgen benötigen und welche Maßnahmen helfen, das Risiko eines Algenbewuchses in feuchten Räumen zu minimieren.

1. Hohe Luftfeuchtigkeit als Grundvoraussetzung

Eine beständig hohe Luftfeuchtigkeit von über 60 % ist ein entscheidender Faktor für das Wachstum von Grünalgen in Innenräumen. In Kellern, die häufig schlecht belüftet sind oder nicht ausreichend gegen Feuchtigkeit abgedichtet wurden, kann die Luftfeuchtigkeit schnell kritische Werte erreichen. Diese Feuchtigkeit lagert sich an Oberflächen ab und wird von porösen Materialien wie Ziegel oder Beton aufgenommen und gespeichert, wodurch ein dauerhaft feuchtes Mikroklima entsteht. Gerade in Fensterlaibungen und an Wänden, die direkt an Erdreich grenzen, sammelt sich oft Feuchtigkeit, die die Bildung von Algen begünstigt.

Tipp zur Vorbeugung: Die regelmäßige Überwachung der Luftfeuchtigkeit und der Einsatz eines Entfeuchtungsgerätes können helfen, die Luftfeuchtigkeit auf einem sicheren Niveau zu halten. Ziel ist es, die Luftfeuchtigkeit im Keller möglichst unter 60 % zu halten, um Grünalgen das Wachstum zu erschweren.

2. Diffuse Lichteinstrahlung – wenig Licht genügt

Grünalgen sind zwar auf Licht angewiesen, benötigen jedoch oft nur geringe Lichtmengen, um zu gedeihen. In Kellern mit Fenstern, die indirektes Licht bieten, finden Algen ideale Wachstumsbedingungen vor. Selbst ohne direkte Sonneneinstrahlung kann die diffuse Lichteinstrahlung ausreichen, um das Wachstum anzuregen, besonders in Fensternähe oder an Oberflächen, die von Außenlicht erreicht werden.

Tipp zur Vorbeugung: Wenn möglich, die Lichteinstrahlung in Kellern verringern oder Fenster abdunkeln. Für Kellerräume ohne Notwendigkeit für natürliches Licht bieten sich lichtundurchlässige Abdeckungen an, die die Algenbildung durch Lichteinfall reduzieren können.

3. Geeignete Temperaturen und anfällige Oberflächenmaterialien

Grünalgen bevorzugen gemäßigte Temperaturen zwischen 10 °C und 25 °C, ein Temperaturbereich, der in unbeheizten Kellerräumen oft vorliegt. In Kombination mit porösen Materialien wie unbehandeltem Ziegel oder Beton, die Wasser aufsaugen und speichern, finden Algen optimale Wachstumsbedingungen vor. Diese Materialien bieten eine ideale Feuchtigkeitsgrundlage und fördern den Belag von Algen an den Wänden.

Tipp zur Vorbeugung: Falls möglich, glatte, feuchtigkeitsresistente Oberflächenbeschichtungen oder Versiegelungen auf porösen Materialien anbringen. Solche Beschichtungen verhindern, dass Feuchtigkeit in das Material eindringt und eine langfristige Grundlage für das Algenwachstum schafft.

4. Fehlende Belüftung verstärkt die Feuchtigkeitsproblematik

Eine unzureichende Belüftung ist ein häufiges Problem in Kellerräumen und verstärkt die Feuchtigkeitsansammlung im Raum. Ohne eine effektive Luftzirkulation bleibt die hohe Luftfeuchtigkeit bestehen, was Algen und anderen Mikroorganismen eine dauerhaft feuchte Umgebung bietet. Kellerfenster oder Lüftungsöffnungen, die nicht regelmäßig geöffnet werden, tragen ebenfalls zur Ansammlung von Feuchtigkeit bei, die dann an kalten Oberflächen kondensieren kann.

Tipp zur Vorbeugung: Eine regelmäßige und ausreichende Belüftung, besonders an trockenen Tagen, ist entscheidend. Mechanische Lüftungssysteme oder Lüftungsanlagen mit automatischer Steuerung sorgen für eine ständige Luftzirkulation und helfen, die Feuchtigkeit zu reduzieren.

Maßnahmen zur Algenvermeidung und -entfernung im Keller

  1. Luftfeuchtigkeitsregulierung: Die Verwendung von Luftentfeuchtern und die Überwachung der Luftfeuchtigkeit mittels Hygrometern können helfen, die Feuchtigkeitswerte konstant niedrig zu halten.
  2. Dämmung und Abdichtung: Sorgen Sie für eine fachgerechte Abdichtung und Isolierung von Kellerwänden, insbesondere von Bereichen, die direkt mit dem Erdreich in Kontakt kommen. Abdichtende Beschichtungen verhindern, dass Feuchtigkeit in poröse Materialien eindringt und so eine Grundlage für Algen bildet.
  3. Reinigung und Pflege: Zur Entfernung von Grünalgen an Oberflächen eignen sich algen- und schimmeltötende Reinigungsmittel. Achten Sie darauf, dass diese Mittel umweltverträglich und für den Innenbereich geeignet sind. Regelmäßige Reinigung und Desinfektion von betroffenen Oberflächen helfen, ein erneutes Wachstum zu verhindern.
  4. Lichtreduktion: Vermeiden Sie direkte Lichteinstrahlung, soweit möglich. Algen benötigen Licht zur Photosynthese, und eine Reduktion der Lichtverfügbarkeit kann ihr Wachstum verlangsamen.
  5. Wartung und regelmäßige Inspektion: Regelmäßige Überprüfungen der Kellerwände und Fenster auf Algen- oder Feuchtigkeitsbeläge sind wichtig. Frühzeitige Maßnahmen gegen erste Anzeichen von Algenwachstum verhindern ein späteres, aufwändiges Entfernen.

Fazit: Prävention und Kontrolle sind entscheidend

Ein feuchter Keller ist ein idealer Nährboden für das Wachstum von Grünalgen. Durch gezielte Maßnahmen zur Feuchtigkeitskontrolle, Abdichtung und regelmäßige Lüftung lässt sich jedoch das Risiko von Algenbefall erheblich verringern. Sollten Sie bereits von Grünalgen in Ihrem Keller betroffen sein, ist eine gründliche Reinigung und Entfernung notwendig, gefolgt von präventiven Maßnahmen, um das erneute Wachstum zu verhindern.

Bei Fragen zu Grünalgenproblemen oder anderen Feuchtigkeits- und Schimmelthemen in Innenräumen, stehen wir Ihnen gerne zur Seite. Kontaktieren Sie uns für eine professionelle Beratung und Analyse Ihres Kellers oder anderer Räume.


Kontakt: Sachverständigenbüro Charles Knepper
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Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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