Algenbewuchs auf Solarzellen und Photovoltaikanlagen: Auswirkungen auf die Leistung und Reinigungstipps

Solarzellen und Photovoltaikanlagen bieten eine umweltfreundliche Möglichkeit, Sonnenenergie in Strom umzuwandeln. Doch wie jede andere freiliegende Oberfläche sind auch Solarmodule anfällig für Verunreinigungen durch Staub, Schmutz – und Algenbewuchs. Besonders auf Dächern und in feuchten, schattigen Gegenden kann es schnell zu einem Algenfilm auf den Solarzellen kommen, der die Leistung beeinträchtigt. In diesem Blogartikel erfahren Sie, wie Algen die Effizienz von Solaranlagen beeinflussen, welche Reinigungsmethoden effektiv und schonend sind und welche Vorsorgemaßnahmen helfen, Algenwachstum auf Solaranlagen zu verhindern.

Wie beeinträchtigt Algenbewuchs die Leistung von Solaranlagen?

Algen wachsen bevorzugt auf feuchten Oberflächen, die nicht direkt von Sonnenlicht bestrahlt werden. Auch auf Solarmodulen können sie sich ansiedeln, insbesondere wenn das Dach nicht regelmäßig gereinigt wird und die Module feucht bleiben. Algen bilden eine dünne, meist grünliche Schicht, die das Licht blockiert und die Effizienz der Solarzellen erheblich verringert.

  1. Verminderte Lichtdurchlässigkeit: Algenfilme wirken wie ein schmutziger Filter auf der Oberfläche und blockieren das einfallende Sonnenlicht. Da Solarzellen auf möglichst viel Sonnenstrahlung angewiesen sind, um eine optimale Stromausbeute zu erzielen, führt eine eingeschränkte Lichtdurchlässigkeit zu einem deutlichen Leistungsverlust.
  2. Ungleichmäßige Beschattung und Hot-Spots: Ein partieller Algenbewuchs kann dazu führen, dass Teile der Solarzelle beschattet werden. Diese ungleichmäßige Beschattung erhöht das Risiko für sogenannte „Hot-Spots“ – Bereiche, die sich überhitzen und langfristig die Zellen beschädigen können. Dies beeinträchtigt die Lebensdauer der Anlage und führt zu erhöhtem Wartungsbedarf.
  3. Langfristige Ablagerungen: Bleiben Algen ungestört über einen längeren Zeitraum, können sich auch Moose und Flechten ansiedeln, die den Algenbewuchs verstärken und die Module langfristig schädigen. Diese Verschmutzungen sind schwieriger zu entfernen und erfordern intensivere Reinigungsmethoden.

Studien zeigen, dass die Leistungseinbußen bei starkem Algenbewuchs bis zu 20 % oder mehr betragen können. Regelmäßige Kontrolle und Reinigung sind daher essenziell, um die Effizienz der Solaranlage aufrechtzuerhalten.

Reinigungstipps: So entfernen Sie Algen von Solarzellen und Photovoltaikanlagen

Um die Leistung Ihrer Solaranlage sicherzustellen, ist eine regelmäßige und schonende Reinigung wichtig. Hier sind einige effektive Reinigungstipps:

1. Reinigung mit Wasser und weichen Bürsten

Für die Reinigung von Solarmodulen eignet sich in der Regel klares Wasser, das ohne Zusätze auf die Oberfläche gespritzt wird. Verwenden Sie dabei einen weichen Schwamm oder eine Bürste, die die empfindliche Glasoberfläche nicht zerkratzt. Falls das Dach schwer zugänglich ist, kann auch eine Teleskopstange mit Bürstenaufsatz genutzt werden, um die Reinigung sicher vom Boden aus vorzunehmen.

2. Vermeiden Sie Hochdruckreiniger

Obwohl Hochdruckreiniger oft als schnelle Lösung erscheinen, sind sie für die Reinigung von Solarzellen ungeeignet. Der hohe Wasserdruck kann die Glasoberfläche oder die Verbindungen zwischen den Modulen beschädigen. Auch die Abdichtung kann durch den starken Wasserstrahl beeinträchtigt werden, was zu Feuchtigkeitsschäden im Inneren der Module führen kann.

3. Verwenden Sie entmineralisiertes Wasser

Entmineralisiertes oder destilliertes Wasser verhindert die Bildung von Kalkflecken, die nach dem Trocknen auf der Oberfläche zurückbleiben könnten. Mineralien im Wasser können Ablagerungen hinterlassen und ebenfalls die Lichtdurchlässigkeit beeinträchtigen. Entmineralisiertes Wasser ist frei von Mineralien und führt zu einer streifenfreien Reinigung, die das Glas wieder klar und lichtdurchlässig macht.

4. Schonende Reinigungsmittel verwenden

Falls reines Wasser und eine Bürste nicht ausreichen, um hartnäckige Algenfilme zu entfernen, können spezielle Reinigungsmittel für Solarmodule zum Einsatz kommen. Achten Sie darauf, dass diese Produkte umweltfreundlich und biologisch abbaubar sind, damit keine schädlichen Rückstände auf dem Dach oder im Abwasser landen. Reinigungsmittel mit starkem pH-Wert sollten vermieden werden, da sie die Oberfläche angreifen können.

5. Professionelle Reinigung bei schwer zugänglichen Anlagen

Bei schwer zugänglichen oder großflächigen Solaranlagen ist es sinnvoll, einen professionellen Reinigungsdienst zu beauftragen. Fachleute verwenden spezielle Geräte und Techniken, um die Module gründlich und ohne Beschädigung zu reinigen. Diese Anbieter arbeiten oft mit speziell entwickelten Reinigungsrobotern oder Teleskopgeräten, die auch schwer erreichbare Module effektiv säubern.

Vorsorgemaßnahmen gegen Algenbewuchs

Eine regelmäßige Reinigung ist wichtig, um die volle Leistung der Solaranlage sicherzustellen. Es gibt jedoch auch vorbeugende Maßnahmen, die das Risiko für Algenbewuchs reduzieren und die Pflege erleichtern:

1. Standort und Ausrichtung optimieren

Ein optimaler Standort und eine durchdachte Ausrichtung der Solaranlage können helfen, Algenbewuchs vorzubeugen. Wenn die Module möglichst viel Sonnenlicht erhalten und weniger Feuchtigkeit ausgesetzt sind, wird die Bildung von Algen erschwert. Eine nach Süden ausgerichtete Anlage, die wenig Schatten abbekommt, trocknet schneller ab und bleibt länger sauber.

2. Schmutzabweisende Beschichtungen

Für Solarmodule gibt es spezielle schmutz- und wasserabweisende Beschichtungen, die das Wachstum von Algen und anderen Mikroorganismen hemmen. Diese Beschichtungen lassen Wasser und Schmutz abperlen, wodurch weniger Feuchtigkeit auf den Modulen verbleibt und Algen sich schwerer ansiedeln können. Ein professioneller Anbieter kann Solarmodule mit diesen Beschichtungen ausstatten, was die Reinigungsintervalle verlängert und die Effizienz der Anlage erhält.

3. Regelmäßige Kontrolle und Reinigung

Planen Sie regelmäßige Kontrollen ein, um Algen und andere Verschmutzungen frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Besonders nach Herbst und Frühling, wenn Feuchtigkeit und Nährstoffe für Algen am höchsten sind, ist eine Sichtprüfung sinnvoll. Auch nach einem heißen Sommer, in dem sich Staub und Partikel auf den Modulen abgelagert haben, sollte das Dach auf Verschmutzungen überprüft werden.

4. Zink- und Kupferelemente als Algenhemmer

Kupfer- und Zinkelemente, die am oberen Rand der Solaranlage angebracht werden, können ebenfalls Algenbewuchs hemmen. Diese Metalle geben bei Regen winzige Mengen an Ionen ab, die das Algenwachstum unterdrücken. Diese Methode ist allerdings besonders für Privatanlagen sinnvoll und sollte von einem Fachmann installiert werden, um sicherzustellen, dass keine Beschädigungen an den Modulen entstehen.

Fazit: Ein algenfreies Dach für maximale Solarleistung

Algenbewuchs auf Solarzellen und Photovoltaikanlagen ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern kann auch die Leistung der Anlage erheblich beeinträchtigen. Durch regelmäßige Reinigung, umsichtige Pflege und vorbeugende Maßnahmen lässt sich der Algenbewuchs eindämmen und die Effizienz der Solaranlage aufrechterhalten. Eine Kombination aus routinemäßiger Sichtprüfung, schonender Reinigung und eventuell schmutzabweisenden Beschichtungen sorgt dafür, dass Ihre Solaranlage lange sauber bleibt und ihre volle Leistung entfalten kann.

Falls Sie eine großflächige Anlage betreiben oder schwer zugängliche Module haben, empfiehlt sich die Beauftragung eines Fachbetriebs. Professionelle Anbieter können die Module schonend reinigen und Maßnahmen zur Vorbeugung von Algenbewuchs implementieren, die die Lebensdauer und Effizienz Ihrer Anlage sichern.


Kontakt: Sachverständigenbüro Charles Knepper
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Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle / Saale

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